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Klevische Lebensbilder Bd. 1.

Hawicks, Heike
In: Rheinische Vierteljahrsblatter, Jg. 79 (2015-10-01), S. 449-453
Online review

BESPRECHUNGEN Klevische Lebensbilder Bd. 1  Klevische Lebensbilder Bd. l,hg. vom Klevischen Verein für Kultur und Geschichte, Kleve: Klevischer Verein für Kultur und Geschichte 2013, 200 S. ISBN: 978-3-936813-42-5.

Der vorliegende, 2013 vom Klevischen Verein für Kultur und Geschichte/Freunde der Schwanen- burg e.V. herausgegebene Band enthält 24 Porträts von Personen, die in der klevischen Geschichte besonders hervorgetreten sind. Konzeptionell lehnt er sich eng an das Format der Rheinischen Lebensbilder an, doch sind die Beiträge vergleichsweise knapper gefasst und stammen in vielen Fällen nicht von Historikern. Entsprechend ist der jeweilige Apparat an Quellen und Literatur in der Regel nicht mit denen der Rheinischen Lebensbilder vergleichbar, was sich aber zumeist schon dadurch erklärt, dass viele der oft nur lokal bzw. regional bekannten Persönlichkeiten wenig oder kaum historische Bearbeitung in Form von wissenschaftlicher Literatur oder Biographien erfahren haben. Es ist geradezu Absicht dieses Bandes, auch allgemein weniger bekannten Personen ein Gesicht oder eine Gestalt zu geben, damit sie nicht der Vergessenheit anheimfallen. Gleichwohl finden sich darunter auch bekannte Namen, wie beispielsweise der einleitende Beitrag über Heinrich von Veldeke zeigt.

Der Band spannt den Bogen vom hohen Mittelalter bis zum Ende des 20. Jhs. und umfasst Männer und Frauen aus unterschiedlichsten Wirkungsbereichen, wie Dichtung und Literatur, Kunst, Musik, Fotografie, Politik, Theater, Unternehmertum, Verlegerschaft etc. Es sind Herzöge, Grafen, Adlige, Geistliche und engagierte Bürger darunter. Jüdisches Leben wird ebenso gewürdigt wie Christen, die sich in der NS-Zeit zu Toleranz und Mitmenschlichkeit bekannt haben. Unter den 24 ausgewählten Personen finden sich immerhin drei Frauen: Herzogin Eleonore von Jülich-Kleve-Berg sowie mit großem zeitlichen Abstand an der Wende vom 19. zum 20. Jh. Anna Getrude Boss, Witwe des Verlegers der politischen Tageszeitung ,Clevischer Volksfreund', und die jüdische Kauffrau Anna Neugeboren, welche in der NS-Zeit ums Leben kam.

Da der Band chronologisch geordnet ist, soll im Folgenden ein Überblick über die Epochen und die aus ihnen ausgewählten Personen (mit den zugehörigen Verf.) gegeben werden, wobei einzelne Beiträge exemplarisch etwas näher zu betrachten sind.

Drei Beiträge widmen sich Gestalten des Mittelalters. Neben dem eingangs schon erwähnten Heinrich von Veldeke (S. 9-18, von Sascha Löwenstein) sind dies Adolf II. von Kleve (S. 19-28, von Manuel Hagemann) und Arnold Heymerick (S. 29-36, von Dieter S che 1er). Den Auftakt bildet die spannende Geschichte um einen berühmten Diebstahl der Literaturgeschichte, welcher in Kleve stattgefunden haben soll. Die Umstände dieses Diebstahls des seinerzeit um 1174 unvollendeten Eneasromans Heinrichs von Veldeke werden erläutert und einige Verflechtungen jener Personen, die dabei eine Rolle spielten, aufgezeigt. Es gäbe darüber hinaus noch weitere Verbindungen zu erwähnen, welche die bisher unbeantwortet gebliebene Frage, was mit dem Manuskript zwischen 1180 und 1184 geschehen sein könnte, vielleicht etwas mehr erhellen könnten. So war die gleichnamige Tochter der als Gönnerin des Dichters bekannten Agnes von Loon mit Otto I. von Bayern verheiratet, deren Tochter Sophie Hermann von Thüringen, den nachmaligen Gönner Heinrichs heiratete und Mutter des späteren Gegenkönigs Heinrich Raspe IV. wurde. Zwar fand diese Heirat erst längere Zeit nach dem Ereignis in Kleve statt, doch wirft sie immerhin ein Licht auf Beziehungsgeflechte, die möglicherweise schon länger Bestand hatten. Auch könnten verwandtschaftliche Beziehungen Heinrichs von Schwarzburg eine Beteiligung an dem Verschwinden des Büchleins möglich gemacht haben, sieht man in ihm doch einen Nachfahren aus der Ehe eines Berger Grafen mit einer Klever Grafentochter. Ebenso lässt sich die Eheschließung Ludwigs III. von Thüringen mit einer Kle- ver Gräfin um ca. 1174 nicht gänzlich ausschließen, soll doch eine Tochter aus der Ehe hervorgegangen sein, deren Tochter wiederum einen Klever Grafen heiratete. Doch wird die Quellenbasis hier keine endgültigen Klarheiten mit Blick auf die Hintergründe des bis heute ungeklärten Diebstahles erbringen können.

Eher biographisch angelegt ist der folgende Beitrag über Graf Adolf II. von Kleve, mit dem sich einige Ereignisse verbinden, die ergänzend zu nennen wären. Er war der legitime Sohn Adolfs aus dem märkischen Grafenhaus, welcher zunächst Bischof und Elekt von Köln war, aus territorialpolitischen Erwägungen das Amt des Kölner Erzbischofs aber in einem spektakulären kirchenpolitischen Kunstgriff seinem Onkel Engelbert überließ. Seine Hoffnungen auf das Haus Kleve erfüllten sich 1368 mit dem Tod Johanns, des letzten Sprosses der Flamenses in Kleve. Bei der Durchsetzung seiner Interessen gegen die Anwartschaft weiterer Verwandter half ihm seine Mutter Margarete von Kleve. Seitdem befand sich das Haus Kleve sozusagen in märkischer Hand, was sich auch in der Namen- gebung zeigt, hießen die klevischen Vorgänger doch nahezu durchgängig Dietrich und in Einzelfällen Johann oder Otto, in der Frühzeit auch Arnold und Rutger. Der ehemalige Bischof Adolf zeigte sich nun als weltlicher Territorialherr, der auch um Nachkommenschaft bemüht war. Mit seiner Ehefrau Margarete von Berg, die er 1369 gleich nach der Beerbung Johanns von Kleve heiratete, zeugte er insgesamt 16 Kinder, wovon Adolf II. der älteste Sohn war. Mit diesem verbinden sich Schlachtenglück (Kleverhamm), zwei Eheschließungen mit Töchtern aus königlichem Hause (Agnes von der Pfalz und Maria von Burgund) sowie die in der Soester Fehde gipfelnde Auseinandersetzung mit dem Erzbischof von Köln, in deren Verlauf er gar die Errichtung eines eigenen klevischen Bistums betrieb und vorübergehend seinen Sohn Junker Adolf von Kleve zum Erzbischof von Köln zu befördern versuchte. Papst Eugen IV. und sein Nachfolger Nikolaus V. restituierten jedoch den Kölner Erzbischof Dietrich von Moers, so dass die Konfliktsituation zwischen Köln und Kleve grund sätzlich bestehen blieb. Hatte seit 1392 beispielsweise eine Samtherrschaft zwischen den Parteien Köln und Kleve in Xanten bestanden, wurde im Zuge der Fehde versucht, aus klevischer Perspektive Tatsachen zu schaffen und die für den Niederrhein wie für Köln bedeutsame Stiftsstadt einzunehmen. Der Streit über diesen ,Zankapfel' sollte über lange Zeit hinweg weiter schwelen. Der sicher informative Beitrag lässt leider die Einarbeitung neuerer Literatur seit den 50er Jahren zur Vorgeschichte und zu diesen Themen vermissen. Es wird zwar der neuere, verdienstvolle Überblick von Wilhelm Janssen erwähnt, aber keine der großen Spezialstudien der letzten Jahre zu dem durchaus interessanten Spannungsfeld zwischen Köln und Kleve.

Im Beitrag über Arnold Heymerick, der letzten dem Mittelalter zuzurechnenden Person in diesem Band, wird vorwiegend auf langjährige Forschungen des Verfassers zurückgegriffen, wobei die Sicht der Dinge aus neueren Arbeiten manche erhellende Aspekte beigesteuert hätte. Dies schmälert jedoch nicht die Bedeutung Heymericks, dessen Schreibfreude die Überlieferungslage über seine Zeit ungemein bereichert hat. Mit ihm verbinden sich Beziehungen zu den Piccolominis in Rom sowie die Ausrichtung von zwei der in Xanten seit dem 13. Jh. immer wieder durchgeführten Viktortrachten in den Jahren 1464 und 1487. Deren prachtvolle Ausgestaltungen resultierten wohl aus Heymericks Italienimpressionen, welche er als Xantener Dekan nun zum Vorbild nahm. Die Lust an prachtvoller Repräsentation dürfte aber nicht nur der einzige Beweggrund für diese beiden Trachten gewesen sein, sondern sie lagen auch im territorialpolitischen Interesse sowie im baugeschichtlichen Fortschreiten des gotischen Kirchbaues und seiner Bedürfnisse begründet, wie in jüngeren wissenschaftlichen Beiträgen dargelegt werden konnte.

Dem Zeitraum der Frühen Neuzeit sind sechs Biographien zuzuordnen. Es sind dies neben der genannten Marie Eleonore (S. 45-52, von Helga Ullrich-Scheyda) Johann Moritz von NassauSiegen (S. 53-62, von Gerhard Brunn), der Rembrandt-Schüler Govert Flinck (S. 63-70, von Ursula Geisselbrecht-Capecki), der Prediger und Dichter Johann Kayser (S. 71-78, von Ulrich Bornemann), der preußische Kammerpräsident Julius Ernst von Buggenhagen (S. 79-86, von Wilhelm Diedenhofen) und der Redakteur Jean Manzon (S. 87-94, von Thomas M a i e r ).

Politisch bedeutend war die 1573 geschlossene Ehe Marie Eleonores von Kleve-Jülich-Berg mit dem ,geistesblöden' Herzog Albrecht Friedrich von Preußen. Als im Jahr 1609 ihr Bruder Johann Wilhelm starb und dies den jülich-klevischen Erbfolgestreit auslöste, führte die von ihr betriebene Heiratspolitik für ihre Töchter dazu, dass 1614 im Teilungsvertrag von Xanten der Übergang von Kleve, Mark und Ravensberg an die Brandenburger beschlossen wurde. So hatte ihre Verheiratimg nach Preußen dazu beigetragen, dass in ihrer Enkelgeneration ihre westlichen Heimatterritorien geteilt und die genannten Teile Brandenburg-Preußen zugeführt wurden, während Jülich und Berg an die Pfalz-Neuburger fielen, wohin Marie Eleonores Schwester Anne 1574 verheiratet worden war.

An der Wende zum 19. Jh. und damit inmitten politischer Umbruchszeiten spielt sich die von Gerard Venner behandelte Lebensgeschichte des Adligen Karl Ludwig von Keverberg ab (S. 95104), der zunächst als Beamter in napoleonischen und hernach niederländischen Diensten tätig war. Sein Lebensweg war im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitend, was jedoch zum Teil der westlichen Lage Kleves sowie den Grenzziehungen seiner Zeit zuzuschreiben ist. Ihm verdankt die Nachwelt vor allem seine Sammlung römischer Fundstücke, worunter sich auch der Caelius-Stein befand, der heute in Bonn verwahrt wird.

Ansonsten wird das 19. Jh. durch Baron Arnold von Hövell (S. 105-110, von Rainer Hoymann), die bereits erwähnte Anna Gertrude Boss (S. 111-118, von Helga Ullrich-Scheyda) sowie den Generaldirektor der Van den Bergh'sehen Margarinegesellschaft Johann Manger (S. 119-126, von Ralf Daute) repräsentiert. Als eine Persönlichkeit des 19. Jhs. ist der von Heinz Schölten behandelte Jurist August Fleischhauer zu erwähnen (S. 127-136), welcher seine Berühmtheit der Rolle im spektakulären Buschhoff-Prozess verdankt. Darin übernahm er 1892 gemeinsam mit zwei Kollegen aus Düsseldorf und Köln die Verteidigung des Juden Adolf Buschhoff, der des Ritualmordes an einem fünfjährigen Nachbarsjungen beschuldigt wurde. Dessen Freispruch ging als Beispiel einer unabhängigen Rechtsprechung in die Justizgeschichte ein. August Fleischhauers Lebensweg dokumentiert ein Stück deutscher Geschichte, wenn sein der Rechtsstaatlichkeit verpflichtetes Handeln am Ende seines Lebens mit dem Entzug seiner Ehrenbürgerurkunde durch die Nationalsozialisten belohnt wurde. Mit Haltung und der Überzeugung, in allen Lagen seine Pflicht als Staatsbürger getan zu haben, stellte er den Ehrenbürgerbrief zur Verfügung. Er starb 1942, bevor seine Geburtsstadt Kleve im Oktober 1944 zerstört wurde.

Drei Opfer des Nazi-Terrors werden in den Klevischen Lebensbildern gewürdigt. Paul Gerhard Küsters nimmt mit Wilhelm Frede einen Glaubenszeugen in den Blick (S. 137-142), der sich mit den Worten als gläubiger Katholik nicht zwei Weltanschauungen zu gleicher Zeit dienen zu können, von der NSDAP distanzierte. Er stand viele Jahre im Dienste des niederländischen Konsulats und wurde 1938 als Ritter in den Orden von Oranien-Nassau aufgenommen. Da er der antijüdischen Hetze nicht folgte, sondern im Gegenteil weiterhin freundschaftlichen Umgang mit Juden pflegte, wurde er als Judenfreund und Volksschädling inhaftiert und schlussendlich im KZ Sachsenhausen durch Pfahlhängen ermordet. Auch das von Wolfgang Krebs dargelegte Leben der jüdischen Kauffrau Anna Neugeboren und ihres Mannes endete im KZ (S. 143-150). Trotz einer langen Tradition der begüterten Familie in Kleve seit 1736, patriotischer Haltung im Ersten Weltkrieg und religionsübergreifen- dem Engagement erfolgte seit 1933 die gesellschaftliche Ausgrenzung und nur drei Jahre später die Geschäftsaufgabe und die Verpachtung an einen ,Arier'. Als letzte Station ist die Deportation im November 1943 dokumentiert, wonach beide als verschollen gelten. Als weiteres Opfer nationalsozialistischen Terrors behandelt Hans Karl S e e g e r den auch als seligen Märtyrer vom Niederrhein bezeidhneten Karl Leisner (S. 187-192). Noch im KZ, wohin er nach einer Sympathiebekundung für die Hitler-Attentäter im November 1939 gebracht worden war, fand 1944 seine Priesterweihe statt. Er starb nach der Befreiung des Lagers Dachau an den Folgen der Haft. Seine Grabstätte liegt in der Krypta des Xantener Domes, wo er 1966 seine letzte Ruhestätte fand. 30 Jahre später wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Zeitzeugen beider Weltkriege sind weiterhin der Maler Hanns Lamers (S. 151-158, von Thomas M a i e r ), der Fotograf Willy May wald (S. 159-166, von Valentina VI a s i c ), der Intendant und Schauspieler Josef Wirtz (S. 167-172, von Eduard Wirths), der Chronist Fritz Getlinger (S. 173-180, von MattMas G r a s s ) und Albert Heesch (S. 181-186, von Thomas M a i e r ), Werksdirektor beim Margarine-Hersteller Van den Bergh, wobei Letzterer an den Ersten Weltkrieg kaum Erinnerungen gehabt haben wird. Im Zweiten Weltkrieg war er an der Front im Einsatz, geriet in englische Gefangenschaft und war in Ägypten in Lagerhaft. Eine wesentliche Errungenschaft des sozialpolitisch aktiven Werksdirektors war die Gründung des SOS-Kinderdorfes Niederrhein.

Der Band scliließt mit dem von Sigrun Hi ntzen bearbeiteten Musikpädagogen Walter Gieseler (S. 193-199). 1999 verstorben, wurde sein lokales, landes- und bundesweites Wirken als Musiker, Komponist und Musikpädagoge mit Ehrungen wie dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Johann-Moritz-von-Nassau-Kulturpreis, gewürdigt, womit sich der Kreis zu den frühen Förderern von Kunst und Wissenschaft schließt. Hat sich Walter Gieseler für die Errichtung einer grenzüberschreitenden Hochschule eingesetzt, eint ilm dieses Engagement für die Hochschullandschaft am Niederrhein mit Johann Moritz von Nassau-Siegen, der als Statthalter des Kurfürsten von Brandenburg in Kleve an der Gründung der Universität Duisburg im Jahre 1655 maßgeblich beteiligt war. Schon nahezu ein Jahrhundert zuvor hatte es unter Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg (S. 37-44, Guido von Büren) im Rahmen einer Bildungsoffensive Planungen für die Errichtung einer Universität in Duisburg gegeben. Diese scheiterten aufgrund zunehmender Konfessionalisie- rung zunächst ebenso wie gute hundert Jahre später im 18. Jh. der Plan, auch in Xanten eine römischkatholische Universität zu errichten.

Die Beiträge des vorliegenden Bandes verdeutlichen neben vielfältigen politisch-geographischen Verflechtungen von Personen klevischer Provenienz ihre Kontakte und direkten wie indirekten Beziehungen zu bekannteren PersönlicJikeiten wie Wolfram von Eschenbach, Enea Silvio Picco- lomini, Rembrandt, Beethoven, Picasso, Beuys etc. So ließ sich bspw. Johann Wolfgang von Goethe durch Karl Ludwig von Keverbergs Bemühungen, der 17-jährigen Johanna Sebus ein Denkmal zu setzen, zu seiner gleichnamigen Ballade inspirieren. Sebus ertrank während des Deichdurchbruchs bei Brienen im Jahre 1809 beim Versuch, andere zu retten.

Der vorliegende Band versammelt unterschiedlichste Persönlichkeiten aus neun Jahrhunderten, in Beiträgen aus der Feder unterschiedlichster Verfasser. Ein einheitliches Maß kann dabei nicht angelegt werden. Der Breite des Inhalts entspricht die Vielfalt in Herangehensweise und Stil. Ein wesentliches Verdienst des gut lesbaren und informativen Bandes ist die Schaffung eines Gedächtnisortes auch für vielleicht weniger bekannte und zum Teil noch unerforschte bzw. wenig beachtete Persönlichkeiten. Dem Fachwissenschaftler mag an manchen Stellen vielleicht wichtige Literatur zum Einstieg in eine vertiertere Auseinandersetzung fehlen, doch dies ist ein Mangel, der nur diejenigen Verfasser betrifft, denen der Forschungsstand bekannt sein dürfte. Es gibt aber auch Beiträge, die Werke neueren Datums durchaus berücksichtigen, wie beispielsweise die Erwähnung der 2005 und 2008 herausgegebenen Bände über Johann Moritz von Nassau-Siegen zeigt. Manche Biographien werden sozusagen erstmals aus dem Dunkel der Geschichte gehoben und einer breiteren überregionalen Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses Anliegen, ihr Lebenswerk zu würdigen, sowie ihre Verortung im Gedächtnis der Region, der sie entstammten oder in der sie wirkten, ist sicher gelungen. Vielleicht wird der Band auch zur Anregung, die eine oder andere dargestellte Person in zukünftigen Schriften oder Forschungen aufzugreifen.

By Heike Hawicks, Heidelberg

Titel:
Klevische Lebensbilder Bd. 1.
Autor/in / Beteiligte Person: Hawicks, Heike
Link:
Zeitschrift: Rheinische Vierteljahrsblatter, Jg. 79 (2015-10-01), S. 449-453
Veröffentlichung: 2015
Medientyp: review
ISSN: 0035-4473 (print)
Schlagwort:
  • KLEVISCHE Lebensbilder (Book)
  • GERMAN history
  • HISTORIANS
  • NONFICTION
  • GERMANY
  • Subjects: KLEVISCHE Lebensbilder (Book) GERMAN history HISTORIANS NONFICTION
Sonstiges:
  • Nachgewiesen in: DACH Information
  • Sprachen: German
  • Language: German
  • Document Type: Book Review
  • Geographic Terms: GERMANY

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