UrhWissG -- das neue Wissenschaftsurheberrecht bleibt regulierungstechnisch überspezifisch problematisch.
In: Information -- Wissenschaft und Praxis, Jg. 68 (2017-08-01), Heft 4, S. 227-245
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The recent reform of the German copyright law will be discussed from the perspective of education and science. This new law (abbreviated in German "UrhWissG) promises overcome the deficits of the existing copyright exceptions and limitations as far as education and science are concerned. We discuss these deficits in Sect. 3. The new exceptions will be explained in detail in Sect. 3 and their pros and cons will be discussed in Sect. 4. In its coalition treaty of 2013, the German government promised to introduce a general copyright clause in favour of education and science (GCC). In Chap. 5 we evaluate whether the new UrhWissG keeps this promise or at least, whether the new paragraphs can be considered a step in the right direction towards a modern science copyright. Compared to the old exceptions, there are some considerable improvements and UrhWissG creates some legal certainty, but there are still too many restrictions to the free use of published knowledge for the purpose of research and education. In general, the new law is not really future-oriented and takes only half-heartedly the potentials of modern information and communication technologies into account. The objective of a GCC should be still on the political agenda. (Sect. 6) The eight new copyright exceptions are listed in the appendix (Sec. 7). [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Das am 30. Juni 2017 im Bundestag beschlossene sogenannte Urheberrechts-Wissensgesellschafts- Gesetz (UrhWissG) wird aus der Perspektive von Bildung und Wissenschaft diskutiert. UrhWissG ist eine Reaktion auf die offensichtlichen Probleme mit den bestehenden, auf Bildung und Wissenschaft bezogenen Bestimmungen des Urheberrechts. Auf diese Probleme wird in Abschnitt 2 eingegangen. Die vorgesehenen neuen Schrankenregelungen werden im Detail vorgestellt (Abschnitt 3) und kritisch (ablehnend und konstruktiv weiterführend) diskutiert (Abschnitt 4). UrhWissG wird zu einigen Verbesserung für die Nutzung publizierten Wissens führen und allgemein für Rechtssicherheit sorgen. Der Vorrang von Schrankenregelungen gegenüber Lizenzangeboten der Verlagswirtschaft und die Pauschalvergütung für die schrankenbedingte Nutzung von Werken bzw. Teilen von ihnen sind im Gesetz festgeschrieben. Dennoch bleibt die von der Koalition an sich versprochene Allgemeine Bildungs- und Wissenschaftsschranke (ABWS) in Form einer generellen Klausel weiter eine Herausforderung für die politische Regulierung. Offenbar war die Zeit für eine umfassendere Reform des Wissenschaftsurheberrechts noch nicht gekommen. (Abschnitt 5). In der abschließenden Gesamtbewertung (Abschnitt 6) wird davor gewarnt, das nun beschlossene Wissenschaftsurheberrecht erst einmal als befriedet einschätzen, so dass es auf längere Zeit nicht mehr auf die politische Agenda kommen müssen. Es bleibt abzuwarten, ob durch die (derzeit weiter noch intensiv diskutierte) Vorgabe einer Urheberrechts-Richtlinie der EU ein Umsetzungszwang in den EU-Mitgliedsländern entsteht, dem sich auch Deutschland nicht entziehen kann. Der Fokus richtet sich jetzt auf die EU. Im Anhang (Abschnitt 7 und 8) werden die Texte der acht neuen Schrankenregelungen sowie die Änderungen mit Blick auf die Nationalbibliothek aufgeführt. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
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UrhWissG -- das neue Wissenschaftsurheberrecht bleibt regulierungstechnisch überspezifisch problematisch.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Kuhlen, Rainer |
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Zeitschrift: | Information -- Wissenschaft und Praxis, Jg. 68 (2017-08-01), Heft 4, S. 227-245 |
Veröffentlichung: | 2017 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 1434-4653 (print) |
DOI: | 10.1515/iwp-2017-0048 |
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