Erstmals in der Unternehmensgeschichte hat Reischmann einen familienexternen Geschäftsführer an die Firmenspitze berufen: Seit 1. Juni ist Peter Eberle Teil des Führungsteams. Roland Reischmann wechselt nach 44 Jahren im Unternehmen in den Aufsichtsrat, in dem in den vergangenen fünf Jahren auch Eberle saß. Die Brüder Wolfgang und Thomas Reischmann bleiben unverändert in der Geschäftsführung. Eberle war zuvor 16 Jahre geschäftsführender Gesellschafter der Münchner Konen-Gruppe. Von hier war er im vergangenen Jahr zur Bielefelder Unternehmensberatung Hachmeister+Partner (h+p) gewechselt.
TextilWirschaft: Herr Eberle, was hat Sie an Ihrer neuen Position gereizt?
Peter Eberle: Zwei Dinge. Zum einen hat mir so sehr mir meine Arbeit bei h+p auch Spaß gemacht hat, doch die Arbeit mit Menschen gefehlt. Das gemeinsame Feiern von Erfolgen, das Bedauern von Misserfolgen. Auch das Tragen eigener Verantwortung habe ich vermisst. Darum kehre ich jetzt zurück ins Operative. Und Reischmann steht für alles, was den Einzelhandel der Zukunft auszeichnet: Mode, Sport, Gastronomie, schöne Häuser, die eine Lifestyle-Welt zeigen.
Wie teilen Sie die Zuständigkeiten innerhalb der Geschäftsführung auf?
Es wird weiterhin die Trennung zwischen Mode und Sport geben, wobei Thomas Reischmann weiter das Segment Sport verantwortet und ich den Bereich Mode. Wir haben den gesamten Block Marketing und Onlineshop bei Thomas Reischmann in eine Hand gelegt, um Synergien zu heben und die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Ich werde mich schwerpunktmäßig zudem um Teamentwicklung kümmern und als zusätzliches Thema um den Aufbau einer vernünftigen Kommunikationsstruktur zwischen Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat, Geschäftsführung und dann auch der nachfolgenden Generation. Da ist es ganz gut, wenn es einen familienexternen Ansprechpartner gibt.
Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen?
In der neuen Struktur nach Corona. Da hat Reischmann bereits eine sehr gute Basis. Jetzt gilt es weiter, manche Blockaden weiter aufzulösen.