»Als Wirtschaftsmotor fällt die deutsche Autoindustrie bis auf Weiteres aus«
Ihr Ralf Bretting Chefredakteur
Wer 2015 dachte, mit dem Dieselskandal stünde die deutsche Automobilindustrie vor ihrer größten Herausforderung, wurde dieses Jahr eines Besseren belehrt. Schlimmer geht's eben immer. Corona setzt die Branche weiterhin gehörig unter Druck, auf Hersteller und Zulieferer kommen schwere Zeiten zu. Mit dem Lockdown und dem Absatzschwund im Frühjahr wurde nur der erste vorläufige Negativhöhepunkt erreicht. Viele Experten rechnen inzwischen dauerhaft mit schwachen Ebit-Margen, die sich in Extremfällen zwischen null und einem Prozent bewegen können. Als Motor für die deutsche Wirtschaft fiele die Autoindustrie dann mehrere Jahre lang aus. Damit nicht genug: Abseits der Covid-19-Pandemie brennt es an weiteren strategisch wichtigen Wegmarken: Die Diskussion um verschärfte Klimaziele, politische Unsicherheiten infolge von Brexit und Zollstreitigkeiten sowie der Digitalisierungsdruck wollen einfach kein gutes Ende finden. Mehr dazu in unserer Titelgeschichte ab Seite 14. In dieser angespannten Situation wünschen sich nicht wenige Manager eine Glaskugel, um in die nahe Zukunft blicken zu können. Welche Marktbewegungen wird es in Nord- und Südamerika geben? Sind Auffälligkeiten bei internationalen Lieferpartnern zu verzeichnen? Wie ist es um die globale Supply Chain bestellt? Im großen Strategie-Interview verrät Dirk Große- Loheide, Beschaffungsvorstand bei Audi, mit welchem Frühwarnsystem er sich auf dem Laufenden hält. Empfehlung: lesenswert.
Stv. Chefredakteur
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