Zum Hauptinhalt springen

Zukunft. Alter.

Friedhoff, Michaela
In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 54 (2021-12-01), Heft 8, S. 836-836
Online review

Zukunft. Alter  Future. Old age  Originalpublikation

Himmelsbach H, Kricheldorff C, Schäuffele M, Wolfinger M, Hedtke-Becker A, Müller M (Hrsg.) (2020) Zukunft. Alter. Professionalisierung und interdisziplinäres Arbeiten in der Gerontologie als Wechselspiel zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis. Hartung-Gorre Verlag, Konstanz, 190 Seiten, € 24,80, ISBN 978-3-86628-687‑0

Graph

Absolut lesenswert!

Das Buch beginnt mit einer theoretischen Verortung der Disziplin Gerontologie. Zu Beginn des Buches wird die sehr spannende Frage gestellt, ob sie eine eigene wissenschaftliche Disziplin darstellt oder das Wesen in der Vernetzung mit anderen Disziplinen liegt, um gerade dieser besonderen Bevölkerungsgruppe gerecht werden zu können.

Die Entwicklung der Gerontologie wird von verschiedenen Theorien geprägt, die im Wesentlichen gegenübergestellt werden und dem Leser einen guten Überblick geben. Deutlich wird beschrieben, dass die Professionalisierung erforderlich ist, bei gleichzeitiger Erfordernis der Inter- und Multidisziplinarität.

Der Vergleich zur Entwicklung der Erwachsenenbildung ist ein interessanter Ansatz und leitet über die Begriffsbestimmung der Professionalisierung mit der erforderlichen Akademisierung gut zu den Entwicklungen der Studiengänge über.

Die wissenschaftlichen Weiterbildungs- und Studienmodelle sind ausführlich dargestellt und zeigen das gesamte Spektrum der Gerontologie auf, die bio-, psycho-, sozialen Aspekte des alten Menschen in seiner Gesamtheit. Hier finden insbesondere auch die sozialen und damit auch die politischen Aspekte eine Darstellung. Verschiedene Versorgungsformen für den alternden bzw. alten Menschen mit den sehr unterschiedlichen Bedarfen müssen eine Einbettung in bestehende kommunale Strukturen finden.

Daran schließt sich passend das Thema Care- und Case-Management an, basierend auf einer klaren Zielformulierung der möglichst hohen Lebensqualität und Lebenszufriedenheit sowie Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von anderen Personen. In diesem Kapitel gelingt der Brückenschlag über Indikationen und gesetzliche Rahmenbedingungen hin zur eindeutigen Feststellung, dass die Grundlage eines gelingenden Case- und Care-Managements eine interdisziplinäre Zusammenarbeit darstellt und nur dann individuell tragfähige Lösungen gefunden werden können.

Im letzten Kapitel des Buches, „Ausblicke", werden konkrete Praxisbeispiele gezeigt: aus der Behindertenhilfe, über sozialraumbezogene Datenermittlung zur gezielten Planung von Versorgungsformen in einer Kommune zu konkreter Seniorenarbeit bis zum Einsatz digitaler Medien im Rahmen der Demenzbetreuung.

Insgesamt ist das Buch sehr lesenswert und gut verständlich. Die Diskussionen und theoretischen Hinführungen zum Thema sind ansprechend und spannend. Sie umfassen die vielen Aspekte, die notwendig sind, um den alten Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten und mit diesen vielen Facetten eine bestmögliche Begleitung und Einbettung in die soziale Welt zu bieten.

Hier wird ein eindeutiges Plädoyer für eine eigene Wissensdisziplin Gerontologie bei gleichzeitiger Notwendigkeit der Integration anderer Disziplinen und damit der interprofessionellen Zusammenarbeit zur gelingenden Versorgung alter Menschen formuliert.

Interessenkonflikt

M. Friedhoff gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

By Michaela Friedhoff

Reported by Author

Titel:
Zukunft. Alter.
Autor/in / Beteiligte Person: Friedhoff, Michaela
Link:
Zeitschrift: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 54 (2021-12-01), Heft 8, S. 836-836
Veröffentlichung: 2021
Medientyp: review
ISSN: 0948-6704 (print)
DOI: 10.1007/s00391-021-01894-8
Sonstiges:
  • Nachgewiesen in: DACH Information
  • Sprachen: German
  • Alternate Title: Future. Old age.
  • Language: German
  • Document Type: Book Review
  • Author Affiliations: 1 = Alfried-Krupp-Krankenhaus, Alfried-Krupp-Str. 20, 45131, Essen-Rüttenscheid, Deutschland

Klicken Sie ein Format an und speichern Sie dann die Daten oder geben Sie eine Empfänger-Adresse ein und lassen Sie sich per Email zusenden.

oder
oder

Wählen Sie das für Sie passende Zitationsformat und kopieren Sie es dann in die Zwischenablage, lassen es sich per Mail zusenden oder speichern es als PDF-Datei.

oder
oder

Bitte prüfen Sie, ob die Zitation formal korrekt ist, bevor Sie sie in einer Arbeit verwenden. Benutzen Sie gegebenenfalls den "Exportieren"-Dialog, wenn Sie ein Literaturverwaltungsprogramm verwenden und die Zitat-Angaben selbst formatieren wollen.

xs 0 - 576
sm 576 - 768
md 768 - 992
lg 992 - 1200
xl 1200 - 1366
xxl 1366 -