Frankfurt a.M. Landwirtschaftliche Verbände und der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) suchen weiter nach einer gemeinsamen Gesprächsplattform. Nach dem Austritt des LEH aus dem seit Jahresbeginn installierten Agrardialog ist immer noch nicht geklärt, ob die verbleibenden Vertreter:innen der landwirtschaftlichen Interessenverbände wie ‚Land schafft Verbindung' (LsV), die Freien Bauern und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) unter dem Dach der neu gegründeten ‚Zentrale Koordination Handel Landwirtschaft' (ZKHL) weitermachen wollen. Nach wochenlangen Verhandlungen scheint zumindest in einzelnen Arbeitsgruppen der Gesprächsfaden wieder aufgenommen zu werden. Ab dem kommenden Jahr werden die Arbeitsgruppen Milch und Schwein fortgesetzt, kündigte die ZKHL in dieser Woche an.
Zuvor wollen noch im Dezember die in der ZKHL engagierten sowie die beteiligten LEH-Unternehmen kurzfristig mit der Verbändegemeinschaft des Agrardialogs eine aktuelle Standortbestimmung im Bereich Milch vornehmen, heißt es beim Handelsverband Lebensmittel. Auf diesem Brückentermin sollen alle Beteiligten über den Sachstand der Arbeitsgruppe Milch informiert sowie weitere Schritte besprochen werden. Die Arbeitsgruppe Schwein hat sich nach Informationen der agrarzeitung (az) bereits getroffen.
Nach az-Informationen beraten auch die Bauernorganisationen noch über das weitere Vorgehen. Die Absprachen gingen dahingehend, Arbeitsgruppen unabhängig zusammen mit Vertretern des Deutschen Bauernverbandes und dem LEH weiter tagen zu lassen, jedoch nicht unter dem gemeinsamen Dach der ZKHL. Ob diese Absprachen noch gültig sind, ist derzeit offen. Das kurzfristige Diskussionsangebot erfolge analog der Vorgehensweise im Bereich Schwein. Eine abgestimmte Herkunftskennzeichnung „Frische Lebensmittel aus Deutschland" wird die ZKHL in einer Taskforce ab Januar 2022 konsequent angehen und dabei die Erfahrungen und Ergebnisse aus den Gesprächen des Agrardialogs berücksichtigen.
Der LEH bekräftigt damit seine Absicht, gemeinsam mit Landwirtschaft und Verarbeitungswirtschaft weiter an wirtschaftlich tragfähigen sowie wettbewerbsrechtskonformen Lösungen zu arbeiten.
Dabei ist allen Beteiligten wichtig, dass die bereits in den Agrardialog-Arbeitsgruppen erarbeiteten Lösungen übernommen werden. So stellte die Gruppe Schwein in Aussicht, dass der LEH die Tiere direkt bei bäuerlichen Erzeugergemeinschaften einkauft – zu einem vorab vereinbarten Preis. da
Arbeitsgruppen Milch und Schwein am Start.
By Daphne Huber
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