JANUAR
Abwicklung: Die Real-Zentrale zieht in kleinere Bürogebäude um, Eigentümer SCP will bis Jahresende bis zu 150 Real-Märkte an andere Händler abgeben.
Einschnitte: Douglas konkretisiert weitere Schließungspläne. Europaweit stehen 500 Filialen auf dem Prüfstand.
Corona-Folgen: Viele Nonfood-Anbieter verhandeln mit ihren Vermietern Mietreduzierungen, um die wirtschaftlichen Folgen des Shutdowns abzufedern.
Staatshilfen: Auch Galeria Karstadt Kaufhof ringt um Liquidität. Die Bundesregierung stellt ein Nachrangdarlehen in Höhe von 460 Mio. Euro zur Verfügung.
FEBRUAR
Strategiewechsel: Nonfood-Discounter, die Lebensmittel verkaufen, dürfen ihre Läden auch in der Pandemie öffnen. Viele Händler bauen darum ihr Sortiment entsprechend aus.
Rückzug: Unternehmensgründer Jeff Bezos zieht sich aus dem Tagesgeschäft als Amazon-Chef zurück und wird Executive Chairman. Nachfolger wird sein enger Vertrauter Andrew Jassy.
Wachstum: Der Online-Händler Picnic verdoppelt seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Der Einkauf des Sortiments läuft künftig über das Joint-Venture Everest, an dem Edeka die Mehrheit hält.
Grünes Licht: Das Kartellamt genehmigt Edeka die Übernahme von 44 Real-Häusern.
Hoffnungsträger: Der Metro-Konzern benennt den ehemaligen Würth-Manager Steffen Greubel zum neuen CEO.
Vereint: Aldi Süd und Nord stellen ihre Online-Aktivitäten neu auf und gründen erstmals eine gemeinsame operative Gesellschaft für das E-Commerce-Geschäft.
Bonus: Globus sichert sich 16 Real-Standorte. Das Handelsunternehmen fordert von den Lieferanten Geld für die Übernahme der Häuser und tritt in den Verhandlungen mit Härte auf.
MÄRZ
Verhandlungen: In den Jahresgesprächen gibt sich Rewe unnachgiebig. In den Märkten fehlen infolge der Streitereien um Konditionen stellenweise Produkte von Mars Wrigley, Kelloggs's und Eckes-Granini.
Silberstreif: Aldi Nord verzeichnet wieder Gewinne in Deutschland – nach zwei Jahren mit Verlusten.
Expansion: Der Quick-Commerce-Anbieter Gorillas zieht sein Netz aus Mini-Logistikzentren in rasantem Tempo hoch. Die Arbeitsprozesse wirken improvisiert, intern wächst Kritik.
Kompromiss: Das Bundeskartellamt erlaubt Edeka die Übernahme weiterer Real-Standorte. Nach Zugeständnissen darf der Händler nun insgesamt 51 Häuser übernehmen.
Kündigung: Edeka beendet die Mitgliedschaft bei der Einkaufsallianz Agecore.
APRIL
Aufgeteilt: Lidl folgt dem Beispiel des Wettbewerbers Aldi und teilt das Vertriebsgebiet in Nord und Süd auf.
Forderungen: Der Dauer-Lockdown sorgt für hohe Verluste im Bereich Foodservice. Händler fordern von der Politik Perspektiven zur Öffnung der Gastronomie.
Neues Land: dm bereitet den Start in Polen vor. Der Konkurrent Rossmann ist dort Marktführer.
Umsatzplus: Nach einem starken Start ins neue Jahr korrigiert Edeka die Prognose für 2021 nach oben.
MAI
Management: Douglas-Chefin Tina Müller verkleinert die Führungsspitze des Parfümerie-Konzerns von vier auf drei Manager.
Global Player: JD.com startet sein Engagement in Europa. Erste Lager entstehen in den Niederlanden, Deutschland und in Polen.
Paukenschlag: Top-Managerin Melanie Köhler verlässt die Schwarz-Gruppe.
Kriminalität: Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt leitet ein Ermittlungsverfahren zur Cyber-Attacke auf Tegut ein.
Verkalkuliert: Der Markt für Corona-Selbsttests kippt. Der Handel fürchtet, auf der Ware sitzenzubleiben.
JUNI
Brain-Drain: Lidl verliert Top-Manager. Vor allem aus dem Einkauf wandert wichtiges Personal zur Konkurrenz ab. Zum Beispiel zu Aldi Nord und Gorillas.
Kooperation: Edeka verhandelt mit Lieferanten über einen Beitrag für die Real-Übernahme. Das Prozedere ist mit dem Kartellamt abgestimmt.
Neuling: Der Lieferservice aus der Türkei Getir geht in Berlin an den Start. Einstieg: Die Rewe-Gruppe sichert sich sieben Prozent am Schnelllieferdienst Flink.
JULI
Gemeinsam: Lidl und Kaufland bündeln die Beschaffung ihrer Nonfood-Eigenmarken in Hongkong.
Technologie-Kurs: Rewe setzt auf automatisierte Hightech-Stores und startet eine Testoffensive. Die Tochter Lekkerland soll unterschiedliche Konzepte testen.
Systemwechsel: Klaus Gehrig verlässt die Schwarz-Gruppe. Übergangsweise übernimmt der Inhaber Dieter Schwarz die Chef-Position.
Überraschung: Der gebürtige Ire Kenneth McGrath wird neuer Lidl-Chef. Zuletzt war er im US-Discount tätig.
Ausgemustert: Media-Saturn sortiert Standorte aus. 13 Märkte werden geschlossen.
Gegenleistung: Auf Druck des Kartellamtes muss nun auch Kaufland präzisieren, welche Gegenleistungen Lieferanten für ihre Investitionen in die Real-Übernahme erhalten.
Fremdgeschäft: Edeka-Händler Feneberg beliefert nun Aldi mit Regionalmarke „Allgäu Natur". Das Geschäft mit dem Konkurrenten kommt bei den Kaufleuten nicht gut an.
Neuer Player: Der US-Lieferservice Doordash gründet eine deutsche Niederlassung in Berlin.
AUGUST
Startschuss: Edeka verlagert die Jahresgespräche für etwa 50 globale Markenhersteller in die Niederlande. Das Einkaufsbüro Everest in Amsterdam übernimmt die Verhandlungen.
Abschied: Metro verabschiedet sich aus Japan und verkleinert die Geschäftsführung in Deutschland von fünf auf vier Manager.
Spitzenreiter: Bezogen auf den Umsatz verdrängt Edeka Aldi im Bio-Geschäft von Platz eins.
Rohstoffpreise: Aufgrund erneut steigender Inzidenzen sagt die Rewe-Group ihre Präsenz-Jahresgespräche mit Lieferanten ab. Steigende Rohstoffpreise sind ein wichtiges Kernthema.
SEPTEMBER
In Bedrängnis: Der Preis für Schweinefleisch erreicht einen neuen Tiefpunkt. Aufgrund des politischen Drucks hält sich der Handel mit Aktionen zurück.
Angespannt: Aufgrund von Lieferengpässen fürchten Händler um ihre Nonfoodware. Einige sehen sogar das Weihnachtsgeschäft in Gefahr.
Angepasst: Media-Saturn richtet den Einkauf internationaler aus. Sein Sortiment gestaltet der Händler fortan kleiner und standardisierter.
Nachhaltig: Aldi tauscht den Lizenzdienstleister für Verpackungen aus: Nach EKO-Punkt geht es zu Interseroh+.
Generationswechsel: Dirk Roßmann zieht sich aus dem Rossmann-Management zurück. Sein Sohn Raoul Roßmann wird Sprecher der Geschäftsführung.
OKTOBER
Neuformation: Rossmann tritt der Retail Trade Group (RTG) bei. Der Drogeriehändler will vor allem beim Einkauf von Lebensmitteln von der Händlerkooperation profitieren.
Markteintritt: Der US-Schnelllieferservice Gopuff sucht Lieferanten für den Eintritt in den deutschen Markt.
Streik: Die Schließung von Douglas-Filialen, mit der sich das Unternehmen auf einen Börsengang vorbereitet, sorgt für Proteste der Mitarbeiter.
Expansion: Lidl nimmt sich als nächstes großes Expansionsland die Ukraine vor.
Löhne: Während die Politik debattiert, ergreifen einige Händler wie zum Beispiel Norma die Initiative und erhöhen ihren Mindestlohn.
Strategieschwenk: Baumärkte bauen ihre Online-Aktivitäten aus. Globus testet Abholstationen im Außenbereich. Konkurrent Hornbach hat sie bereits.
Neustart: Galeria eröffnet Pilotfilialen mit drei neuen Formaten. Die 131 Warenhäuser werden zu Weltstadthäusern, lokalen Foren oder regionalen Magneten umgebaut.
NOVEMBER
Engpässe: Die Lieferkrise beeinflusst zunehmend auch das Food-Geschäft. Einkäufer lenken deshalb den Fokus auf die Warenverfügbarkeit.
Tiefpunkte: Aldi verliert Umsatz und Marktanteile. Die Nonfood-Krise setzt dem Discounter zusätzlich zu.
Vernetzung: Rewe bereitet den Ausbau seines Lieferdienstes mit neuen Logistikzentren vor. Der Händler plant vier weitere Standorte für 2022.
Gegenoffensive: Nach Edeka kontert nun auch Rewe die Preisforderungen der Industrie. Dabei verlangen die Kölner offenbar sogar günstigere Konditionen.
Ausgebremst: Die nächste Corona-Welle bremst das Weihnachtsgeschäft aus und wirft den Foodservicehandel zurück. Auch Baumärkte fürchten Umsatzeinbußen.
DEZEMBER
Chefsache: Inhaber Dieter Schwarz zieht sich am 1. Dezember nach dem Intermezzo als Komplementär aus dem operativen Geschäft der Schwarz-Gruppe wieder zurück. Gerd Chrzanowski übernimmt die Führung.
Aussortiert: In Folge eines Konditionenstreits listet Edeka fast das komplette Sortiment des Konsumgüterherstellers PepsiCo aus.
Neubesetzung: Ralf Kleber, der langjährige Deutschland-Chef von Amazon, tritt ab. Nachfolger wird der ehemalige Konsumgüter-Chef Rocco Bräuniger.
Verlängerung: Der stellvertretende Rewe-Vorstandschef Jan Kunath erhält einen neuen Vertrag bis zum Jahresende 2025.