Rot, Gelb-Grün oder Orange: Für gut die Hälfte der Real-Standorte ist mittlerweile klar, welcher Händler dort in Zukunft die Geschäfte führt. Um die restlichen Filialen wird noch geschachert.
Pünktlich zum Fest beschert das Bundeskartellamt vor einem Jahr Kaufland und Globus die ersehnten Bescheide: 92 Real-Märkte dürfen in der ersten Tranche Kaufland werden, 24 Mal bekommt Globus grünes Licht. Der Startschuss für das letzte Kapitel der Real-Geschichte ist damit gegeben – Edeka muss sich bis in den März gedulden, bevor klar wird, dass nicht nur der Großflächen-Marktführer und der Mittelständler, sondern auch die Genossen ein ordentliches Stück vom Kuchen abbekommen.
Ein Jahr nach der ersten Genehmigung wird deutlich, dass Kaufland die Übernahme von Real-Märkten mit der größten Konsequenz anpackt. Nicht nur haben sich die Neckarsulmer für die meisten Standorte kartellrechtliche Genehmigungen gesichert, auch in der Umsetzungsgeschwindigkeit zeigt der Großflächenmarktführer den Verfolgern die Rücklichter. Zu den 70 Standorten, an denen sich Kaufland auch mit den Eigentümern der Immobilien geeinigt hat, kommen neun weitere, an denen Wettbewerber den Zuschlag bekamen. Im Spätjahr machen sich die 53 Häuser, die bereits unter der Kaufland-Flagge am Markt sind, auch in den Zahlen bemerkbar: Mehr als 300 000 qm Verkaufsfläche und 5 700 Mitarbeiter kommen mit den Häusern hinzu.
Auch bei Globus hat sich die Zahl der Standorte um knapp zehn Prozent erhöht, was sich in den Umsätzen widerspiegelt. Die St. Wendeler haben aber noch ein gutes Stück Arbeit vor sich, bis alle 15 Standorte, die bisher unterzeichnet sind, ans Netz gehen.
Edeka geht vorsichtiger ans Werk: Ein knappes Drittel der genehmigten Flächen sind mittlerweile an die Genossen übergegangen. Am Ende winkt aber auch Edeka ein Umsatzplus von mehr als 1 Mrd. Euro.
Während die Händler hunderte Millionen in die teils maroden Immobilien stecken müssen, steht ein Gewinner der Zerschlagung aber schon fest: der Investor SCP. mfd/lz 52-21
Graph: Aufteilung der Real-Standorte
By Manfred Stockburger
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