Zur Annahme von Sonderbetriebseinnahmen bei Stipendiengewährung an die Mitunternehmer einer GbR.
In: FinanzRundschau, Jg. 105 (2023-05-01), Heft 9, S. 419-422
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The article deals with the tax implications of granting scholarships to co-entrepreneurs of a civil law partnership (GbR). According to the Federal Fiscal Court (BFH), scholarship payments are to be recorded as special business income if the supported activity of the co-entrepreneur is carried out within the framework of the GbR. The tax office can subsequently record scholarship payments that were mistakenly considered tax-free income as special business income. The BFH ruling of March 25, 2021 (VIII R 47/18) confirms this legal opinion. However, the tax office changed its view and treated the scholarships as special business income, which led to a legal dispute. The Federal Fiscal Court overturned the judgment of the tax court and referred the case back for further examination. It is determined that scholarship payments are to be considered as special business income if the scholarship recipient carries out the supported activity within a co-entrepreneurship. However, in this case, the tax court applied different principles and did not take into account that the scholarship payments were made using the resources of the co-entrepreneurship. Therefore, in the second legal proceeding, the tax court must make further findings to decide whether the scholarship payments qualify as special business income. It is also noted that the annulment of the determination notice is not necessary for procedural reasons and that the conditions for amending the notice are met if the scholarship payments are considered as special business income. In the present case, the issue concerns the tax treatment of scholarships within the framework of an EXIST start-up scholarship. It is determined that these scholarships cannot be classified as tax-free income and thus increase the taxable basis. The principle of good faith does not prevent an amendment to the determination notice. It is emphasized that the tax office has not violated its obligation to determine and that the incorrect assessment of the scholarships in the income tax assessment does not prevent an amendment to the notice. [Extracted from the article]
Der Artikel behandelt die steuerrechtlichen Schlussfolgerungen aus der Gewährung von Stipendien an Mitunternehmer einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Laut dem Bundesfinanzhof (BFH) sind Stipendienzahlungen als Sonderbetriebseinnahmen zu erfassen, wenn die geförderte Tätigkeit des Mitunternehmers im Rahmen der GbR betrieben wird. Das Finanzamt kann Stipendienzahlungen, die fälschlicherweise als steuerfreie Einnahmen angesehen wurden, später als Sonderbetriebseinnahmen erfassen. Der BFH-Urteil vom 25.03.2021 (VIII R 47/18) bestätigt diese Rechtsauffassung. Das Finanzamt änderte jedoch seine Ansicht und behandelte die Stipendien als Sonderbetriebseinnahmen, was zu einem Rechtsstreit führte. Der Bundesfinanzhof hob das Urteil des Finanzgerichts auf und verwies den Fall zur erneuten Prüfung zurück. Es wird festgestellt, dass Stipendienzahlungen als Sonderbetriebseinnahmen anzusehen sind, wenn der Stipendiat die geförderte Tätigkeit im Rahmen einer Mitunternehmerschaft betreibt. Das Finanzgericht (FG) hat in diesem Fall jedoch andere Grundsätze angewendet und nicht berücksichtigt, dass die Stipendienzahlungen mit den Ressourcen der Mitunternehmerschaft betrieben wurden. Daher muss das FG im zweiten Rechtsgang weitere Feststellungen treffen, um zu entscheiden, ob die Stipendienzahlungen als Sonderbetriebseinnahmen zu qualifizieren sind. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Aufhebung des Feststellungsbescheids nicht aus verfahrensrechtlichen Gründen erforderlich ist und dass die Voraussetzungen für eine Änderung des Bescheids erfüllt sind, wenn die Stipendienzahlungen als Sonderbetriebseinnahmen gelten. In dem vorliegenden Fall geht es um die steuerliche Behandlung von Stipendien im Rahmen eines EXIST-Gründerstipendiums. Es wird festgestellt, dass diese Stipendien nicht als steuerfreie Einnahmen qualifiziert werden können und somit die Besteuerungsgrundlagen erhöht werden. Der Grundsatz von Treu und Glauben steht einer Änderung des Feststellungsbescheides nicht entgegen. Es wird betont, dass das Finanzamt keine Verletzung seiner Ermittlungspflicht begangen hat und dass die falsche Beurteilung der Stipendien bei der Einkommensteuerveranlagung einer Änderung des Bescheids nicht entgegensteht. [Extracted from the article]
Titel: |
Zur Annahme von Sonderbetriebseinnahmen bei Stipendiengewährung an die Mitunternehmer einer GbR.
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Zeitschrift: | FinanzRundschau, Jg. 105 (2023-05-01), Heft 9, S. 419-422 |
Veröffentlichung: | 2023 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 2567-4765 (print) |
DOI: | 10.9785/fr-2023-1050908 |
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