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Die Entwicklung des deutschen Dokumentationswesens und die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD).

Stöcken, Malte
In: Information -- Wissenschaft und Praxis, Jg. 74 (2023-07-01), Heft 4, S. 189-210
Online academicJournal

Die Entwicklung des deutschen Dokumentationswesens und die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD)  The Development of the German documentation system and the foundation of the German Society for Documentation (DGD)  L'évolution du système documentaire allemand et la création de la Société allemande de documentation (DGD) 

Die Motive für die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD) im Mai 1941 und ihre in den folgenden Jahren durchgeführten Arbeiten sind weitgehend unbekannt. Nach der Thematisierung der deutschen Dokumentationsstellen und der Mitwirkung ihrer Leiter in verschiedenen internationalen Organisationen während der 1920/30er Jahre werden der Gründungsprozess der DGD und ihre Kriegsarbeiten analysiert.

The motives for the foundation of the German Society for Documentation (DGD) in May 1941 and its work carried out in the following years are largely unknown. After thematizing the German documentation centers and the involvement of their directors in various international organizations during the 1920s/30s, the founding process of the DGD and its wartime work are analyzed.

Résumé: Les motifs de la création de la Société allemande de documentation (DGD) en mai 1941 et ses travaux réalisés au cours des années suivantes sont en grande partie inconnus. Après avoir abordé le thème des centres de documentation allemands et de la participation de leurs directeurs à différentes organisations internationales durant les années 1920/30, le processus de création de la DGD et ses travaux de guerre sont analysés.

Keywords: Bibliothek; Dokumentation; Deutsche Gesellschaft für Dokumentation; Fachnormenausschuss; Geschichte; Klassifikation; Nationalsozialismus; Normung; Wissenstransfer; Library; Documentation; German Documentation Society; Professional Standards Committee; History; Classification; National Socialism; Standardization; Knowledge Transfer; Bibliothèque; Société allemande de documentation; Comité des normes professionnelles; Histoire; National-socialisme; Normalisation; Transfert de connaissances

1 Einleitung

„Die Dokumentation umfaßt das Sammeln, Erfassen, Analysieren und Orden des Inhalts der in irgendeiner Form schriftlich festgehaltenen fachwissenschaftlichen Literatur mit dem Ziel, jedem Interessenten erschöpfende Auskunft in kurzer Frist über den neuesten literarischen Stand zu einer bestimmten speziellen Frage zu geben. Eine solche intensive Arbeit leisten seit der Jahrhundertwende in immer steigendem Maße die heute Dokumentations- oder Informationsstellen genannten Einrichtungen."

So hat Fritz Prinzhorn, erster Präsident der DGD, nach vierzigjähriger Betätigung in diesem Gebiet die Arbeit und Zielsetzung der Dokumentation benannt. Den Dokumentaren – Leiter von Auskunftsstellen, Literarischen Büros, Fachbibliotheken und Referateblätter – ging es nicht mehr wie den traditionellen Bibliothekaren um die die Sammlung großer Bestände von Literatur, sondern die schnelle Erschließung und Distribution der vor allem in Zeitschriften niederlegten Ergebnisse der Forschung und Entwicklung. Durch die von ihnen entwickelten Methoden zur Speicherung, des Abrufs und der Verbreitung von Informationen werden die Dokumentare als Vorläufer der heutigen Informationswissenschaftler eingeschätzt. Als Begründer der Dokumentation gilt Paul Otlet, der ab 1895 am Internationalen Institut für Bibliographie gemeinsam mit Henri La Fontaine und weiteren Mitarbeitern ein „Répertoire Bibliographique Universel" aufbaute, frühzeitig neue Medien einsetzte und die ersten Ausgaben der europäischen Dezimalklassifikation bearbeitete und herausgab. Während sich in den 1920er Jahren in mehreren europäischen Ländern die Leiter von Dokumentationsstellen zu nationalen Verbänden zusammenschlossen, wurde die DGD erst im Jahr 1941 gegründet. Warum sie vergleichsweise spät und dann auch noch während des Kriegs geschaffen wurde, ist so umstritten wie ihre folgenden Arbeiten weitgehend unbekannt sind. In diesem Beitrag werden die Entstehung und das Aufgabengebiet der „ersten" DGD analysiert. Um das Motiv ihrer Gründung und ihre Tätigkeiten zu verstehen, ist es notwendig, die Entwicklung der deutschen Dokumentation wie auch die Werdegänge der später in der DGD aktiven Personen zu skizzieren.

2 Entwicklung des deutschen Dokumentationswesens

Eine entscheidende Rolle in der Frühgeschichte der Dokumentation spielten in Deutschland die technischen Vereine und wissenschaftlichen Gesellschaften, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts Referateblätter herausgaben und damit laufend und schnell über den Inhalt der weltweit erscheinenden Zeitschriften informierten. Ab der Jahrhundertwende wurden die klassifizierten Referate auf Karten oder Zettel geklebt und in Karteien eingeordnet, die den Vereinen als Grundlage für Recherchen und bibliographische Auskünfte dienten. Nach Ende des Ersten Weltkriegs erwarben einige Vereine Kopierapparate, mit denen ihre Mitarbeiter Artikel oder ganze Zeitschriften vervielfältigten und nachfragenden Stellen lieferten. Auch wenn später weitere Dienstleistungen wie Übersetzungen wissenschaftlicher Artikel und der Einsatz neuer technischer Hilfsmittel dazu kamen, waren mit der Beschaffung wissenschaftlicher Zeitschriften, der Erfassung und Speicherung ihres Inhalts, der Durchführung von Recherchen und Erteilung bibliographischer Auskünfte und schließlich der Lieferung der angefragten Literatur die für Dokumentationsstellen charakteristischen Arbeiten Anfang der 1920er Jahre ausgebildet.

Beispielgebend für das Gebiet der Technik war der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der schon vor dem Ersten Weltkrieg eine Bibliothek mit angeschlossener Auskunftstelle betrieben und neben mehreren Zeitschriften auch ein Referateblatt herausgegeben hatte. Die nach dem Krieg von Walther Parey zur „Beratungsstelle für technisch-wissenschaftliche Literatur" ausgebaute Auskunftsstelle wurde wie auch der Kopier- und Lieferdienst aufgrund des rapiden Anstiegs der auf der ganzen Welt veröffentlichten Zeitschriften in den 1920er Jahren stark in Anspruch genommen. Dieselben Arbeiten wurden in den 1920er Jahren auch von anderen technisch-wissenschaftlichen Vereinen ausgeführt. Auf dem Gebiet der Naturwissenschaften gaben zwar viele Gesellschaften Referateblätter heraus, boten aber keine sonstigen dokumentarischen Dienstleistungen an. Die Ausnahme bildet die Deutsche Chemische Gesellschaft (DChG), nachdem Maximilian Pflücke in der Redaktion des von ihm geleiteten Chemischen Zentralblattes eine Auskunftstelle eingerichtet und einen Kopierapparat angeschafft hatte.

Neben den Dokumentaren der Vereine und der hier nicht behandelten Mitarbeiter der „Literarischen Büros" der Industrie bemühten sich in den 1920er Jahren verstärkt auch Bibliothekare an den Technischen Hochschulen um die Erschließung wissenschaftlicher Zeitschriften mit dem Ziel der Förderung der deutschen Forschung und Industrie. Zu ihnen gehörte Prinzhorn, der seit 1929 die Bibliothek der TH Berlin kommissarisch leitete und zwei Jahre später zum Direktor der Bibliothek der TH Danzig avancierte. Seit 1917 war er Mitglied der antisemitischen und völkischen Deutschen Vaterlandspartei, der „ersten rechtsradikal-protofaschistischen Massenpartei" Deutschlands. Politische Übereinstimmung bestand mit Parey und Pflücke, die wie Prinzhorn 1933 der NSDAP beitraten. Damit bildeten sie keine Sonderfälle. Vielmehr war eine antidemokratische, großdeutsche und antisemitische Einstellung unter den Bibliothekaren in den 1920er Jahren weit verbreitet und auch die meisten Ingenieure in den technisch-wissenschaftlichen Vereinen waren überzeugte Nationalisten. Einen politischen Hintergrund hatten auch die Überlegungen und Maßnahmen zur schnelleren und umfassenderen Erschließung der weltweit erscheinenden wissenschaftlichen Literatur. Denn mit der Vermittlung der in ihnen publizierten Ergebnisse der Forschung und Entwicklung an die deutsche Wissenschaftler und die Industrie wollten die hier behandelten Dokumentare dazu beitragen, Deutschland wieder in eine „Weltmachtstellung" zurückzubringen und die „Weltgeltung" der deutschen Wissenschaft aufrechtzuerhalten.

Parallel zum Zusammenschluss von Dokumentaren zu nationalen Verbänden in einigen europäischen Ländern arbeiteten die deutschen in einer Kommission des Vereins Deutscher Bibliothekare zusammen, gründeten in einem Ausschuss des Deutschen Verbands Technisch-Wissenschaftlicher Vereine eine Vermittlungsstelle für den technisch-wissenschaftlichen Quellennachweis und erarbeiteten Normblätter im Fachnormenausschuss für Bibliothekswesen (ab 1929 Fachnormenausschuss für Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesen, FNA) des Deutschen Normenausschusses (DNA). Als Vorsitzender des FNA amtierte Hugo Andres Krüss, vormals Ministerialdirektor im Kultusministerium und seit 1925 Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek, als Geschäftsführer Otto Frank, Leiter der Bibliothek und des Normblattarchivs des DNA, und als Vorsitzender des Ausschusses für Klassifikation Carl Walther, Direktor der Bibliothek der TH Aachen. Im Ausschuss für Zeitschriftengestaltung arbeiteten mit Parey, Pflücke, Frank und Prinzhorn alle späteren Vorstandsmitglieder der ersten DGD schon vor der nationalsozialistischen Machtübernahme eng zusammen.

Seit 1928 war der FNA auch im Internationalen Institut für Bibliographie aktiv, das sich 1931 in Internationales Institut für Dokumentation (IID) umbenannte und seit diesem Jahr von Jan Alingh Prins, dem Präsidenten des niederländischen Patentamtes, geleitet wurde. An einer Zusammenarbeit insbesondere mit Otlet und der Mitwirkung an seinen Projekten bestand von deutscher Seite aus zwar kein Interesse, jedoch plante der DNA die Herausgabe einer deutschen Ausgabe der Dezimalklassifikation, um ein umfassendes Klassifikationssystem in deutscher Sprache auf den Weg zu bringen. Da das IID die Rechte an allen europäische Ausgaben besaß, begann der FNA seine Mitarbeit im IID. Einen offiziellen Beitritt in das als pazifistisch und sozialistisch eingeschätzte Institut lehnten der DNA und die deutschen Ministerien zwar ab, stimmten aber der Übernahme von Posten durch Mitarbeiter des FNA zu, um sie im IID deutsche Interessen vertreten lassen zu können. Nachdem 1928 Walther als Privatperson in den Vorstand eingetreten ist, nahm Krüss 1931 die Wahl zum Vizepräsidenten an und ein Jahr später avancierte Walter Schürmeyer, Bibliotheksdirektor, Experte für den Einsatz des Mikrofilms in Bibliotheken und erster Präsident der DGD in der Nachkriegszeit, zum Leiter der Kommission für die Hilfsmittel der Dokumentation. Da La Fontaine von Frank als Schatzmeister abgelöst wurde, befand sich seit 1932 die Kasse des IID in Berlin. Im Vorstand des IID war Deutschland nunmehr mit der höchsten Anzahl an Personen vertreten – obwohl keiner von ihnen oder der FNA offizielles Mitglied des Instituts wurde. Im Zentrum der deutschen Aktivitäten im IID stand die Herausgabe einer deutschen Ausgabe der Dezimalklassifikation, die den verbindlichen Standard in Europa festlegen sollte. Mit Unterstützung des Generalsekretärs des IID, Frits Donker Duyvis, der die letzte vor allem von Otlet und ihm selbst bearbeitete zweite Ausgabe der Dezimalklassifikation aufgrund der vielen Fehler für „schrecklich" gescheitert hielt, dagegen den DNA für fähig einschätzte, eine „akkurate Standard Version der Dezimalklassifikation in Europa" auf den Weg zu bringen, gelang es dem FNA, vom IID den Auftrag zur Bearbeitung und Herausgabe der dritten Ausgabe zu erhalten, die in deutscher Sprache erscheinen und als verbindliches Muster für alle kommenden Ausgaben in Europa dienen sollte. Mit der Bearbeitung und dem Beginn der „Herausgabe dieses für das deutsche Ansehen in der ganzen Welt bedeutsamen Werkes" konnte auch „die grosse Gefahr, dass das Werk wieder in französischer Sprache erscheint", erfolgreich verhindert werden.

Im nationalen Bereich befasste sich der FNA neben der Dezimalklassifikation vor allem mit der Normung der Kurztitel wissenschaftlicher Zeitschriften, der bibliographischen Titelangaben, des Formats von Karteikarten, der Ordnungsleiste und allgemein der Gestaltung wissenschaftlicher Zeitschriften. Von Anfang an wurde geplant, die ausgearbeiteten Normblätter auch international als maßgebend anerkennen zu lassen. Bearbeitet wurden derartige Angelegenheiten in der Kommission für geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes, die Krüss und Prinzhorn durch ihre Mitwirkung in deren Unterkommission für Bibliographie veranlassen konnte, einige Richtlinien auf Grundlage der vom FNA ausgearbeiteten Normblätter herauszugeben. Ebenso erfolgreich waren Krüss und seine Mitstreiter bei der Verhinderung einer internationalen Dokumentationsstelle des Völkerbundes in Paris und der Gründung internationaler Referateblätter, die von den deutschen Nationalisten aus politischen Gründen abgelehnt wurden.

3 Dokumentare für Autarkie und Rüstung und ihre Mitwirkung im IID in der NS-Zeit

Als Deutschland nach der Machtübernahme der NSDAP aus dem Völkerbund austrat, bemühten sich die international aktiven Dokumentare mit Krüss an der Spitze, die bisher im Rahmen der Kommission für geistige Zusammenarbeit betriebenen Arbeiten im Bereich des Bibliotheks- und Dokumentationswesens zum IID und der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) zu transferieren. Unterstützung erhielten sie dabei allgemein von den Ministerien und im Besonderen von den Auslands- und Wissenschaftsabteilungen des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM) und dem dort 1935 eingerichteten Bibliotheksreferat, das vom überzeugten Nationalsozialisten Rudolf Kummer geleitet wurde. Als Referent wurde er vorgeschlagen von Krüss, der zwar erst 1937 die Mitgliedschaft der NSDAP beantragte, aber schon vier Jahre zuvor den jüdischen Besuchern der Staatsbibliothek den Eintritt verwehrt, mit der Gestapo zusammengearbeitet und sich an der Plünderung jüdischer Verlage beteiligt hatte. Das NS-Regime förderte die internationalen Aktivitäten zwar im Verständnis für die Notwendigkeit der Mitarbeit in den beiden internationalen Organisationen, um dort deutsche Interesse vertreten lassen zu können, vor allem aber aus außenpolitischen Gründen. Nach der Machtübernahme wurde die nationalsozialistische Regierung aufgrund der Verfolgung politischer Gegner, des Aufbaus einer Diktatur und der antisemitischen Gesetzgebung im Ausland stark kritisiert. Um der internationalen Isolation entgegenzuwirken, die „guten" Seiten des NS-Regimes zu repräsentieren, dessen Politik zu beschönigen und enge Beziehungen zu den Eliten der als Bündnispartner erwünschen Länder aufzubauen, sollten angesehene Dokumentare als offizielle Delegierte des Deutschen Reiches im Ausland auftreten.

Dem NS-Regime kam entgegen, dass die Veranstaltungen des IID ab dem Jahr 1935 zu Staatsangelegenheiten wurden. Zu den Kongressen in Kopenhagen, Oxford, Paris und Zürich luden nicht die dortigen Dokumentationsverbände, sondern die Regierungen ein. Die Einladungen erhielt deshalb auch nicht der FNA bzw. DNA, sondern immer die Regierung Hitlers. Für jeden Kongress stellte das REM eine amtliche Delegation zusammen, deren Mitglieder von Krüss vorgeschlagen wurden. Abgesehen von der grundsätzlichen Zielrichtung, den Einfluss in internationalen Organisationen zu erweitern und Deutschland als an einer internationalen Zusammenarbeit interessiert zu zeigen, bestand für jeden Kongress der Plan, spezielle fachwissenschaftliche und wirtschaftliche Interessen Deutschlands zu vertreten. So nahm Prinzhorn an den Veranstaltungen des IID und der IFLA teil, um eine internationale Verbindlichkeit der deutschen Normen im Bereich des Dokumentations- und Bibliothekswesens zu erreichen, Pflücke vertrat die Interessen der deutschen Referateblätter und Frank stellte sicher, dass ausländische Bearbeiter der Dezimalklassifikation sich an den von Deutschland vorgegebenen Standard hielten. Auch Schürmeyer nahm an jeder Konferenz teil, obwohl er sich weigerte, seine jüdische Frau zu verlassen und deshalb 1937 als Bibliotheksleiter entlassen wurde. In die staatlichen Delegationen wurde der Experte für den Mikrofilm dennoch berufen, um „die wirtschaftlichen Belange der deutschen optischen Industrie gegenüber den starken Vorstößen der USA" zu vertreten.

Schon 1935 gelang es, die von den Völkerbundsgremien betriebenen Arbeiten im Bereich des Bibliotheks- und Dokumentationswesens vollständig zum IID und zur IFLA zu transferieren und dort den deutschen Einfluss beträchtlich auszubauen. Auf dem Weltkongress für Bibliothekswesen 1935 in Spanien wurden acht Deutsche in die sieben neu eingerichteten Gremien der IFLA berufen und Prinzhorn die Leitung der Kommission für Normung übertragen, die dem IID zugleich als Komitee angegliedert wurde. Damit hatte, wie Krüss in einer Sitzung des FNA nach dem Kongress erfreut feststellen konnte, neben der IFLA auch „[d]er deutsche Einfluß im IID [...] erfreulich zugenommen". Aus außenpolitischen Gründen und zur Ermöglichung der noch stärken Einflussnahme auf das IID beschloss die Auslandsabteilung des REM, den FNA bzw. den ihm übergeordneten DNA zur offiziellen deutschen Zentralstelle für Dokumentation zu ernennen und ihn in das IID eintreten zu lassen. Da sie den Mitgliedschaftsbetrag übernahm, ergab sich die bemerkenswerte Konstellation, dass ab dem Jahr 1936 ein nationalsozialistisches Ministerium das IID mitfinanzierte. Mit drei Vorstandsmitgliedern, zwei Kommissionsvorsitzenden und der offiziellen Mitwirkung im IID als nationale Sektion konnte der FNA „die deutschen Auffassungen" im IID besser denn je vertreten.

Dies zeigte sich auf dem Weltkongress für Dokumentation, der im August 1937 mit etwa 400 Teilnehmern aus 45 Staaten in Paris stattfand. In seiner Funktion als Kommissionsvorsitzender leitete Prinzhorn eine Sitzung, in der er für eine internationale Vereinheitlichung der Kurztitel wissenschaftlicher Zeitschriften, der bibliographischen Titelangaben und der Formate von Karteikarten auf Grundlage der deutschen Normen plädierte. Als er in einer anderen Sitzung die Einstellung jeglicher Planungen internationaler Dokumentationsstellen und Referateblätter forderte, nutzte er die Gelegenheit, die deutschen Einrichtungen zu bewerben. In einer weiteren Sektion schlug Schürmeyer das vom FNA ausgearbeitete deutsche Normblatt zum Mikrofilm als Muster für internationale Richtlinien vor. Wie viele weitere von den deutschen Delegierten vorgeschlagenen Resolutionen wurden auch die von Prinzhorn und Schürmeyer vorgebrachten von der Hauptversammlung des Kongresses beschlossen. Im deutschen Interesse lag auch die auf dem Weltkongress beschlossene Umwandlung des IID in einen Verband, die „Fédération Internationale de Documentation" (FID), und damit die weitere Schmälerung des Einflusses von politisch dem NS-Regime kritisch gegenüberstehenden Personen wie Otlet und La Fontaine. Dementsprechend konnte Krüss später zufrieden resümieren, dass aus dem IID, das er für eine der „gegen Deutschland gerichteten Gründungen" hielt, nunmehr die FID „auf deutsches Betreiben und infolge des deutschen sachlichen Übergewichts aus diesem Institut hervorgegangen" sei.

Das deutsche „Übergewicht" konnte auf dem Kongress 1938 in Oxford noch weiter vermehrt werden. Da weitere deutsche Dokumentare in die Kommissionen berufen wurden und Krüss als Vizepräsident sowie Frank als Schatzmeister im Vorstand blieben, übernahmen nun insgesamt elf Personen aus Deutschland Funktionen in der FID. Dementsprechend kann dem Befund, dass in der FID und der IFLA „Deutsche als Repräsentanten untragbar" waren, nicht zugestimmt werden. Dass auch von einer „Beschränkung deutscher Aktivitäten in internationalen Organisationen", einem „Boykott der internationalen Wissenschaft" aus ideologischen Gründen oder einer internationalen „Isolation" der deutschen Dokumentare keine Rede sein kann, zeigte der folgende Kongress der FID im August 1939 in der Schweiz in aller Deutlichkeit. Vertreten war Deutschland mit 25 Personen – es handelte sich um die zweitgrößte Delegation, die jemals an einer Veranstaltung der IFLA und des IID/FID teilgenommen hat. Gefördert und finanziert wurde diese wie schon die vorigen Reisen zu den internationalen Kongressen von der NS-Regierung, die sich von einer Teilnahme vieler Deutscher außenpolitischen Nutzen versprach. Um das aufgrund der „Rassengesetze", des Einmarsches in Österreich und der „Sudetenkrise" scharf in der Kritik stehende Deutschland vor der internationalen Öffentlichkeit als Kulturstaat zu präsentieren und von den Kriegsvorbereitungen abzulenken, förderte das NS-Regime auch den Plan des FNA zur Durchführung des zweiten Weltkongresses für Dokumentation in Deutschland. Nach der Zustimmung der FID im September 1938 erklärte sich sogar Reichsminister Rust bereit, die Ehrenpräsidentschaft zu übernehmen und die als pompöse, über mehrere Tage geplante Veranstaltung zu eröffnen.

Den Weltkongress verhinderte das NS-Regime dann selbst durch den von ihm begonnen Krieg, an dessen Vorbereitung die hier behandelten Dokumentationsstellen mittelbar beteiligt waren. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde mit der Aufrüstung begonnen und Maßnahmen zur Autarkisierung Deutschlands eingeleitet, die mit dem Vierjahresplan im Jahr 1936 massiv ausgeweitet wurden. Zur Funktionalität und Beschleunigung der Ersatzstoff- und Rüstungsforschung war die Nutzbarmachung der in deutschen und vor allem auch ausländischen Zeitschriften niederlegten Forschungs- und Entwicklungsergebnissen von hoher Bedeutung. Da die Dokumentationsstellen das auf der Welt erscheinende Schrifttum beschafften, auswerteten, die Informationen abrufbar hielten und sie nachfragenden Stellen zugänglich machten, trugen sie entscheidend zum Wissenstransfer vom Ausland in die deutschen Institute der Industrie, des Staates und der Wehrmacht bei. Von den Dokumentationsstellen der Vereine ist die unter der Leitung von Parey im VDI betriebene hervorzuheben, die Recherchen über Ersatzstoffe für bisher aus dem Ausland bezogene Materialien durchführte und bibliographische Auskünfte im Bereich der Autarkieforschung erteilte. In noch stärkerem Maß war die Redaktion des Chemischen Zentralblattes und der ihr angeschlossenen Auskunftsstelle der DChG in die Kriegsvorbereitungen eingebunden. Neben Chemikern in Hochschulen und Industrie wurde Pflückes Dienststelle laufend von der Wehrmacht in Anspruch genommen. Nach einem Abkommen mit dem Reichswehrministerium betrieben Pflückes Mitarbeiter ab 1935 ein Kampfstoff-Archiv und übermittelten der Gasschutzabteilung des Heereswaffenamtes laufend bibliographische Literaturnachweise und Kopien der für die Entwicklung chemischer Waffen wichtigen Literatur. Drei Jahre später richtete Pflücke in der Redaktion eine Abteilung ein, die im Auftrag und finanziert durch das Reichsamt für Wirtschaftsausbau die im Bereich der chemischen Ersatzstoff-Forschung relevante Literatur aufbereitete.

Zwar begann der Direktor der Bibliothek der TH Danzig Albert Predeek schon 1932 mit dem Aufbau einer Informationsstelle für technisches Schrifttum, die aber erst nach Beginn des Aufbaus des Autarkie- und Wehrstaates zu florieren begann. Unter der Leitung des nicht der NSDAP angehörenden, aber völkisch und rassistisch eingestellten Predeek erschlossen „Literatur-Ingenieure" Zeitschriften im Gebiet der Werkzeugmaschinen, Schweiß- und Elektronik und bearbeiteten ein Referateblatt, das als bibliographischer Schnelldienst auf Karteikarten vertrieben wurde. Zudem führten sie für Wissenschaftler und die Industrie Recherchen durch, übersetzten ausländische Artikel und versandten angefragtes Material als Kopien. Für die Rüstungsindustrie wurde u. a. Literatur zur Entwicklung von Kriegsbrücken, U-Booten und Lafetten ermittelt und zusammengestellt. Aufgrund der hohen Bedeutung der Arbeiten für die Aufrüstung des Deutschen Reiches wurde die Informationsstelle seit April 1937 durch den Reichsforschungsrat finanziell unterstützt, der erst einige Wochen zuvor unter der Präsidentschaft von General Karl Becker, Chef des Heereswaffenamtes, ins Leben gerufen wurde. Daraus entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit zwischen Predeek, Becker und SS-Brigadeführer Rudolf Mentzel, der als Referent im REM und Präsident der DFG den Reichsforschungsrat als Geschäftsführer praktisch leitete. In Abstimmung mit ihnen richtete Predeek eine Abteilung für Wehrtechnik ein, die ein vertrauliches Referateblatt bearbeitete und Recherchen für die Wehrmacht durchführte.

Mit Wilhelm Gülich begann in den 1930er Jahren ein weiterer später wichtiger Protagonist der DGD mit dem Aufbau eines Dokumentationsapparates. Seit 1926 leitete er die Bibliothek des Weltwirtschaftsinstituts an der Universität Kiel, dessen Forschergruppen in der NS-Zeit wirtschaftswissenschaftliche und außenpolitische Gutachten für verschiedene Behörden, die Industrie, den Reichsnährstand und die Wehrmacht erarbeiteten. Um die Bereitstellung des dafür benötigten Materials zu optimieren, begann Gülich, der nicht der NSDAP beitrat, aber schon in den 1920er Jahren völkisch eingestellt war, Anfang 1935 mit der Katalogisierung der einzelnen Artikel der eingehenden Zeitschriften. Die Karten bildeten die Grundlage für den daraufhin eingerichteten Auskunftsdienst, der Recherchen für nachfragende Stellen durchführte und die ermittelte Literatur als Kopien auslieferte. Um nachfragenden Stellen eine laufende Übersicht über neuerscheinende Literatur zu speziellen Themen zu ermöglichen, richtete Gülich mit seinen Mitarbeitern einen bibliographischen Informationsdienst ein, der u. a. vom Landwirtschaftsministerium und dem Wehrwirtschafs- und Rüstungsamt der Wehrmacht stark in Anspruch genommen wurde. Bis in den Juli 1939 wurden insgesamt 200 000 Karteikarten mit bibliographischen Titelangaben auf Papier oder Mikrofilm an die verschiedenen Abnehmer geliefert.

Als der spätere Präsident der DGD 1931 die Leitung der Bibliothek der TH Danzig übernahm, begann Prinzhorn dort zwar mit der Erschließung technischer Zeitschriften, jedoch sind seine darauffolgenden dokumentarischen Arbeiten im Bereich der völkischen Ostforschung von weitaus größerem Umfang und höherer Bedeutung gewesen. Den Ausgangspunkt bildete eine Literaturrecherche für das der TH angegliederte Ostland-Institut, das wissenschaftliche Gutachten als Grundlage für die politische Forderung nach einer Rückgabe der im Zuge des Versailler Vertrages an Polen abgetretenen deutschen Gebiete erarbeitete. Um den Ostforschern und Politikern eine vollständige Übersicht über die polnische Literatur zu den Abtretungsgebieten zu bieten, verzeichneten Prinzhorn und seine Mitarbeiter das gesamte in den Breslauer, Danziger und Königsberger Bibliotheken vorliegende Material. Jeder Titel wurde inklusive des Standortnachweises auf einen Zettel geschrieben und in eine Kartei eingeordnet, die als Grundlage für Recherchen, der Erteilung bibliographischer Auskünfte und einer periodischen Bibliographie diente. Im Juli 1932 gab Prinzhorn das erste Heft der Bibliographie „Danzig – Polen – Korridor und Grenzgebiete" heraus. Ab September erhielt er finanzielle Unterstützung vom Publikationsfonds des Preußischen Geheimen Staatsarchivs, den das Reichsinnenministeriums zur Förderung der Ostforschung hat einrichten lassen. Die Bibliographie ließ Prinzhorn „nur deutschfreundlichen Personen" zustellen und veranlasste die Sekretierung in den Bibliotheken, damit „keine Gefahr [besteht], dass die Bibliographie in polnische Hände kommt." Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme konnte er mit finanzieller Förderung des Auswärtigen Amtes jährlich fünf Hefte der Polen-Bibliographie herausgeben, in denen die in 46 Bibliotheken vorliegende polnische Literatur verzeichnet waren. Bezogen wurde sie genau wie die seit dem Frühjahr 1936 erscheinende Ausgabe zu den baltischen Staaten und Finnland von Wissenschaftlern, den Ministerien und Dienststellen der NSDAP. Bei der Planung einer Südosteuropa-Bibliographie erhielt Prinzhorn den entscheidenden Zuspruch vom Sicherheitsdienst der SS, dessen Schrifttums- und Pressereferent Walter von Kielpinski angesichts der „Sudetenkrise" einen von Prinzhorn bei der DFG eingereichten Förderantrag unterstütze. Zwar beschied Mentzel Prinzhorns Antrag auf finanzielle Unterstützung seines Großprojektes positiv, doch verzögerte sich die Herausgabe, weil auf Wunsch der Gestapo „die Emigranten-Literatur und uns feindliches Material" gekennzeichnet werden sollte. Deshalb erschien diese Bibliographie erst nach Beginn des Zweiten Weltkriegs an der Bibliothek der Universität Leipzig, deren Leitung Prinzhorn im Frühjahr 1939 übernommen hatte und zum ordentlichen Honorar-Professor ernannt worden war.

Als Podium des Austausches zwischen den hier behandelten Dokumentaren diente der FNA, der von 1929 bis 1935 nur im kleinen Rahmen tätig gewesen ist. Die Haupttätigkeit bildete zu dieser Zeit die unter dem Dach des Ausschusses für Klassifikation erarbeitete deutsche Ausgabe der Dezimalklassifikation, deren erste Teile im Sommer 1933 fertiggestellt werden konnten. Aufgrund eines erwarteten Verlustgeschäftes erbat der DNA vom nationalsozialistischen Reichsminister des Innern, Wilhelm Frick, einen Druckkostenzuschuss. Nachdem Frick im August „seine Unterstützung bei der Herausgabe der Gesamtausgabe, die vom IID als international gültige Ausgabe anerkannt ist, zugesagt hat", erhielt der DNA vom Innenministerium 20 000 RM. Im April 1934 wurde die erste Lieferung der „Dezimal-Klassifikation. Deutsche Gesamtausgabe, Dritte Internationale Ausgabe der Dezimalklassifikation" herausgegeben. Neben dem Leiter des Ausschusses für Klassifikation Walther trug auch ein Ministerialdirigent des Innenministeriums ein Vorwort bei. Auch wenn es dem FNA in den folgenden Jahren nicht gelang, die nächsten Teile zügig bearbeiten und erscheinen zu lassen, handelt es sich mit der Herausgabe der dritten Ausgabe einer Gesamtausgabe in Europa sicherlich um einen seiner größten Erfolge.

Die Gründung neuer Ausschüsse des FNA und die damit zusammenhängende Ausweitung seiner Arbeiten ab Sommer 1935 resultierte aus der Gründung des „Ausschusses für Dokumentation" des Vereins Deutscher Bibliothekare in diesem Jahr, der nach Vorträgen und Eingaben von Prinzhorn, Predeek und Schürmeyer gebildet wurde. Das von Prinzhorn geleitete, ein Jahr später in „Ausschuss für Bibliographien, Referatblätter und Repertorien" umbenannte Gremium wurde mit dem FNA verankert, der im Oktober ein neues Arbeitsprogramm aufstellte. In den folgenden Jahren setzte der Ausschuss für Zeitschriftengestaltung unter Prinzhorns Vorsitz seine Normungsarbeiten fort. Aufgrund der gestiegenen Anwendung des Mikrofilms in Bibliotheken und Dokumentationsstellen wurde ein Ausschuss gegründet, in dem sich unter Leitung Prinzhorns neben Dokumentaren und Bibliothekaren wie Gülich und Schürmeyer auch Mitarbeiter der Produzenten von Kameras, Lesegeräten und Kopierapparaten sowie Vertreter des Propagandaministeriums über Erfolge und Probleme beim Einsatz des Mikrofilms austauschten.

Die Bildung der anderen beiden neuen Ausschüsse ist auf die Probleme bei der Erschließung und Beschaffung wissenschaftlicher Zeitschriften zurückzuführen, deren Anzahl weiter stieg, sie in diversen Ländern erschienen, damit schwer überschaubar und teuer waren. Besonders nach Verkündung des Vierjahresplans sollten aber die in den ausländischen Zeitschriften veröffentlichten Ergebnisse der ausländischen Forschung und Entwicklung der deutschen Rüstungsforschung und -entwicklung nutzbar gemacht werden, um zu vermeiden, dass in Deutschland Arbeiten begonnen werden, die im Ausland schon abgeschlossen wurden. Da Prinzhorn eine Gemeinschaftsarbeit der Bibliotheken, Dokumentationsstellen und Referateblätter für notwendig hielt, um einen schnellen und vollständigen Wissenstransfer aus dem Auslands nach Deutschland sicherzustellen, wurde der „Ausschuss für die Zusammenarbeit von Bibliographien und Referateblätter" unter seinem Vorsitz gegründet, im dem sich die in Bibliotheken und technisch-wissenschaftlichen Vereinen tätigen Dokumentare wie Pflücke und Parey austauschten und sich bei der Beschaffung und Referierung ausländischer Zeitschriften abstimmten. Zudem führte der Ausschuss eine Evaluation zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit der deutschen Referateblätter durch. Da fast alle Schriftleitungen als größtes Problem den Zugang zu den in verschiedenen Ländern erscheinenden Zeitschriften nannten und eine weitere Rundfrage zeigte, dass diese zwar größtenteils in Deutschland vorhanden waren, aber von verschiedenen Bibliotheken gehalten wurden, erarbeitete der Ausschuss nach dem Vorbild der Polen-Bibliographien von Prinzhorn Fachzeitschriftenverzeichnisse mit Nachweisen des Standorts in den deutschen Bibliotheken.

Mit dem Ziel der Einrichtung einer Zentralstelle zur Annahme und Weiterleitung bibliographischer Anfragen an die jeweils geeignetsten Dokumentationsstellen wurde ein Ausschuss für die Zusammenarbeit von Schrifttumauskunftsstellen gegründet, der ebenfalls seine Arbeit mit einer Evaluation begann, die als Grundlage für die Erarbeitung und Herausgabe eines Verzeichnisses von Schrifttumauskunftsstellen der Technik und verwandter Gebiete im Jahr 1937 diente. Die im Verzeichnis aufgeführten Dokumentationsstellen und die nach einer weiteren Rundfrage einlaufenden Meldungen wurden mit der Dezimalklassifikation klassifiziert und in einer Kartei gespeichert, die von der im DNA neu eingerichteten und von Frank betriebenen Abteilung Schrifttumsauskunft zur Weiterleitung der eingehenden Anfragen nach Recherchen und Literaturzusammenstellungen je nach Thema an die Auskunftsstellen der technisch-wissenschaftlichen Vereine oder auch die Informationsstelle an der TH Berlin. Neben der Industrie erkundigten sich auch verschiedene Dienststellen der Wehrmacht beim DNA nach für ihre Belange geeignete Dokumentationsstellen.

Die in der Abteilung neu einlaufenden Berichte von Dokumentationsstellen über ihre Dienstleistungen wurden ab dem Jahr 1939 im Organ des FNA vorgestellt. Nachdem er Ende 1936 „wegen des großen Interesses an der Dokumentation" mehr Raum in den DIN-Mitteilungen erhalten hatte und in den folgenden Jahren dort „über alle wichtigen Vorgänge auf dem Gebiete der Dokumentation" berichtete, wurde im Frühjahr 1939 die „Dokumentation und Arbeitstechnik" gegründet, die als Beilage zu den DIN-Mitteilungen im VDI-Verlag erschien. Mit Beiträgen zu verschiedenen Auskunftsstellen, der Herausgabe von Normblättern im Bibliotheks- und Dokumentationsbereich, dem Mikrofilm und verschiedenen Kopierverfahren, einzelnen Aspekten der Auswertung technischer Zeitschriften und der Dezimalklassifikation deckte das „Mitteilungsblatt" des FNA das gesamte Dokumentationswesen der 1930er Jahre ab und fungierte demensprechend auch als „offizielles Organ der Dokumentation".

4 Die Gründung der DGD und ihre Kriegsarbeiten

Fortgesetzt wurden die Arbeiten des FNA auch nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, der weder in den Sitzungen der Ausschüsse noch der Hauptversammlung des FNA im April 1940 eine Rolle spielte. Vielmehr wurden die Normungsarbeiten fortgesetzt und neue Ausschüsse, wie der unter der Leitung Prinzhorns stehende Ausschuss für Zeitschriftenverwaltung, gegründet. In den folgenden Monaten tagten auch der neu eingesetzte Ausschuss zur Transkription orientalischer und ostasiatischer Sprachen und der Ausschuss für Mikrofilm, der sich zum weitaus größten und aktivsten Ausschuss entwickelte und aufgrund der Erweiterung seines Arbeitsgebietes im Juni 1940 in „Ausschuss für photographische Vervielfältigungsfragen" umbenannt wurde. Da in keiner der Sitzungen die Beschaffung und Verteilung ausländischer Literatur besprochen wurde, ist zu hinterfragen, ob auf einer Sitzung des FNA im Mai 1941 die DGD infolge des „gestiegene[n] Interesse[s] staatlicher Stellen an der Nutzung der Dokumentation für die Förderung von Kriegsforschung und Rüstungsindustrie" gegründet wurde, sie als „command center" die Beschaffung und Distribution von Auslandsliteratur zentral lenken sollte, um so die „Verteilung von ausländischer wissenschaftlicher und technischer Information zu verbessern." Nach der hier vertretenen These hatte die DGD derartige Aufgaben erst zwei Jahre nach ihrer Gründung übernommen und bis dahin vor allem Arbeiten auf dem Gebiet der nationalsozialistischen Außenpolitik durchgeführt, deren Vorbereitung auch das entscheidende Motiv ihrer Gründung bildete.

Um nach dem erfolgreichen Westfeldzug die Herrschaft in den besetzten Ländern zu stabilisieren und die dortigen Wissenschaftler wie auch die in den neutralen Staaten nicht auf die Seite der Kriegsgegner zu treiben, beschlossen das Auswärtige Amt und das REM im Herbst 1940, keine internationalen wissenschaftlichen Organisationen nach Deutschland zu übernehmen und auch ihre Vorstände nicht mit Deutschen zu besetzen. Dies betraf auch die FID, die nach der Besetzung der Niederlande weiterhin unter der Leitung von Präsident Prins und Generalsekretär Donker Duyvis ihre Zeitschrift herausgab. Um die ausländischen Wissenschaftler im deutschen Sinn zu beeinflussen und das kriegsführende Deutschland an einer internationalen Zusammenarbeit interessiert zu präsentieren, wurde auf einer Sitzung im REM unter Beteiligung mehrerer Wissenschaftler und Krüss am 17. Januar 1941 die Durchführung internationaler Tagungen beschlossen. Mit der Planung einer gemeinsam mit der IFLA durchzuführenden Veranstaltung wurde in der Sitzung Krüss und fünf Tage später Prinzhorn mit der Vorbereitung einer Tagung unter Beteiligung der FID beauftragt. Zwar hatte Prinzhorn schon im März 1941 eine erste Liste der einzuladenden ausländischen Personen aufgestellt und sie im REM eingereicht, doch ergab sich das Problem der notwendigen Abstimmung jeglicher weiterer Schritte mit dem DNA als die dem FNA übergeordneter Stelle.

Da sich auch das REM eine Stelle wünschte, die in engster Abstimmung mit dessen Auslandsabteilung und Bibliotheksreferat die kommenden außenpolitischen Aufgaben durchführen sollte, wurde die Gründung einer neuen Gesellschaft beschlossen. Damit war die DGD zu dieser Zeit kein Sonderfall. Auch in der Geographie sollte eine neue, eng mit dem REM verbundene Gesellschaft mit der Aufgabe der „Pflege der internationalen Beziehungen" gebildet werden. Damit sollte sie „beispielgebend" werden, doch wurde zuerst die DGD gegründet, die damit zum Vorbild wurde. Aufgrund der Aussicht auf die Übernahme der Leitung einer neuen Gesellschaft, deren Unabhängigkeit vom DNA und auch die Folgerichtigkeit des Zusammenschlusses der Dokumentare, die bisher im eigentlich nur für die Normung zuständigen FNA zusammenarbeiteten, konnten Parey, Pflücke und vor allem Prinzhorn der Beschluss des REM nur Recht gewesen sein. In der vorbereitenden Sitzung zur Gründung der DGD am 28. Mai 1941 befassten sich die 38 anwesenden Personen aus dem Bereich des Dokumentations- und Bibliothekswesens wie Gülich, Predeek und Schürmeyer, Vertreter der Ministerien, der Wehrmacht und Kielpinski vom SD neben der geplanten Ausweitung der Gemeinschaftsarbeit der Dokumentare vor allem auch „mit den Plänen des Reichsministers" Rust zur Wiederaufnahme der internationalen Kontakte und sahen „in der Tätigkeit einer solchen Gesellschaft die Möglichkeit, Fachleute einzelner Länder des europäischen Raumes hinzuzuziehen und so die Arbeit der internationalen Tagungen fortzusetzen." Von der Einrichtung der DGD als Zentralstelle für die Beschaffung und Verteilung ausländischer Literatur war keine Rede. Dagegen wurde die Planung und Durchführung einer Tagung mit Vertretern des „europäischen Kontinents" direkt nach der Gründung der DGD beschlossen.

Auch wenn die Sitzung am 28. Mai 1941 als Geburtsstunde der DGD gilt, wurde sie erst nach der Zustimmung von Reichsminister Rust konstituiert. Infolge seines Erlasses wurde ihre Gründung und Satzung am 1. Juli 1941 in der Dokumentation und Arbeitstechnik, die neben dem FNA fortan auch als ihr Organ fungierte, bekanntgegeben. Zum Vorsitzenden ernannte Rust Prinzhorn, der nach dem Führerprinzip Pflücke als seinen Stellvertreter, Parey als Schriftführer sowie Frank als Schatzmeister und Geschäftsführer auswählte. Wie schon an anderer Stelle vermerkt wurde, konnten sowohl Körperschaften als auch Einzelpersonen Mitglied der DGD werden. Dem ist allerdings hinzuzufügen, dass sie „die Voraussetzungen zum Reichsbürgergesetz vom 15. September 1935 und seinen Ausführungsbestimmungen erfüllen" mussten – jüdische Dokumentare wurden also von vornherein ausgeschlossen. Bis Ende des Jahres nahm die DGD 114 Mitglieder auf. Zurecht wurde darauf hingewiesen, dass durch die Gründung der DGD das „Bemühen um die Förderung und Zusammenführung der Dokumentationsaktivitäten seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden" hatte. Die Gründung einer eigenen Gesellschaft kann daher als „Erfolg" für die Dokumentare eingeschätzt werden. Dies betraf vor allem Prinzhorn, Pflücke, Parey und Frank, die 1927 ihre Gemeinschaftsarbeiten im kleinen Rahmen begonnen hatten und nun eine eigene Gesellschaft vom REM erhielten, im Gegenzug aber auch für die Organisation und Durchführung einer internationalen Tagung verantwortlich gemacht wurden.

Direkt nach ihrer Konstituierung begann die DGD mit der Planung. Die von Prinzhorn in Abstimmung mit Krüss und dem REM durchgeführte Auswahl der ausländischen Personen erfolgte nach verschiedenen Kriterien und speziellen Zielsetzungen. Um eine Kontinuität und Normalität der internationalen Zusammenarbeit zu suggerieren, sollten „Ausländer, die früher an Dokumentationstagungen teilnahmen", eingeladen werden. Darüber hinaus war das Erscheinen von Dokumentaren aus sämtlichen mit Deutschland verbündeten und den neutralen Ländern erwünscht, um sie enger an Deutschland zu binden, und vor allem auch ihre Fachkollegen aus den okkupierten Ländern, um sie zur Kollaboration mit den deutschen Besatzungsbehörden zu bewegen. Aufgrund der äußerst wichtigen Wirtschaftsbeziehungen zu den neutralen Ländern und der Notwendigkeit der reibungslosen Arbeit der Industrie in den besetzten Gebieten sollten auch die Vorsitzenden der dortigen Wirtschaftsverbände, Normenausschüsse, Patentämter und Mitarbeiter der wichtigsten Industriezweige erscheinen. Eingeladen werden sollten sie selbst dann, wenn sie als politisch indifferent oder sogar kritisch gegenüber Deutschland eingeschätzt wurden, weil man sich erhoffte, „zweifelhafte Ausländer [...] durch Anwesenheit auf deutschen Tagungen zu Freunden bekehr[en]" zu können. Als Beispiel kann hier die Auswahl und Überprüfung von Personen aus dem „Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete" angeführt werden. Auf der vom REM bei der Besatzungsbehörde eingereichten Liste der DGD standen Vorstandsmitglieder der FID, der Präsident des Normenausschusses, Vertreter des Verwaltungsapparates und Mitarbeiter der Industrie. Während der nationalsozialistische Generalkommissar für Verwaltung und Justiz des Reichskommissariats die meisten ihm genannten Personen inklusive Prins und Donker Duyvis als „allgemein günstig" beurteilte, stufte er einige der acht als Teilnehmer erwünschten Mitarbeiter der „Bataafsche Petroleum Maatschappij" als „nicht unbedingt zuverlässig" oder sogar „deutschfeindlich" ein. Da aber dieses Unternehmen Deutschland mit Erdöl belieferte, mithin die Kollaboration ihrer Mitarbeiter mit der Besatzungsmacht enorm wichtig war und sich die Möglichkeit ergab, sie auf der Tagung günstig zu beeinflussen, stimmte der Generalkommissar ihrer Teilnahme zu und bat das REM, die DGD „ausdrücklich auf die Unzuverlässigkeit" der Personen hinzuweisen.

Insgesamt standen auf Prinzhorns mit dem REM abgestimmter Liste 95 Personen aus 13 verschiedenen Ländern. Da Krüss noch 30 Italiener hinzufügte und Prinzhorn um die Benennung weiterer von den NS-Ministerien und Besatzungsbehörden erwünschter Personen bat, wurde ein Empfang von etwa 150 ausländischen Gästen geplant. Auf Anfrage des Auswärtigen Amtes übernahmen die Botschaften und in den besetzten Gebieten die jeweiligen Militärbefehlshaber und Reichskommissare die Überprüfung der Personen. Die Ministerien und Besatzungsbehörden stimmten der Teilnahme fast aller Personen zu. Dementsprechend konnte der Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich dem REM am 25. September 1941 mitteilen: Der „Arbeitstagung für Dokumentation steht nichts im Wege." Allerdings musste die Tagung verschoben werden, weil der Beirat der DGD über den Ort entscheiden sollte. Zwar gelang es Prinzhorn schnell, neben maßgeblichen Dokumentaren auch Vertreter der Ministerien, Dienststellen der NSDAP, des Reichssicherheitshauptamtes und mit Mentzel den Leiter des Reichsforschungsrats, Präsident der DFG und Chef des Amts Wissenschaft im REM zum Eintritt zu bewegen. Da aber ein Ministerialdirigent des Propagandaministeriums einen Eingriff der DGD in seine Kompetenzen befürchtete und sich daher die Verhandlungen mit ihm hinzogen, musste auch die erste Sitzung des Beirats und damit die Tagung verschoben werden. Als die erste und letzte Sitzung des Beirats am 19. Januar 1942 im Harnack-Haus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft stattfand, berichtete Prinzhorn über den Plan der Durchführung der Tagung, die von Reichsminister Rust „begrüßt wird, weil dadurch die Gelegenheit gegeben ist, die Beziehung zu den Fachleuten des Auslandes wieder aufzunehmen." Nach Festlegung des Tagungsortes auf Salzburg wurden Ausschüsse der DGD gegründet, von denen einige im April 1942 tagten.

Im Zentrum der Aktivitäten der DGD im Jahr 1942 stand jedoch die Vorbereitung der internationalen Tagung für Dokumentation. Darunter fielen die Auswahl der deutschen und möglichen ausländischen Referenten, Absprachen zur inhaltlichen Gestaltung der Vorträge und vor allem die Durchführung der Tagung in Salzburg. Dort legten Prinzhorn und Frank mit Gustav Adolf Scheel, SS-Brigadeführer, Gauleiter und Reichsstatthalter, dem Regierungspräsidenten, Mitarbeitern des Gaupropagandaamtes und Vertretern der beiden Bibliothekarsverbände den Austragungsort, die Fachsitzungen und das Begleitprogramm fest. Im Februar mussten sich die DGD und die Ministerien mit einer Eingabe aus dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) befassen, in der Kielpinski, Leiter der Abteilung „Presse, Schrifttum, Rundfunk" und Mitbegründer der DGD, eine Übernahme der Präsidentschaften der FID und der IFLA durch deutsche Vertreter auf den internationalen Tagungen vorschlug. In einer Sitzung im REM lehnten die Vertreter der Ministerien wie auch die anwesenden Krüss und Prinzhorn das Ansinnen aufgrund der außenpolitischen Zielsetzung der Tagung in aller Deutlichkeit ab – die „einhellige Ansicht der Beteiligten ging dahin, an der Organisation des Verbandes während des Krieges nichts zu ändern." Im Antwortschreiben des REM an das RSHA wurde dann auch betont, dass die Tagungen dazu dienen sollten, „das Interesse Deutschlands und die Fürsorge Deutschlands für die Aufrechterhaltung der internationalen Verbindungen auf diesem Gebiete auch während des Kriegs zu bekunden", das Mandat für den kommenden Weltkongress „in keiner Weise gefährde[t]" werden solle und es deshalb „nicht angebracht erscheint, schon jetzt von deutscher Seite an der Ämterbesetzung in diesen Verbänden etwas zu ändern."

Aus der folgenden Sitzung am 9. April 1942 im REM geht der außenpolitische Impetus der Veranstaltung noch deutlicher hervor. Für Krüss sollten die Tagungen „weniger dem Zweck dienen, innerdeutsche Probleme [zu] behandeln, sondern die sachlichen und persönlichen Beziehungen zu den ausländischen Fachvertretern zu erhalten, zu weiten und zu pflegen." Der Vertreter des Propagandaministeriums unterstrich die Wichtigkeit, die „Fäden nicht abreissen [zu] lassen", um die Dokumentare aus den neutralen Staaten auf der Tagung zur „Umorientierung von Amerika nach Deutschland" zu animieren, und ein anderer Sitzungsteilnehmer betonte, dass man „aus der Tagung keine fachlichen Gewinne erzielen" wolle, sondern die Veranstaltung eine rein „kulturpropagandistische Angelegenheit" wäre. Der ausschließliche Zweck der Tagung würde darin bestehen „Schwankende und Zweifelnde einzuladen", um sie auf die deutsche Seite zu bewegen. Um die Kosten der Tagung aufgrund der Kriegswende und der dadurch geringer zur Verfügung stehenden Ressourcen zu reduzieren, wurde zwar beschlossen, nur noch die Tagung der DGD durchzuführen, die beiden Bibliothekarsvereine als Juniorpartner zu beteiligen und weniger Deutsche einzuladen, aber die Anzahl der erwünschten Ausländer nicht zu senken. Eingeladen wurden schließlich 97 Personen aus 17 verschiedenen Ländern. Aufgrund ihrer Überprüfung bei der Ausstellung der Ausreisegenehmigungen erhielten sie von den jeweiligen Botschaften, Verwaltungsstäben der Reichskommissare und Militärbefehlshaber die Einladungen so spät, dass viele von ihnen „in letzter Minute absagen" mussten. Angesichts der Kriegswende kann gemutmaßt werden, dass viele dem NS-Regime kritisch gegenüberstehende Personen es nicht mehr für nötig gehalten haben, sich gegenüber Deutschland und seinen wissenschaftlichen Gesellschaften als kooperationswillig zu präsentieren, was sie in ihren Absagen freilich nicht aussprachen.

An der „Internationalen Tagung für Dokumentation" vom 21. bis zum 24. September 1942 im Schloss Mirabell in Salzburg nahmen schließlich 27 Personen aus Bulgarien, Frankreich, Finnland, Italien, Niederlande, Schweden, Schweiz und Ungarn teil. Auch wenn nur ein Viertel der eingeladenen Ausländer erschienen ist, konnte die DGD einen Erfolg verbuchen. Denn die geplanten Tagungen der Chemiker, Historiker, Orientalisten und Völkerrechtler konnten entweder nicht realisiert werden oder es erschien kein einziger der eingeladenen Ausländer und an den Veranstaltungen der Geographen, Mathematiker und Philosophen nahmen nur sehr wenige teil. Im Hinblick auf das Ziel, aus außenpolitischen Gründen eine hohe Anzahl von Ausländern an den Tagungen teilnehmen zu lassen, kann die Tagung für Dokumentation dementsprechend nicht als „abgemagerte Arbeitstagung des Beirats der DGD in Salzburg" eingeschätzt werden. Da an ihr die weitaus meisten Ausländer teilgenommen haben, war sie innerhalb der Gesamtplanung des REM die erfolgreichste Veranstaltung.

Nach einem Empfang der ausländischen Gäste und der etwa 70 deutschen Teilnehmer in der Residenz des Gauleiters wurde die Tagung im Schloss durch den Leiter des lokalen Reichspropagandaamtes Heinz Wolff eröffnet. Es folgten ein Vortrag von Prinzhorn, Referate u. a. von Gülich, Parey und Pflücke über die Dokumentation in ihren Fachgebieten und schließlich hielt der Franzosen Jean Gérard eine Rede, in der er – sicherlich zur Zufriedenheit der NS-Ministerien – die Tagung als Fortsetzung der internationalen Zusammenarbeit charakterisierte und sie in eine Linie mit dem Weltkongress in Paris stellte. Ob auf der Tagung tatsächlich „weitere Auseinandersetzungen" betreffend des Vorstandes der FID stattgefunden haben, ist zu bezweifeln, da sowohl in den Akten der DGD als auch im Bericht des RSHA über die Tagung nichts Derartiges erwähnt wurde, und die Tagung gerade nicht auf eine Reorganisation der FID unter deutscher Führung abzielte, sondern Normalität und Kontinuität suggerieren sollte, um das Mandat für den Weltkongress nicht zu gefährden und die Dokumentare aus den verbündeten, neutralen und besetzten Ländern an Deutschland zu binden. Im Abschlussbericht der DGD für die NS-Ministerien wurde dementsprechend die ausländische Teilnahme hervorgehoben, die Ansprache von Gérard zitiert und eine Reorganisation der FID nicht angesprochen.

Nachdem in den ersten beiden Jahren nach Gründung der DGD zwar einige Sitzungen ihrer Ausschüsse stattfanden, aber die Planung und Durchführung der Tagung deutlich im Zentrum der Aktivitäten standen, änderte sich das Arbeitsgebiet der DGD in der zweiten Kriegshälfte. Da nach Kriegsbeginn keineswegs „ein generelles Einfuhrverbot für ausländische Literatur erlassen" wurde, sondern die betreffende „Ministerratsverordnung nur auf die Feindstaaten anzuwenden" war, konnten die Dokumentationsstellen und Redaktionen der Referateblätter wissenschaftliche Zeitschriften aus und über das neutrale Ausland beziehen. Zur Beschleunigung und Rationalisierung der deutschen Rüstungsforschung und Kriegswirtschaft war die Erschließung der in den Zeitschriften niedergelegten Forschungs- und Entwicklungsergebnisse wichtiger denn je. Wie der Schriftführer der DGD Parey konstatierte, benutzte die „Dokumentation in erster Linie Dienststellen der Wehrtechnik, denen die Aufgaben auf den Nägeln brennen", da sich „[g]erade im Krieg mit seiner Anspannung aller Kräfte [...] besonders stark das Bedürfnis [zeigte], alle Forschungsergebnisse und Erfahrungen aufs schnellste nutzbar zu machen." Die Auskunftsstelle des VDI wurde nach Kriegsbeginn von der Industrie und der Wehrmacht vermehrt in Anspruch genommen und auch die von Parey geschaffenen vertraulichen Schrifttumsberichte „Wehrwirtschaft und Wehrtechnik" mit kurzen Referaten über neu erscheinende rüstungsrelevante Literatur fanden schnell eine hohe Anzahl von Abnehmern. Die vom stellvertretenden Vorsitzenden der DGD Pflücke geleitete Redaktion des Chemischen Zentralblattes wurde nach Kriegsbeginn zum Wehrwirtschaftsbetrieb erklärt und bearbeitete eine hohe Anzahl von Aufträgen verschiedener Behörden, der Industrie und aller drei Wehrmachtsteile.

Auch die Arbeiten der Informationsstelle an der TH Berlin für die Rüstungsindustrie und Wehrmacht hatten „seit Kriegsbeginn erheblich zugenommen". Darüber berichtete Predeek neben dem Rektor seinem Förderer Mentzel, der im Mai 1939 die Leitung des Amtes Wissenschaft im REM übernommen hatte, und nannte auch konkrete Auftragsarbeiten, wie die Recherche und Auswertung von Material über die belgischen und französischen Straßennetze und Konstruktionsteile britischer Jagdflieger. Im Januar 1941 gründete Predeek mit Gülich und Leo Hausleiter, SS-Standartenführer, Direktor des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts und Mitbegründer der DGD, eine „Auswertungsstelle der technischen und gewerblichen Weltfachpresse e.V. (TWWA)", die am März 1942 ein Referateblatt mit dem Fokus auf die britische und amerikanische Literatur herausgab. Die Bibliothek des Kieler Weltwirtschaftsinstituts wurde schon bei Kriegsbeginn vom OKW und REM als „Zentrale für alle auslandsdeutschen politischen und wirtschaftlichen Zeitschriften" eingesetzt, da die von Gülich beschaffte und aufbereitete ausländische Literatur den Forschergruppen des Instituts als Grundlage für die Ausarbeitung von Berichten über das Wehrwirtschafts- und Rüstungspotential der feindlichen Länder für die Ministerien, den Stab des Reichsführer-SS und alle drei Wehrmachtsteile diente.

Von den Arbeiten profitierte auch Prinzhorn, der von Gülich laufend Verzeichnisse der ausländischen Literatur für seine Bibliographien erhielt und nach Kriegsbeginn seine „Arbeiten in noch größerem Rahmen für unsere politischen und wissenschaftlichen Stellen durchzuführen" plante. Angespornt wurde er durch die Verwendung der Polen-Bibliographie durch Ministerialbeamte, die in Prinzhorns Publikationen die für ihre Arbeit im Besatzungsapparat benötigten polnischen Statistiken und Zeitschriften ermittelten. Unterstützung erhoffte sich Prinzhorn bei der Ausweitung seiner bibliographischen Projekte durch das von SS-Standartenführer Franz Alfred Six geleitete Amt VI „Weltanschauliche Forschung" des RSHA, dessen Mitarbeiter ausländische Publikationen für die von ihnen betriebene „wissenschaftliche" Feindbestimmung und die damit einhergehende Legitimierung der Verfolgung politischer Gegner und der europäischen Juden benötigten. Sie erhielten von Gülich, Hausleiter und Prinzhorn laufend Karteikarten mit bibliographischen Angaben über die für ihre Tätigkeit wichtigen Neuerscheinungen und verwendeten auch Prinzhorns Bibliographien. Weitere Ausgaben auch für die anderen europäischen Länder wünschte sich Six nicht nur für die Belange des RSHA, sondern auch für das von ihm ebenfalls geleitete Deutsche Auslandswissenschaftliche Institut (DAWI). Als Grundlage für die dort betriebene nationalsozialistische Auslandsforschung ließ Six vom nebenamtlich eingestellten Gülich eine „eine zeitgeschichtliche und politische Dokumentationsstelle" aufbauen. Mit finanzieller Unterstützung der DFG gab Prinzhorn ab Juni 1941 gemeinsam mit dem DAWI unter dem Titel „Europa-Bibliographie" neben den aktualisierten Bibliographien zu Polen, dem Baltikum und Südosteuropa nun auch Ausgaben zu sieben weiteren europäischen Ländern heraus. Damit hatten neben dem RSHA und dem DAWI auch „die politische Führung und im Kriege nicht zuletzt militärische und wehrwirtschaftliche Stellen [...] die neuerscheinende Literatur über ihre Aufgabengebiete in geeigneter Form gesammelt und dargestellt" bekommen.

Nachdem die hier behandelten Dokumentare zwei Jahre lang ausländische Zeitschriften recht schnell und vollständig beziehen konnten, erließen die Alliierten ab Mitte des Jahres 1941 mehrere Gesetze zum Verbot des Exports wissenschaftlicher Zeitschriften an die Länder der Achsenmächte und legten auch an den Verkauf in die neutralen Staaten strenge Kriterien an, um den Wissenstransfer in die Länder der Kriegsgegner zu unterbinden. Da auch die Gestapo die Kontrolle der über die neutralen und besetzten Staaten importierten Literatur verschärfte, ergaben sich im Herbst Probleme bei der Beschaffung, zu deren Lösung Prinzhorn im September einen Ausschuss für die Beschaffung ausländischer Literatur der DGD gründete und Pflücke zum Leiter ernannte. Die in einer vom Ausschuss ausgearbeiteten und von Prinzhorn an Six versandten Denkschrift erhobene Forderung des freien Durchgangs ausländischer Zeitschriften lehnte die Gestapo in einer Besprechung gegenüber Kielpinski und dem Präsidenten der DGD ab und erklärte sich nur bereit, die Kontrolle der Eingänge der eng mit dem RSHA zusammenarbeitenden Gülich, Hausleiter und Prinzhorn zu lockern. Da sich in den folgenden Monaten die Beschaffung immer problematischer gestaltete, fand am 22. Januar 1943 im Reichsamt für Wirtschaftsausbau eine Tagung der DGD statt, in der Prinzhorn, Pflücke, Gülich, Hausleiter, Kielpinski, der Leiter des Beschaffungsamtes der Deutschen Bibliotheken Adolf Jürgens und die Vertreter des Auswärtigen Amtes, des Reichsforschungsrats und der Wehrmacht kein Übereinkommen über die Behebung des Problems erzielen konnten. Während sich Krüss und Jürgens nach der Sitzung bemühten, die Preußische Staatsbibliothek vom REM zur „zentrale[n] Sammelstelle des ausländischen Schrifttums" erklären zu lassen und die Verteilung über das ihr angegliederte Beschaffungsamt zu organisieren, erbat Prinzhorn einmal mehr die Unterstützung von seinen Kooperationspartnern im RSHA.

Schließlich stimmte die Gestapo nach Fürsprache von Kielpinski dem Vorschlag von Prinzhorn zu, die DGD mit der Beschaffung und Verteilung ausländischer Literatur zu betrauen und einige Stellen unter ihrem Dach vollständig von der Prüfpflicht beim Import auszunehmen. Im Gegenzug für die ihr zugesprochenen Rechte forderte das RSHA allerdings Akteneinsicht und weitgehende Einflussmöglichkeiten auf die Arbeit der DGD. Dem wollte ihr Geschäftsführer Frank entweder nicht entsprechen oder das RSHA schätzte ihn als politisch nicht zuverlässig genug ein. Dazu schrieb Prinzhorn im Februar 1943 an Gülich: „Zu Ihrer Unterrichtung teile ich Ihnen mit, dass Herr Dr. Frank sein Amt als Geschäftsführer mit Zustimmung, wenn nicht auf Wunsch politischer Stellen niedergelegt hat. Es war ganz unmöglich, mit ihm noch zusammen zu arbeiten." Ein Jahr später nutzte Prinzhorn seine Verbindung in das RSHA, um mit Frank abzurechnen und hat ihm „den SD auf den Hals geschickt". Zwar erbat Prinzhorn im Zusammenhang mit dem Austritt von Frank und dem damit einhergehenden Rückzug des DNA aus der DGD im Februar 1943 von Krüss, ihm den Vorsitz des FNA zu übertragen, doch wird hier nicht von seinem „persönlichen Erfolg" ausgegangen, da über einen Vollzug weder in den Quellen noch im Organ der DGD und des FNA darüber berichtet wurde. Im Vorstand der DGD wurde Frank ersetzt durch Werner Weichelt, Nationalsozialist und Mitinhaber der Leipziger Meier & Weichelt Eisen- und Stahlwerke. Die Geschäftsstelle und das Konto übernahm die Bibliothek der Universität Leipzig vom DNA. Die vom FNA eingerichtete und bisher von Frank betriebene Abteilung Schrifttumsauskunft des DNA wurde zum VDI transferiert, wo die Mitarbeiter des Vorstandsmitglieds und Leiter des Ausschusses für die Zusammenarbeit der Schrifttumauskunftsstellen der DGD Parey „Schrifttumsanfragen jeder Art" entgegennahmen, sie selbst beantworteten oder an besser geeignete Dokumentationsstellen weiterleiteten.

Schließlich fand am 23. Februar 1943 die entscheidende Besprechung zwischen Vertretern der Gestapo und Kielpinski im RSHA statt, „an der auch Prof. Prinzhorn in seiner Eigenschaft als Präsident der [DGD] beteiligt war." Es wurde festgelegt, die DGD offiziell mit der Beschaffung, Verzeichnung und Verteilung wissenschaftlicher Zeitschriften des Auslandes zu beauftragen, das Beschaffungsamt, die DChG, die TWWA und den eng mit dem RSHA zusammenarbeitenden Verlag Koehler & Volckmar zu ihren Beschaffungsstellen zu erklären und sie von jeglicher Kontrolle beim Bezug und bei der Verteilung ausländischer Literatur auszunehmen. Kurz nach der Sitzung wurden noch die von Gülich geleitete Bibliothek des Kieler Instituts und der Springer-Verlag zu Beschaffungsstellen der DGD mit entsprechenden Sonderrechten erklärt. Ihren Leitern wurde am 12. März 1943 im RSHA die Befugnis erteilt, wissenschaftliche Literatur eigenständig und ungeprüft importieren zu dürfen, „gleichgültig ob sie aus dem neutralen oder dem feindlichen Ausland kommt." Allerdings wurden sie der „DGD in Leipzig [...] als Treuhänder der Geheimen Staatspolizei" unterstellt und mussten sich verpflichten, jede nach Deutschland eingeführte Zeitschrift auf Anfrage sämtlichen Bedarfsträgern des Staates, der Partei, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Wehrmacht als Leihgabe oder Kopie zur Verfügung zu stellen. Um die einlaufenden Zeitschriften den Bedarfsträgern bekannt zu machen, erklärte sich Prinzhorn bereit, unter dem Dach der DGD eine laufende Bibliographie zur Bekanntgabe der Eingänge der sechs Beschaffungsstellen bearbeiten und herausgeben zu lassen. Insgesamt wurden der DGD bzw. ihrem Vorsitzenden Prinzhorn vom RSHA bemerkenswert viele Kompetenzen übertragen. Wie Krüss zu Recht feststelle, war die „zwischen dem [RSHA] und der [DGD] getroffene Vereinbarung über die Regelung des Bezuges von Zeitschriften und Büchern aus dem Ausland [...] ungewöhnlich, da sie der [DGD] Befugnisse auch gegenüber staatlichen Bibliotheken und anderen staatlichen Stellen zuweist."

Nach dem Inkrafttreten der „Arbeitsordnung des Zentralnachweises für ausländische Schrifttum bei der [DGD]" am 1. Mai 1943 bezogen die sechs Beschaffungsstellen über verschiedene Kanäle und ohne langwierige Kontrolle wissenschaftliche Zeitschriften aus dem Ausland. Trotz der Kriegsumstände gelang es ihnen, ausländische Literatur in breitem Umfang zu importieren und sie für die Kriegsführung nutzbar machen. Von den Arbeiten der Redaktion des Chemischen Zentralblattes profitieren im Bereich der Rüstungsforschung tätige Wissenschaftler und verschiedene Dienststellen aller drei Wehrmachtsteile, die von Gülich geleitete Bibliothek versorgte neben den Forschergruppen des Kieler Instituts verschiedene Staats-, Partei- und Militärstellen, die sich mit dem Rüstungs- und Wehrwirtschaftspotential der alliierten Staaten befassten, in der TWWA wurden in diesem Jahr 13 453 Artikel vor allem aus britischen und amerikanischen Zeitschriften referiert und da ihre Dokumentationsstelle neben der Industrie und Wehrmacht vor allem für die verschiedenen Ämter der SS Recherchen durchführte, wurde Hausleiter auf persönlichen Wunsch Himmlers im Oktober zum SS-Oberführer befördert. Das RSHA erhielt von Prinzhorn regelmäßig Meldungen über ausländische Literatur, die dem Informationsapparat nützlich sein könnte und ein Referent des Amts VII wurde von ihm in den Vorstand der DGD berufen.

Im Jahr 1943 organisierte Prinzhorn auch die weiteren, allerdings sehr überschaubaren Arbeiten der DGD. Von den Gremien der Gemeinschaftsarbeit fand offenbar nur eine Sitzung des Ausschusses für photographische Vervielfältigungsverfahren statt, in der Schürmeyer, Vertreter des Reichssippenamtes und des Preußischen Geheimen Staatsarchivs unter dem Vorsitz Prinzhorns Vorträge hielten und sich über den Einsatz des Mikrofilms austauschten. Berichtet darüber wurde in der Zeitschrift „Die Dokumentation", die im Januar 1943 aus der „Dokumentation und Arbeitstechnik" hervorgegangen war und fortan als Organ der DGD und als Mitteilungsblatt des FNA diente. Die Redaktion wurde nicht mehr im DNA, sondern in der Geschäftsstelle der DGD von Mitarbeitenden der Leipziger Universitätsbibliothek betrieben. In der von Prinzhorn geleiten Bibliothek befand sich auch eine der beiden Karteien, in der die im Laufe des Jahres 1943 von den sechs Beschaffungsstellen organisierten ausländischen Zeitschriften erfasst wurden. Die zweite Kartei wurde von der Redaktion des Chemischen Zentralblattes angelegt, die auch für die Bearbeitung des als periodische Bibliographie geplanten Zentralnachweises für ausländische Literatur verantwortlich war. Da sie neben den bibliographischen Titelangaben nach dem Vorbild der Europa-Bibliographie zu jedem einzelnen der tausenden Hefte einen Standortnachweis anbringen sollten, waren Pflückes Mitarbeitende schnell überlastet. Die entscheidende Unterstützung kam von Mentzel, der Pflücke als „Beauftragten für die wissenschaftliche Berichterstattung" des Reichsforschungsrats einsetzte und der DGD dringend benötigte Ressourcen, hohe finanzielle Mittel und Personal für die Bearbeitung und Herausgabe des Zentralnachweises zur Verfügung stellte.

Nachdem die erste Ausgabe der Bibliographie im September und ein zweites Mal im November 1943 noch in der Druckerei Metzger & Wittig in Leipzig durch Luftangriffe zerstört wurde, erschien der „DGD Zentralnachweis für ausländische Literatur" schließlich am 1. Dezember 1943. Bis dahin hatten neben den sechs genannten Beschaffungsstellen auch das Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches Recht und Völkerrecht, Siemens & Halske, die Preußische Staatsbibliothek, vier Werke der IG Farben, die Presseabteilung der Reichsregierung und die von Kielpinski geleitete Abteilung des RSHA die von ihnen aus Großbritannien und den USA bezogenen Zeitschriften gemeldet. Da sich an die folgenden zwei im Februar und Mai erschienen Heften fünf weitere Stellen angeschlossen hatten, waren nunmehr 20 Institutionen am Zentralnachweis beteiligt, die sich auch dazu bereiterklärten, die von ihnen beschafften Zeitschriften als Kopien aufzuliefern. In den folgenden Monaten konnte der Zentralnachweis vor allem aufgrund kriegsbedingter Probleme nicht herausgegeben werden. Da auch das Referateblatt der TWWA immer unregelmäßiger erschien, planten Prinzhorn, Pflücke, Hausleiter sowie Vertreter des Reichsforschungsrats und des RSHA in einer Sitzung der DGD am 1. August 1944 die Bearbeitung und Herausgabe von Bibliographien und Referateblättern, die im Kleinoffsetdruck hergestellt und in Manuskriptform verbreitet werden sollten. Um das Rüstungsministerium und die Wehrmacht einzubinden, veranstaltete die DGD am 6. September 1944 eine Tagung im Gästehaus des RSHA, das vor allem durch die Besprechung über die Deportation und Ermordung der europäischen Juden zwei Jahre zuvor bekannt geworden ist. In der viereinhalbstündigen Besprechung wurde der Zentralnachweis nur am Rande thematisiert, vor allem wurde über den Aufbau von Schnellreferateblättern verhandelt, an deren Bearbeitung und Herausgabe in den folgenden Monaten die DGD dann aber nicht beteiligt war.

Die von Prinzhorn gemeinsam mit Werner Pieper, Geschäftsführer der DGD und promovierter Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Leipzig, geleitete Zentrale der DGD in Leipzig begann dagegen im Jahr 1944 mit anderen neuen Arbeiten. Aufgrund der Zerstörung des Hauses des VDI übernahm sie im März die bisher von Parey geleitete Abteilung für Schrifttumsauskunft. Um nachfragenden Stellen mitteilen zu können, welche Dokumentationsstellen trotz der kriegsbedingten Probleme noch arbeitsfähig waren, ermittelte die nunmehr von den beiden Leipziger Bibliothekarinnen Deuerlich und Tischer betriebene Abteilung im März 1944 durch eine Rundfrage, welche Stellen noch Recherchen durchführen und Zeitschriften kopieren und verteilen konnten. Durch eine weitere Evaluation stellte die Abteilung fest, wo technische Vervielfältigungsmöglichkeiten wie Kopierapparate, Kameras, Lesegeräte für den Mikrofilm usw. zur Verfügung standen und welche nicht ausgelastet waren. Als ihm die Ergebnisse vorlagen, veranlasste Prinzhorn den Produktionsausschuss „Licht- und Fotopaustechnik" des Rüstungsministeriums, einige der Kopierapparate Stellen zuzuweisen, die trotz der Kriegslage noch ausländische Zeitschriften beschaffen konnten. Schließlich evaluierte die Abteilung die deutschen Referateblätter und Bibliographien. Um Doppelarbeiten auszuschalten und die gut laufenden zu ermitteln und mit Papier zu versorgen, stimmte Mentzel dem Vorschlag Prinzhorns zu, sämtliche Redaktionen und Verlage zu verpflichten, „eine Meldung über geplante oder in Arbeit befindliche Bibliographien an die [DGD] zu erstatten." Von hoher Bedeutung war die Arbeit der beiden Karteistellen der DGD in der Universitätsbibliothek Leipzig und der DChG. Da infolge des hohen Arbeitsaufwandes und der durch Luftangriffe zerstörten Druckereien zwischen Mai und September 1944 kein einziges Heft des Zentralnachweises herausgegeben werden konnte, war es wichtiger denn je, Auskünfte über die Standorte sämtlicher der DGD gemeldeter Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowohl aus den Staaten der Alliierten als auch den verbündeten und neutralen Ländern zu erteilen.

Bedingt durch die ihr zugesprochenen Rechte konnte die DGD trotz der immer prekärer werdenden Kriegsumstände im Winter 1944/45 drei Hefte des Zentralnachweises in kurzer Zeit hintereinander herausgeben. Den Ausganspunkt bildete die Befürchtung der DGD und des RSHA, dass „Amtsstellen, Forschungsinstitute, Firmen usw. egoistisch neueste feindstaatliche Zeitschriften verwahren, deren Angaben über den Stand der Entwicklung auf bestimmten Gebieten der Kriegstechnik für andere Forschungsstellen und in der Auswirkung für das Reich von größter Bedeutung wären." Um sie zur Weitergabe zu zwingen, schaltete das RSHA Himmler ein, der sich trotz seiner Verpflichtungen als Reichsführer SS und Reichsminister des Innern selbst der Sache annahm und im Januar 1944 dem Leiter der Parteikanzlei Martin Bormann vorschlug, Hitler zur Herausgabe eines Führererlasses zur verpflichtenden Meldung sämtlicher Eingänge an die DGD und der Weitergabe an die Bedarfsträger zu bewegen. Nachdem sich die Verhandlungen zwischen Bormann, Lammers und dem Chef des RSHA Kaltenbrunner bis in den Juni 1944 hinzogen und dann vorübergehend abgebrochen wurden, versandte Lammers am 19. September 1944 ein Rundschreiben an die Obersten Reichsbehörden, in dem er sie über Hitlers Befehl in Kenntnis setzte, sämtliche deutsche Importstellen in ihrem Ressort anzuweisen, die von ihnen beschaffte ausländische Literatur der DGD zu melden und nachfragenden Stellen zugänglich zu machen. Nach der Herausgabe des Reichserlasses erhielten Pflücke und Pieper von Prinzhorn die Anweisung, die noch nicht dem Zentralnachweis angeschlossenen Stellen zur Meldung ihrer seit Kriegsbeginn bezogenen ausländischen Literatur zu veranlassen und dabei „auf den Erlass" hinzuweisen, „der die Durchführung der Meldungen verlangt." Um nach Eingang der Meldezettel umgehend das fünfte Heft in einem vor Bombenangriffen sicheren Gebiet drucken zu können, ließ Kielpinski eine etwas von der Leipzig abgelegene Druckerei ausschließlich für die Herausgabe des Zentralnachweises beschlagnahmen.

Die DGD veröffentlichte im November 1944 das fünfte Heft ihrer Bibliographie mit der seit Mai importierten amerikanischen und britischen Literatur, einen Monat später das sechste Heft, in dem erstmals und ausschließlich französische Zeitschriften verzeichnet waren, und im Januar 1945 eine Ausgabe mit den niederländischen Eingängen. Aufgrund des Reichserlasses waren an diesen Ausgaben sehr viele Stellen beteiligt, die ihre Eingänge bisher nicht der DGD gemeldet hatten – tatsächlich handeltes es sich um ganze 149 Institutionen. Dementsprechend schlossen sich bedeutend mehr Stellen dem System der DGD an, als bislang angenommen wurde, und es erschienen nicht nur drei, sondern mindestens sieben Ausgaben. In der Kartei der DGD wurden von Mai 1943 bis zum 31. Januar 1945 insgesamt 103 976 Hefte ausländischer Zeitschriften bibliographisch erfasst. Trotz der Luftangriffe, des Mangels an Ressourcen und weiterer kriegsbedingter Schwierigkeiten konnten die Beschaffungsstellen sogar noch im Januar 2.275 Bücher und 7.770 Zeitschriftenhefte melden, die größtenteils im Jahr zuvor in Großbritannien und den USA herausgegeben worden waren. Am 19. Februar 1945 wurde die Korrektur des achten Heftes abgeschlossen und in den Druck gegeben. Auch wenn Prinzhorn zwei Wochen später von der DFG 100 000 RM für die Herausgabe erhielt, konnte diese Ausgabe wahrschlich nicht mehr veröffentlicht werden. Zu dieser Zeit waren einige der Beschaffungsstellen noch aktiv und zumindest die Redaktion des Chemischen Zentralblattes und die TWWA wertete Zeitschriften für das Rüstungsministerium aus.

Parallel zu ihren Arbeiten für die Behörden, die Rüstungsforschung und -industrie sowie die drei Wehrmachtsteile beteiligten sich einige der führenden Protagonisten der DGD seit Herbst 1944 an der Vorbereitung der Nachkriegszeit. Herangezogen wurden sie von SS-Brigadeführer Otto Ohlendorf, der als Leiter des Amt III des RSHA und seit November 1943 auch als Ministerialdirigent im Reichswirtschaftsministerium (RWM) amtierte, wo er sich mit der Planung einer Wirtschaftsordnung für die Nachkriegszeit befasste, obwohl Hitler jegliche Friedensplanungen untersagt hatte. Als Grundlage für sein Projekt ließ Ohlendorf von seinem Referenten Willy Lück ein „Wirtschaftswissenschaftliches Dokumentationszentrum" aufbauen. Die notwendigen Vorkenntnisse besaß Lück durch die Einrichtung einer Dokumentationsstelle im Institut für Wirtschaftsforschung in Leipzig, bei der er sich unter anderem an den von Gülich und Hausleiter betriebenen Einrichtungen orientiert und sich von Prinzhorn beraten lassen hatte. Nach seiner Einstellung im RWM nahm Lück Kontakt zu ihnen auf und bemühte sich um eine Zusammenarbeit. Eine Belieferung mit wirtschaftlichen Zeitungen und wissenschaftlichen Zeitschriften sagte Hausleiter zu und auch mit Gülich konnten Ohlendorf und Lück bei ihrem Besuch der Bibliothek des Weltwirtschaftsinstituts ein Abkommen zur Zusammenarbeit erzielen. Um von weiteren Stellen Material zu erhalten, erhoffte sich Lück aufgrund ihrer weitreichenden Befugnisse Unterstützung von der DGD. Da Ohlendorf und Lück befürchteten, dass „Material unserem Zugriff absichtlich bezw. nachlässig oder fahrlässig entzogen" werden könnte und das RWM über keine rechtlichen Kompetenzen verfügte, ohne die Bewilligung anderer Stellen auf deren Auslandsmaterial zuzugreifen, sollte „die [DGD] mitwirken [...], weil es evtl. auf diese Weise leichter sein dürfte, Quellen zu erschließen".

Darüber hinaus erbat Ohlendorf im September 1944 von Prinzhorn die Mitarbeit am Aufbau einer Bibliographie zur Wirtschaftslenkung, die für die Planung der Nachkriegswirtschaft gedacht war. Nachdem Prinzhorn einer gemeinsamen Herausgabe durch das RWM und die DGD zugestimmt hat, besprach Lück mit den Vertreterinnen der DGD Tischer und Deuerlich die Erfassung und Klassifizierung der Titel. Zwar konnte die Bibliographie nicht mehr in der geplanten Form ausgearbeitet und herausgegeben werden, doch haben Lück und seine Mitarbeiter anhand der von Gülich, Hausleiter, Prinzhorn und anderen Stellen gelieferten Titellisten eine Kartei aufbauen können, die sie für die Arbeit im RWM verwenden konnten. Als Lück, dessen Referat im Herbst 1944 der DGD beitrat, zur letzten Ausgabe ihres Organs „Die Dokumentation" im Dezember einen Artikel beitrug, nannte er die schon länger bestehenden Dokumentationsstellen und vor allem auch Prinzhorn als seine Vorbilder.

5 Fazit

Neben dem Internationalen Institut für Bibliographie wurden Ende des 19. Jh. auch nationale Dokumentationsstellen mit dem Ziel der schnellen Erschließung und Distribution der in Zeitschriften veröffentlichten Forschungsergebnisse gegründet. In der Entwicklung des deutschen Dokumentationswesens spielten Bibliotheken der Hochschulen, Literarische Büros der Industrie und vor allem auch die technisch-wissenschaftlichen Vereine eine entscheidende Rolle. Seit 1927 arbeiteten die deutschen Dokumentare inklusive der späteren Vorstandsmitglieder der DGD Frank, Parey, Pflücke und Prinzhorn, in verschiedenen Ausschüssen zusammen. Mit ihren Bemühungen zur Nutzbarmachung der weltweit erscheinenden Literatur zielten sie auf eine Unterstützung der deutschen Wissenschaft und Industrie und damit auch den Wiederaufstieg Deutschlands zur Weltmacht. Trotz ihrer nationalistischen Einstellung waren sie in internationalen Organisationen wie dem IID und der Internationalen Kommission für geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes aktiv, um dort deutsche Interessen vertreten zu können. Die NS-Regierung unterstützte eine Ausweitung des internationalen Engagements, um durch die zu offiziellen Delegierten des Deutschen Reiches ernannten Dokumentare die „guten" Seiten des international in der Kritik stehenden NS-Regimes zu präsentieren. In die amtlichen Delegationen wurden neben dem Berater des REM Krüss und den Mitgliedern der NSDAP Parey, Pflücke und Prinzhorn auch politisch als unzuverlässig eingeschätzte Personen wie Schürmeyer berufen, wenn es den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen Deutschlands diente. Auf sämtlichen Kongressen des IID und der IFLA waren die deutschen Dokumentare in hoher Anzahl vertreten und übernahmen in den internationalen Organisationen immer mehr leitende Funktionen.

Die deutschen Dokumentationsstellen waren in der NS-Zeit für die Rüstungsforschung und -industrie, Dienststellen der NSDAP und die Wehrmacht tätig. Ihre Leiter kooperierten im FNA, der im Jahr 1941 die Keimzelle der DGD bildete. Auch wenn die Gründung der DGD disziplinär als folgerichtig einzuschätzen ist, wurde sie in erster Linie geschaffen, um in engster Abstimmung mit dem REM eine internationale Tagung mit dem Ziel durchzuführen, die Dokumentare und auch Mitarbeiter wichtiger Industrieunternehmen, Normenausschüsse und Patentämter in den verbündeten und neutralen Ländern an Deutschland zu binden und die in den okkupierten Ländern zur Kollaboration mit den deutschen Besatzungsbehörden zu bewegen. Auch wenn von den knapp einhundert eingeladenen ausländischen Gästen nur etwas mehr als ein Viertel erschien, handelte es sich bei der von der DGD durchgeführten Internationalen Tagung für Dokumentation um die erfolgreichste Veranstaltung im Gesamtkonzept des REM.

Nachdem ausländische Zeitschriften in den ersten Kriegsjahren schnell und vollständig beschafft und von den Dokumentationsstellen der Rüstungsforschung und Kriegswirtschaft nutzbar gemacht werden konnten, ergaben sich infolge der Maßnahmen der Alliierten und des von der Gestapo eingerichteten Überwachungsapparates Probleme bei ihrem Bezug. Im Frühjahr 1943 wurde die DGD vom RSHA offiziell mit dem Import und der Verteilung wissenschaftlicher Zeitschriften des Auslandes beauftragt und sechs Einrichtungen unter ihrem Dach von jeglicher Kontrolle ausgenommen. Für die sachgemäße Distribution der eingehenden Literatur und deren Bekanntgabe durch eine laufende Bibliographie wurde die DGD als Treuhänder der Gestapo verantwortlich gemacht. Damit alle Importstellen ihre Eingänge der DGD melden und sie nachfragenden Stellen weitergeben, bemühte sich das RSHA um einen Führererlass. Bemerkenswerterweise haben Bormann, einer der engsten Mitarbeiter von Hitler, Reichsminister Lammers und vor allem auch Himmler und Kaltenbrunner, die neben der Koordination des nationalsozialistischen Polizei- und SD- Apparates zu dieser Zeit das verbrecherische Vorhaben der Ermordung aller europäischen Juden organisierten, sich persönlich mit dieser Angelegenheit befasst. Aus dem Reichserlass vom September 1944 resultierte die Mitwirkung von 149 Stellen am Zentralnachweis für ausländische Literatur, deren sieben Hefte mit finanzieller Unterstützung der DFG bis in den Winter 1944/45 erscheinen konnten. Die der DGD übertragenen hohen Kompetenzen machte sich im letzten halben Kriegsjahr auch der Amtsleiter des RSHA und zugleich Ministerialdirigent im RWM Ohlendorf beim Aufbau eines Wirtschaftswissenschaftlichen Dokumentationszentrums zu nutze.

Insgesamt lässt sich die Arbeit der DGD und ihre Ressortierung in zwei Perioden einteilen. Von ihrer Konstitution im Sommer 1941 bis in den Herbst des folgenden Jahres war sie eng an das REM gebunden und in erster Linie mit der Vorbereitung und Durchführung einer internationalen Tagung befasst. In der zweiten Periode vom Beginn des Jahres 1943 bis in die letzten Kriegsmonate organisierte sie die Beschaffung und Verteilung ausländischer Literatur und arbeitete dabei eng mit dem RSHA zusammen.

Footnotes 1 Prinzhorn, Fritz: Dokumentation und Buchwissenschaft, Bonn 1964, S. 4. 2 Vgl. Buckland, Michael; Hahn, Trudi Bellardo: Introduction, in: dies. (Hrsg.): Historical Studies in Information Science, Medford (New Jersey) 1998, S. 1–6; Bawden, David: Foreword, in: Buckland, Michael (Hrsg): Information and Society, Cumberland 2017, S. ix-xii, hier S. xi. 3 Vgl. Rayward, W. Boyd: The Universe of Information. The Work of Paul Otlet for Documentation and International Organisation, Moskau 1975; Wright, Alex: Cataloging the World. Paul Otlet and the Birth of the Information Age, Oxford u. a. 2014. 4 Die Gründung der DGD wurde bisher untersucht von: Buder, Marianne: Das Verhältnis von Dokumentation und Normung von 1927 bis 1945 in nationaler und internationaler Hinsicht. Ein Beitrag zur Geschichte der Dokumentation, Berlin u. a. 1976, S. 19 ff.; Richards, Pamela Spence: Die Verbindung Alliierte – Achsenmächte. Wie während des Krieges technische Informationen zwischen den Alliierten und den Achsenmächten ausgetauscht wurden, in: Nachrichten für Dokumentation 42 (1991), S. 345–353; Behrends, Elke: Technisch-wissenschaftliche Dokumentation in Deutschland von 1900 bis 1945. Unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses von Bibliothek und Dokumentation, Berlin 1993, S. 100 ff.; Ockenfeld, Marlies; Samulowitz, Hansjoachim: Libraries and Documentation in Germany. A Long-Lasting Conflict, in: Bowden, Mary Ellen; Rayward, W. Boyd (Hrsg.): The History and Heritage of Scientific and Technological Information Systems. Proceedings of the 2002 conference, Metuchen (New Jersey) 2004, S. 310–327, hier S. 316; Samulowitz, Hansjoachim, Zur Gründungsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation, in: Information – Wissenschaft & Praxis 57 (2006), S. 191–196; Gering, Eberhardt: Die Gründer der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation. Ein Beitrag zur Gründungsgeschichte der DGD, 2004; http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/gering.pdf (13.5.2023). 5 Die DGD wurde wie alle anderen technischen Vereine und wissenschaftlichen Gesellschaften nach Ende des Zweiten Weltkriegs erst aufgelöst und dann neu gegründet. Im Jahr 1998 wurde sie in Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis und 2014 in Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen (DGI) umbenannt. 6 Einen Überblick über die Referateblätter bietet: Manzer, Bruce M.: The Abstract Journal 1790–1920. Origin, Development and Diffusion, New Jersey u. a. 1977. 7 Vgl. Behrends, Dokumentation, S. 21–40. 8 Pfeiffer, Ehrenfried: Der Literaturnachweis des Vereins Deutscher Ingenieure, in: I.I.D. (Hrsg.): Vorträge der 11. Konferenz, Frankfurt a. M., 20. Aug.–3. Sept. 1932, Brüssel 1932, S. 243–250. 9 Eine Übersicht über die Dokumentationsstellen der Vereine in den 1920er Jahren bietet: Deutscher Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine (Hrsg.): Vermittlungsstelle für den Technisch-wissenschaftlichen Quellennachweis. Übersicht nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin 1931. Vgl. Stöcken, Malte: Dokumentation der Chemie in Krieg und Frieden. Maximilian Pflücke, Erich Pietsch und die Deutsche Chemische Gesellschaft von den 1920er bis in die 1970er Jahre, Essen 2016, S. 29–39. Vgl. Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 313. Personalbogen von Prof. Dr. Fritz Prinzhorn; BArch, R 4901, Nr. 13273, Bl. 7419. Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, München 2003, S. 108. Vgl. Stöcken, Dokumentation, S. 43, 110. Labach, Michael: Der Verein Deutscher Bibliothekare während des Nationalsozialismus, in: Plassmann, Engelbert; Syré, Ludger (Hrsg.): Verein Deutscher Bibliothekare 1900–2000. Festschrift, Wiesbaden 2000, S. 59–80, hier S. 64. Ludwig, Karl-Heinz; König, Wolfgang (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft. Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981, Düsseldorf 1981, S. 292 ff., 347 f. Vgl. Behrends, Dokumentation, S. 70–86. Vgl. Buder, Normung, S. 23. FNA, Arbeitsausschuss für Zeitschriftengestaltung, Bericht über die 7. Sitzung am 10. März 1931 im DNA, 31.3.1931; Archiv DNB, 829/2/3. Vgl. Rayward, Universe, S. 325. Goebel, Frank, DNA, Bericht über die 1. Sitzung des Unterausschusses für Klassifikation des FNA am 9. November 1929; Archiv DNB, 829/2/2. Hess, Börsenverein, an Uhlendahl, Deutsche Bücherei Leipzig, 6.9.1928; Archiv DNB, 830/2/0. Vgl. Behrends, Dokumentation, S. 88; Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 314. Internationales Institut für Dokumentation (IID) 1932, in: Dezimalklassifikation (1933), H. 8, S. 26–28. Den Vorstand bildeten drei Deutsche (Krüss, Frank und Walther), zwei Belgier (Otlet und La Fontaine), zwei Niederländer (Prins und Donker Duyvis), zwei Franzosen (Jean Gérard und M. Marcel Blondin) und ein Engländer (Samuel Bradford); ebd. Niederschrift über die Besprechung betreffend die Dezimalklassifikation am 1. Juli 1931 im Reichsministerium des Innern; Archiv DNB, 831/1. Donker Duyvis, Frits: 6th Report of the International Committee of Decimal Classifikation, in: I.I.D. (Hrsg.), Vorträge der 11. Konferenz, Brüssel 1932, S. 153–163, hier S. 156. Hellmich, Goebel, DNA, an den Reichsminister des Innern, Betr. Deutsche Gesamtausgabe der Dezimalklassifikation, 12.7.1933; BArch, R 1501, Nr. 126844, Bl. 258–260, hier Bl. 259. Buder, Normung, S. 19 ff. Krüss, Hugo Andres: Völkerbund und Bibliotheken III, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 49 (1932), S. 51–56. Krüss, Bericht über die am 27. und 28. Januar 1928 in Paris beim Institut für die Geistige Zusammenarbeit abgehaltene Sachverständigenkonferenz für die internationale Zusammenarbeit der Bibliotheken; BArch, R 1501, Nr. 126842, Bl. 52–65. Briel, Cornelia: Beschlagnahmt, erpresst, erbeutet. NS-Raubgut, Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek zwischen 1933 und 1945, Berlin 2013, S. 161 ff. Zum Programm der Wissenschaftsaußenpolitik der NS-Ministerien siehe: Laitenberger, Volkhard: Akademischer Austauschdienst und auswärtige Kulturpolitik. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) 1923–1945, Göttingen u. a. 1974, S. 124 ff.; Herren, Madeleine; Zala, Sacha: Netzwerk Aussenpolitik. Internationale Kongresse und Organisationen als Instrumente der schweizerischen Aussenpolitik 1914–1950, Zürich 2002, S. 165 ff. Siehe die „Verbalnoten" der Botschaften von 1935 bis 1939 in: BArch, R 4901, Nr. 2785. Simon, Gerd: Buchfieber. Zur Geschichte des Buches im 3. Reich, Tübingen ³2008, S. 259 f. Krebs, Der Oberbürgermeister von Frankfurt a. M., an Krüss, Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek, 17.7.1937; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 147–148. Composition des Sous-Commissions, in: Actes du Comité International des Bibliothèques, 9me Session, Varsovie 31 mai–2 juin 1936, IFLA Publications Vol. VIII, Den Haag 1936, S. 6–7. Prinzhorn, Fritz: Gemeinsame Kommission für Normung auf dem Gebiet des Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesens. Bericht erstattet auf der Vorstandssitzung des Internationalen Verbandes der Bibliothekarvereine, Warschau 1936, in: IID-Communicationes 4 (1937), Fasc. 1, S. 4. Krüss, Frank, Sitzungsbericht des FNA, Sitzung am 31. Oktober 1935 im DNA, 19.11.1935; Archiv DNB, 829/2/0. Scurla, REM, an den DNA, 14.11.1935; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 19; vgl. Buder, Normung, S. 31; Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 315. Krüss, Preußische Staatsbibliothek, an das REM, 28.6.1936; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 30. Siehe zum Weltkongress ausführlich: Rayward, W. Boyd: The international exposition and the world documentation congress Paris 1937, in: The Library Quarterly 53 (1983), S. 254–268 Prinzhorn, Fritz: Stand der Normung auf dem Gebiet des Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesens, in: Congrès Mondial de la Documentation Universelle. Paris, 16–21 Août 1937, Rapports Préliminaires, Paris 1937, S. 281–285. Prinzhorn, Fritz: Die Hilfsmittel der geistigen Arbeit, in: ebd., S. 276–280. Schürmeyer, Walter: Die Fotokopie im Dienste der dokumentarischen Arbeit, in: ebd., S. 299–304. Beschlüsse des Weltkongresses, undat.; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 214–217, hier Bl. 214 f.; DNA, Bericht über den Weltkongress für Dokumentation, undat.; ebd., Bl. 211–213. Ressortbesprechung am 21. Februar 1942 im REM, 4.3.1942; ebd., Bl. 535–536, hier Bl. 535. Es handelte sich um Karl Fill, Otto Frank, Hugo Andres Krüss, Friedrich Moench, Maximilian Pflücke, Albert Predeek, Fritz Prinzhorn, Siegfried Rösch, Walter Schürmeyer, Hans Sveistrup und Carl Walther; Federation Internationale de Documentation (F.I.D.) (Institut International de Documentation), in: FID-Communicationes 5 (1938), S. 8–9; Behrends, Dokumentation, S. 88 nannte vier und Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 314 fünf deutsche Vertreter in der FID. Richards, Pamela Spence: Der Einfluß des Nationalsozialismus auf Deutschlands wissenschaftliche Beziehungen zum Ausland, in: Knoche, Michael: Estermann, Monika (Hrsg.): Von Göschen bis Rowohlt. Beiträge zur Geschichte des deutschen Verlagswesens, 1990, S. 233–259, hier S. 245. Ebd., S. 259. Ockenfeld, Samulowitz, Bibliothek und Dokumentation, S. 457. 15. Tagung für Dokumentation, Zürich 1939, in: Dokumentation und Arbeitstechnik (1940), H. 10, S. 2. Nur am ersten Weltkongress für Bibliothekswesen im Jahr 1929 in Rom haben mehr Deutsche teilgenommen; vgl. die Tagungsberichte im Zentralblatt für Bibliothekswesen und den DIN-Mitteilungen von 1928 bis 1939. Krüss, Bericht über die 14. Konferenz für Dokumentation des Internationalen Verbandes für Dokumentation in Oxford und London vom 20. bis 26. September 1938, 17.12.1938; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 311–314; Internationaler Kongress für Dokumentation. 16. Tagung des Internationalen Verbandes für Dokumentation. Leipzig – Frankfurt a. M. – Mainz, 9. August bis 16. August 1940; ebd., Bl. 437–438. Petzina, Dieter: Autarkiepolitik im Dritten Reich. Der nationalsozialistische Vierjahresplan, Stuttgart 1968. Krüss, Prinzhorn, DNA, Sitzungsbericht FNA, 26.11.1936; Archiv DNB, 829/2/3. Parey, Walter: Die Dokumentation in der Technik, in: DGD (Hrsg.), Die Dokumentation und ihre Probleme, Leipzig 1943, S. 68–84. Vgl. Stöcken, Dokumentation, S. 57–66. Zur Autarkie- und Rüstungsforschung an den Hochschulen siehe: Maier, Helmut: Autarkie- und Rüstungsforschung und die Technischen Hochschulen im „Dritten Reich", in: Herrmann, Wolfgang A.; Nerdinger, Winfried (Hrsg.): Die Technische Hochschule München im Nationalsozialismus, München 2018, S. 34–49. Predeek, Albert: Die Amerikanische Bibliothek. Idee und Gestaltung, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 55 (1938), S. 468–493, hier S. 478 f. Vgl. Behrends, Dokumentation, S. 113–121; Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 313. Kummer, REM, Aktenvermerk, 11.2.1936; Archiv TUB, 410–65, Bl. 45–47, hier Bl. 46. Mentzel, Präsident der DFG, an Predeek, TH Berlin, 26.4.1937; BArch, R 73, Nr. 13706; die staatliche Finanzierung begann also nicht erst 1939, wie Behrends, Dokumentation, S. 120 f. und Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 313, angeben, sondern zwei Jahre zuvor. Vgl. Flachowsky, Sören, Von der Notgemeinschaft zum Reichsforschungsrat. Wissenschaftspolitik im Kontext von Autarkie, Aufrüstung und Krieg, Stuttgart 2008, S. 76 f. Predeek, TH Berlin, an Mentzel, Präsident der DFG, 11.1.1938; BArch, R 73, Nr. 13706: Becker, General der Artillerie, an Predeek, TH Berlin, 25.5.1939; BArch, R 73, Nr. 13706. Dieckmann, Christoph: Wirtschaftsforschung für den Großraum. Zur Theorie und Praxis des Kieler Instituts für Weltwirtschaft und des Hamburger Welt-Wirtschafts-Archivs im „Dritten Reich", in: Aly, Götz (Hrsg.): Modelle für ein deutsches Europa. Ökonomie und Herrschaft im Großwirtschaftsraum, Berlin 1992, S. 146–198. Gülich, Wilhelm: Politik und Forschung. Die dynamische Bibliothek als Quelle politischer Erkenntnis, in: Zeitschrift für Politik 31 (1941), S. 1–32, hier S. 21 ff. Gülich, Wilhelm: Die Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft. Voraussetzungen und Grundlagen weltwirtschaftlicher Forschung, in: Weltwirtschaftliches Archiv 50 (1939), S. 145–231, hier S. 179. Predöhl, Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, an das REM, 5.6.1939; BArch, R 4901, Nr. 14813, Bl. 160–168, hier Bl. 161. Gülich, Die Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft, S. 207. Prinzhorn, Fritz: Die Gestaltung und Auswertung der Zeitschriften und laufenden Bibliographien, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 48 (1931), S. 432–447, hier S. 442. Fahlbusch, Michael: Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik? Die „Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften" von 1931–1945, Baden-Baden 1999, S. 189. Prinzhorn, Bibliothek der TH Danzig, an Dammann, Reichsministerium des Innern, 23.7.1932; BArch, R 153, Nr. 166. Hering, Reichsministerium des Innern, an den Publikationsfonds des Preussischen Staatsarchivs, 20.9.1932; ebd.; Brackmann, Generaldirektor der Preuss. Staatsarchive, an Prinzhorn, TH Danzig, 26.9.1932; ebd. Fahlbusch, Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik?, S. 212. Prinzhorn, TH Danzig, an Brackmann, Generaldirektor der Preuss. Archive, 15.7.1933; BArch, R 153, Nr. 166. Prinzhorn, TH Danzig, an Papritz, Publikationsstelle Berlin-Dahlem, 2.3.1938; BArch, R 153, Nr. 330. Prinzhorn, TH Danzig, an Generaldirektor Brackmann, 15.7.1938; ebd. Mentzel, DFG, an Prinzhorn, 19.12.1938; ebd. Prinzhorn, Der Direktor der Universitäts-Bibliothek Leipzig, an den Publikations-Fonds des Geheimen Staatsarchivs, z. Hd. Ulbrich, 7.7.1939; BArch, R 153, Nr. 331. Günther, FNA, Engerer Ausschuss für Klassifikation, Sitzungsbericht, 26.8.1933; Archiv DNB, 829/2/2. Hellmich, DNA, an den Reichsminister des Innern, Betr. Deutsche Gesamtausgabe der Dezimalklassifikation, 21.11.1933; BArch, R 1501, Nr. 126844, Bl. 276–277. Dezimal-Klassifikation, Deutsche Gesamtausgabe, Dritte Internationale Ausgabe der Dezimalklassifikation, bearbeitet vom DNA, Veröffentlichung Nr. 196 des IID, Berlin 1934; vgl. Buder, Normung, S. 38; Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 314. Nach der Veröffentlichung des sechsten Teils im Jahr 1940 mussten die Arbeiten kriegsbedingt größtenteils unterbrochen werden. Erst im Jahr 1954 konnte der letzte Teil ausgeliefert werden; ebd. Siehe die Verschriftlichungen der Vorträge in Zentralblatt für Bibliothekswesen 52 (1935) und S. 538 den Beschluss zur Gründung des Ausschusses für Dokumentation. Krüss, Frank, DNA, Sitzungsbericht FNA, Sitzung am 31. Oktober 1935 im DNA, 19.11.1935; Archiv DNB, 829/2/0. Frank, DNA, an Mehne, Reichsministerium für Volksbildung und Propaganda, Betr. Sitzung am 18. April 1939 über Normen für photographische Wiedergabe von Bild- und Schriftvorlagen, 5.10.1939; BArch, R 55, Nr. 1243. Prinzhorn, Fritz: Aufbau der deutschen Bibliographien und Berichtsblätter, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 54 (1937), S. 470–484, hier S. 471 f. Prinzhorn, DNA, FNA Sitzung betr. Zusammenarbeit der Bibliografien und Referatblätter untereinander, 4.2.1936; Archiv DNB, 829/2/3. FNA, Kommission für Fachzeitschriftenverzeichnisse, Sitzung vom 14. Januar 1937; Archiv DNB, 829/2/3. Stansch, Hildegard: Das Netz des Schrifttumauskunftsdienstes in der Technik, in: DIN-Mitteilungen 21 (1938), S. 55–56. DNA (Hrsg.): Verzeichnis von Schrifttumauskunftsstellen der Technik und verwandter Gebiete, Berlin 1937. Frank, DNA, Zehn Jahre FNA, 10.10.1937; Archiv DNB, 829/2/3. Wissmann, Heereswaffenamt, Wigru., Denkschrift, undat.; BArch, RH 8, Nr. 919. Regelmäßige Mitteilungen über Dokumentation, in: DIN-Mitteilungen 20 (1937), S. 655. Frank, DNA, an die Mitglieder des FNA, Betr. DIN-Mitteilungen, 22.12.1938; Archiv DNB, 829/2/0. Krüss, Hugo Andres: Vorwort, in: Dokumentation und Arbeitstechnik (1939), H. 1, S. 1. Frank, Otto: Jahressitzung des Fachnormenausschuss für Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesen, in: Dokumentation und Arbeitstechnik (1940), H. 5, S. 1–3. Transkription japanischer Schriftzeichen. Sitzung des Ausschusses am 26. November 1941, in: Dokumentation und Arbeitstechnik (1942), H. 1, S. 3. Prinzhorn, Vorsitzender, Frank, DNA, Bericht über die Sitzung am 18.6.1940; BArch, R 55, Nr. 1243, Bl. 12–14. Behrends, Dokumentation, S. 100. Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 316. Richards, Verbindung Alliierte–Achsenmächte, S. 349; im ähnlichen Tenor: Gering, Gründer der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation, S. 18 f. König, REM, Aktenvermerk zur Besprechung im Auswärtiges Amt, 20.9.1940; BArch, R 4901, Nr. 3190, Bl. 7–8. Siehe die FID-Communicationes 7 (1940) bis 9 (1942). Scurla, REM, Dem Amtschef W durch die Hand von Ministerialrat Burmeister zur Kenntnisnahme und mit der Bitte um Genehmigung vorgelegt, 21.1.1941; BArch, R 4901, Nr. 3190, Bl. 135–137; vgl. Siegmund-Schultze, Reinhard: Mathematische Berichterstattung in Hitlerdeutschland. Der Niedergang des „Jahrbuchs über die Fortschritte der Mathematik", Göttingen 1993, S. 180 f. Krüss, Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek, an das REM, Betr. Internationale Tagungen, 22.2.1941, Abschrift; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 484. Prinzhorn an das REM, Betr. Tagung für Dokumentation, 5.3.1941; ebd., Bl. 488. Buder, Normung, S. 72 vermutete zu Recht, dass das REM die Zuständigkeit „dem DNA entziehen" wollte, allerdings keineswegs, weil seine Mitarbeiter „nicht zu den Linientreuesten des Regimes gehörten, sondern weil der DNA statt mit dem REM v. a. mit dem Reichswirtschaftsministerium und dem Rüstungsministerium zusammenarbeitete, die sich nicht an der Wissenschaftsaußenpolitik während des Kriegs nicht beteiligten; siehe zum DNA in der NS-Zeit und seinen Kriegsarbeiten: Luxbacher, Günther: DIN von 1917 bis 2017. Normung zwischen Konsens und Konkurrenz im Interesse der technisch-wirtschaftlichen Entwicklung, Berlin u. a. 2017, S. 197 ff. Klett, REM, Vermerk betr. Einsatz der Geisteswissenschaften im Krieg, seine Bedeutung für die Pflege der intern. Beziehungen, 11.7.1941; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 224. Siehe die Aufstellung der Gründungsmitglieder in: Gering, Gründer der DGD, S. 3. Frank, FNA, Sitzung am 28. Mai 1941 im Hause des VDI, 6.6.1941; Archiv DNB, 830/1. Vgl. Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 191. Deutsche Gesellschaft für Dokumentation. Satzungen, in: Dokumentation und Arbeitstechnik (1941), H. 7, S. 2–3. Behrends, Dokumentation, S. 102, Deutsche Gesellschaft für Dokumentation. Satzungen, in: Dokumentation und Arbeitstechnik (1941), H. 7, S. 2–3; dementsprechend erscheint es schwer vollstellbar, dass die Satzung tatsächlich „nach 1948 die gleiche" geblieben ist, wie Simon, Buchfieber, S. 169 angibt. Behrends, Technisch-wissenschaftliche Dokumentation, S. 110. Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 316. Dahnke, REM, an Krüss, Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek, Betr. Arbeitstagung für Dokumentation, 12.7.1941; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 487. Prinzhorn, DGD, an das REM, Betr. Tagung für Dokumentation, 1.8.1941; ebd., Bl. 489. Kummer, Aktenvermerk über die Besprechung am 9. April 1942; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 541–543, hier Bl. 541. Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Der Generalkommissar für Verwaltung und Justiz, an das REM, Betr. Arbeitstagung Dokumentation, 11.10.1941; ebd., Bl. 507. Karlsch, Rainer; Stokes, Raymond G.: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859–1974, München 2003, S. 21–24. Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Der Generalkommissar für Verwaltung und Justiz, an das REM, Betr. Arbeitstagung Dokumentation, 11.10.1941; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 507; siehe auch: Dahnke, REM, an Prinzhorn, Vorsitzender der DGD, Betr. Tagung der DGD, 23.10.1941; ebd., Bl. 508–510. Prinzhorn, DGD, an das REM, Betr. Tagung für Dokumentation, mit Anlage: Liste der einzuladenden Ausländer, 1.8.1941; ebd., Bl. 489–495. Dahnke, REM, an den Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich, den Reichskommissar für die bes. niederländischen Gebiete, den Reichskommissar für die bes. norwegischen Gebiete, den Reichsprotektor in Böhmen-Mähren, Betr. Arbeitstagung für Dokumentation, Eilt!, 14.8.1941; ebd., Bl. 496. Der Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich an das REM, Betr. Tagung für Dokumentation, 25.9.1941, Abschrift; ebd., Bl. 500. Mehne an Ministerialdirigent Ziegler, Betr. Arbeitsabgrenzung mit der DGD, 22.11.1941; BArch, R 55, Nr. 1243, Bl. 136. Prinzhorn, DGD, an das REM, Betr. Tagung, 12.11.1941; ebd., Bl. 530. Prinzhorn, Vorsitzender, Parey, Schriftführer, Frank, Geschäftsführer, DGD, Sitzung des Beirates am 19. Januar 1942 im Harnack-Haus, Berlin-Dahlem, Vertraulich!, 2.2.1942; BArch, R 1509, Nr. 1385. Arbeitsausschüsse der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation, in: Dokumentation und Arbeitstechnik (1942), H. 5/6, S. 5. Abb, Vorsitzender des VDB, Bericht über die Dienstreise des Bibliotheksdirektors Dr. Abb und des Bibliotheksrats Dr. Hoedt nach Salzburg und München; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 544–547, hier Bl. 545. v.[on] K.[ielpinski], Der Chef der Sipo und des SD, III C 4, an das REM, z. Hd. Kummer, Betr. FID und IFLA, 20.12.1941, Abschrift; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 538; vgl. Gering, Gründer der DGD, S. 11; Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 194. Ressortbesprechung am 21. Februar 1942 im REM, 4.3.1942; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 535–536, hier Bl. 535. Harmjanz, i. A. Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, an den Chef der Sipo und des SD, Betr. Antwort auf Schreiben vom 20. Dezember 1941 – III C 4 – Betr. Int. Verband für Dokumentation und Int. Verband der Bibliothekarvereine, undatierte Abschrift; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 536–537. Kummer, Aktenvermerk über die Besprechung am 9. April 1942; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 541–543. Liste der eingeladenen Fachleute aus dem Ausland, Anlage zu: Frank, DGD, an das REM, Betr. Tagung im September 1942, 2.12.1942; ebd., Bl. 614–619. Frank, DGD, Die Geschäftsführung, Bericht für die Deutsche Kongress-Zentrale, 1.10.1942; ebd., Bl. 608–610. Liste der eingeladenen Fachleute aus dem Ausland [mit Angaben der erschienenen Ausländer], Anlage zu: Frank, DGD, an das REM, 2.12.1942; ebd., Bl. 614–619. Hausmann, Frank-Rutger: „Deutsche Geisteswissenschaft" im Zweiten Weltkrieg. Die „Aktion Ritterbusch" (1940–1945), Dresden 2003, S. 88; Siegmund-Schultze, Mathematische Berichterstattung in Hitlerdeutschland, S. 182. Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 192. Gérard, Vortrag auf der Tagung der DGD in Salzburg, gedruckt in: Frank, DGD, an das REM, Betr. Tagung im September 1942, 2.12.1942; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 614; siehe die deutschen Vorträge in: Deutsche Gesellschaft für Dokumentation (Hrsg.): Die Dokumentation und ihre Probleme. Vorträge gehalten auf der 1. Tagung der [DGD] vom 21. bis 24. September 1942 in Salzburg, Leipzig 1943. Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 192, der sich auf Äußerungen von Frank in der Nachkriegszeit bezieht. Stein, [RSHA,] Dienstreise-Bericht über die Arbeitstagung der DGD vom 21.–24.September in Salzburg, 28.9.1942; BArch, R 58, Nr. 6281. Frank, DGD, an das REM, Betr. Tagung im September 1942, 2.12.1942; BArch, R 4901, Nr. 2785, Bl. 614; ebenso der Bericht für die Deutsche Kongress-Zentrale: Frank, DGD, Die Geschäftsführung, Bericht für die Deutsche Kongress-Zentrale, 1.10.1942; ebd., Bl. 608–610. Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 194; im selben Tenor: Simon, Buchfieber, S. 158. Hövel, Reichsministerium für Volksbildung und Propaganda, Aktenvermerk betr. Einfuhr französischen Schrifttums, 22.8.1941; BArch, R 56 V, Nr. 13, Bl. 68–69. Parey, Dokumentation in der Technik, S. 83. VDI im NSBDT, Die Kriegsarbeit des VDI im Jahre 1939; BA-MA, RL 3, Nr. 934, Bl. 194–229, hier Bl. 226 f. Vgl. Stöcken, Dokumentation, S. 93 ff. Predeek, Bibliothek der TH Berlin, an das REM, 12.2.1940; BArch, R 4901, Nr. 15072, Bl. 380. Vgl. Flachowsky, Reichsforschungsrat, S. 152, 259 f. Predeek, Bibliothek der TH Berlin, an Mentzel, Präsident der DFG, 8.1.1940; BArch, R 73, Nr. 13706. SS-Führungshauptamt, Dienstlaufbahn Leo Friedrich Hausleiter; BArch, BDC Hausleiter; Frank, FNA, Sitzung am 28. Mai 1941 im Hause des VDI, 6.6.1941; Archiv DNB, 830/1. Satzung des Vereins Auswertungsstelle der technischen und gewerblichen Weltfachpresse e.V., 22.1.1941; BArch, R 73, Nr. 13790. Vgl. Behrends, Dokumentation, S. 145; Ockenfeld, Samulowitz, Libraries and Documentation, S. 316; die DGD war am Referateblatt nicht beteiligt, wie Richards, Die Verbindung Alliierte-Achsenmächte, S. 349 irrtümlich angibt. Predöhl, Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, an Klingelhöfer, REM, 23.11.1939; BArch, R 4901, Nr. 14813. Predöhl, Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, an das REM, 29.12.1939; ebd. Prinzhorn, Der Direktor der Universitäts-Bibliothek Leipzig, an Generaldirektor Brackmann, 28.11.1939; BArch, R 153, Nr. 330. Rudolph, Jörg: „Sämtliche Sendungen sind zu richten an: ...". Das RSHA-Amt VII „Weltanschauliche Forschung und Auswertung" als Sammelstelle erbeuteter Archive und Bibliotheken, in: Wildt, Michael (Hrsg.): Nachrichtendienst, politische Elite, Mordeinheit. Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS, Hamburg ²2016, S. 204–240. [RSHA,] Arbeitsplan von VII A 3, 19.12.1941; Dokument 2, in: Matthäus, Jürgen: Weltanschauliche Forschung und Auswertung. Aus den Akten des Amtes VII im Reichssicherheitshauptamt, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 5 (1996), S. 287–330, hier S. 301. Stein, VII A 11, an SS-Oberführer Six, 14.12.1942; BArch, R 58, Nr. 7299. Prinzhorn, Aktenvermerk, undat.; BArch, R 153, Nr. 330. Botsch, Gideon: „Politische Wissenschaft" im Zweiten Weltkrieg. Die „Deutsche Auslandswissenschaften" im Einsatz 1940–1945, Paderborn 2005, S. 142. Mentzel, DFG, an Prinzhorn, 16.5.1940; BArch, R 153, Nr. 330; Prinzhorn, Herausgeber der Europa-Bibliographie, an Mentzel, Präsident der DFG, 22.2.1945; BArch, R 9361 VI, Nr. 2479, Bl. 658. Needon, Heinrich: Die Europa-Bibliographie, in: Die Dokumentation (1944), H. 1/2/3, S. 1–3, hier S. 1. Ellito, W.E.: Technical data under export control, in: Chemical & metallurgical engineering 11 (1941), S. 102–103. Prinzhorn, Vorsitzender der DGD, an Pflücke, 20.9.1941; BBAW, NL Pf., Nr. 11; vgl. Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 194. Prinzhorn, Vorsitzender der DGD, an das RSHA, z. Hd. Six, Betr. Beschaffung ausländischer Literatur, 25.10.1941; BArch, R 58, Nr. 6512, Bl. 144–147; vgl. Simon, Buchfieber, S. 159 f. Kielpinski, III C 4, Aktenvermerk betr. Neuregelung im Bezug ausländischen Buch- und Zeitschriftenmaterials für wissenschaftliche Zwecke, 25.2.1943; BArch R 58, Nr. 6512, Bl. 172–173, hier Bl. 172. Siehe zum Beschaffungsamt der Deutschen Bibliotheken und der Reichstauschstelle unter der Leitung von Jürgens in den 1930/40er Jahren: Briel, Beschlagnahmt, passim. Krüss, Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek, Urschriftlich dem Herrn Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vorgelegt, 5.2.1943; BArch, R 4901, Nr. 15090, Bl. 167. Kielpinski, III C 4, Aktenvermerk betr. Neuregelung im Bezug ausländischen Buch- und Zeitschriftenmaterials für wissenschaftliche Zwecke, 25.2.1943; BArch R 58, Nr. 6512, Bl. 172–173, hier Bl. 172. Prinzhorn, Vorsitzender der DGD, an Gülich, Institut für Weltwirtschaft, 17.2.1943; BBAW, NL Pf., Nr. 11. Frank, Geschäftsstelle des DNA, an Uhlendahl, Deutsche Bücherei Leipzig, 23.4.1946; Archiv DNB, 830/1. Prinzhorn, Vorsitzender der DGD, an Krüss, Preußische Staatsbibliothek, 18.2.1943; BBAW, NL Pf., Nr. 11. Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 195. DGD. Neue Mitglieder der Gesellschaft, des Vorstandes und des Beirates, in: Die Dokumentation (1944), H. 1/2/3, S. 4. Schulz, Frank: Elitenwechsel in Industrieunternehmen im Wirtschaftsraum Leipzig von 1945 bis Anfang der fünfziger Jahre, in: Bramke, Werner (Hrsg.): Wirtschaft und Gesellschaft in Sachsen im 20. Jahrhundert, Leipzig 1998, S. 185–228, hier S. 200 f. Mitteilung der DGD, in: Die Dokumentation (1943), H. 4/5/6, S. 15. Kielpinski, III C 4, Aktenvermerk betr. Neuregelung im Bezug ausländischen Buch- und Zeitschriftenmaterials für wissenschaftliche Zwecke, 25.2.1943; BArch R 58, Nr. 6512, Bl. 172–173, hier Bl. 172. Seifert, Otto: Aspekte des geistigen Klimas für die „Arisierung" und die Folgen für die Buchstadt Leipzig, in: Gibas, Monika (Hrsg.): „Arisierung" in Leipzig. Annäherung an ein lange verdrängtes Kapitel der Stadtgeschichte der Jahre 1933 bis 1945, Leipzig 2007, S. 72–97, hier S. 81. Kielpinski, RSHA, III C 4, an den Persönlichen Stab des Reichsführer SS, z. Hd. Brandt, Betr. Beschaffung und Erfassung, Aufschließung und Auswertung der kriegswichtigen Auslandsliteratur, Geheim, 22.1.1945; BArch, NS 19, Nr. 779, Bl. 2–25, hier Bl. 6. Jürgens, Beschaffungsamt, an das REM durch den Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek urschr. weitergesandt, 13.3.1943; BArch, R 4901, Nr. 15090, Bl. 181–182, hier Bl. 181. Prinzhorn, Der Vorsitzende der DGD, Arbeitsordnung des Zentralnachweis für ausländisches Schrifttum bei der DGD, 10.4.1943, Abschrift; BArch, R 4901, Nr. 15090, Bl. 221–222, hier Bl. 221. Krüss, Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek, Urschriftlich dem Herrn Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vorgelegt, 10.5.1943; ebd., Bl. 218. Prinzhorn, Der Vorsitzende der DGD, Arbeitsordnung des Zentralnachweis für ausländisches Schrifttum bei der DGD, 10.4.1943, Abschrift; ebd., Bl. 221–222. Vgl. Stöcken, Dokumentation, S. 122. Sondergruppe N an Adj. W.Stb. (Ausl.), Betr. Antrag auf Verleihung des Kriegsverdienstkreuz II. Kl. an Mitarbeiter des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, 15.3.1944; BArch, RW 19, Nr. 1338, Bl. 241. Brandt, Der Reichsführer-SS, Persönlicher Stab, an SS-Personalhauptamt, 9.10.1943; BArch, BDC, Hausleiter. Stein, VII A 11 [RSHA], Aktenvermerk betr. Besuch des Prof. Dr. Prinzhorn, 7.4.1943; BArch, R 58, Nr. 5445, Bl. 434–435. Ausschuß für Photographische Vervielfältigungsverfahren. Bericht über die Sitzung vom 23. März 1943, in: Die Dokumentation (1943), H. 4/5/6, S. 7. Die an Prinzhorn für das Rechnungsjahr 1943/44 ausgezahlte Summe konnte bisher nicht ermittelt werden. Für 1944/45 erhielt er 100 000 RM und zwei Sonderzahlungen von jeweils 35 000 RM; Mentzel, DFG, an Prinzhorn, DGD, 6.3.1944; BArch, R 9361 VI, Nr. 2479, Bl. 570; Mentzel, DFG, an Prinzhorn, DGD, 26.4.1944; ebd., Bl. 588; Mentzel, DFG, an Prinzhorn, DGD, 20.12.1944; ebd., Bl. 574. Pflücke, Chemisches Zentralblatt, an Mentzel und SS-Standartenführer Sievers, 6.11.1943; BArch, R 26 III, Nr. 183. Vgl. Behrends, Dokumentation, S. 165, 174; Richards, Die Verbindung Alliierte-Achsenmächte, S. 349; Simon, Buchfieber, S. 162; Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 194; Stöcken, Dokumentation, S. 145, von denen die beteiligten Stellen allerdings nicht vollständig benannt wurden. Besitzstellen, in: DGD Zentralnachweis für ausländische Literatur (1943), H. 1., unpag. Besitzstellen, in: DGD Zentralnachweis für ausländische Literatur (1944), H. 2 und 3, unpag. Karasek, VI G, Aktenvermerk betr. Sitzung der DGD am 6. September 1944, Geheim, 8.9.1944; BArch, R 58, Nr. 130, Bl. 243–245 Uhlendahl, Deutsche Bücherei Leipzig, an Frank, DNA, 9.5.1946; Archiv DNB, 830/1. Tischer, DGD, Abteilung Schrifttumsauskunft, an die Deutsche Bücherei Leipzig, 4.4.1944; Archiv DNB, 830/1. Ebd. Deuerlich, DGD, an den Direktor der Deutschen Bücherei Leipzig, 25.3.1944; Archiv DNB, 830/1. Produktionsausschuss Licht- und Fotopaustechnik, Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion, an den Vorsitzenden der DGD, 1.11.1944; BArch, R 4901, Nr. 15090, Bl. 376; Jürgens, Reichstauschstelle und Beschaffungsamt, an das REM, 8.11.1944; ebd., Bl. 376. Mentzel, Präsident der DFG, an Prinzhorn, DGD, 22.6.1944; BArch, R 9361 VI, Nr. 2479, Bl. 740. Spengler, RSHA, III C, an Gutterer, Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Geheim, 10.2.1944; BArch, R 55, Nr. 919, Bl. 2–3, hier Bl. 2. Bormann, Leiter der Partei-Kanzlei, an Lammers, Reichsminister und Chef der Reichskanzlei, Geheim, 2.2.1944; BArch, NS 6, Nr. 440, Bl. 55–57. Siehe ihren umfangreichen Schriftwechsel in: ebd. Lammers, Reichsminister und Chef der Reichskanzlei, an die Obersten Reichsbehörden, Betr. Einfuhr und Erfassung der für die deutsche Kriegsführung wichtigen ausländischen Druckschriften, 19.9.1944; ebd., Bl. 144; vgl. Behrends, Dokumentation, S. 231 f.; Stöcken, Dokumentation, S. 190. Prinzhorn, DGD, an Pflücke, DGD, 4.10.1944; BBAW, NL Pf., Nr. 51. Karasek, VI G, an III C 4, z. Hd. v. Kielpinski, Betr. Zentralnachweis für ausländische Literatur, 3.10.1944; BArch, R 58, Nr. 130, Bl. 319. Behrends, Dokumentation, S. 166; Samulowitz, Gründungsgeschichte, S. 194. Überliefert sind alle Ausgaben im Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Bestandsnummer: XX 1885. Meldungen an den Zentralnachweis in der Zeit vom 1. bis 31. Januar 1945, 7.2.1945; BBAW, NL Pf., Nr. 40. Hawelek, DGD, an die Firma August Pries Buchdruckerei, Betr. Zentralnachweis Heft 8, Einschreiben!, 19.2.1945; BBAW, NL Pf., Nr. 80. Mentzel, Präsident der DFG, an Prinzhorn, 6.3.1945; BArch, R 9361 VI, Nr. 2479, Bl. 542; Mentzel, Präsident der DFG, an Prinzhorn, DGD, 6.3.1944; ebd., Bl. 570. Hauptmann v. Roeder, Der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, Technisches Amt, Amtsgruppe Entwicklung, an den Reichsforschungsrat, z. Hd. Pflücke, Betr. Ausländische Fachzeitschriften – Auswertung, Geheim, 8.3.1945; BBAW, NL Pflücke, Nr. 40. Herbst, Ludolf: Der totale Krieg und die Ordnung der Wirtschaft. Die Kriegswirtschaft im Spannungsfeld von Politik, Ideologie und Propaganda 1939–1945, Stuttgart 1982, S. 259. Lück, Willy: Das Institut für Wirtschaftsforschung der Reichsmessestadt Leipzig. Gründung und Aufbau, Manuskriptdruck Leipzig 1943/44, S. 18–22. Lück an Ohlendorf, Betr. Aktenvermerk zur Besprechung am 18.–20. September mit Professor Predöhl, Prof. Gülich und weiteren Mitarbeitern des Kieler Instituts, 23.9.1944; BArch, R 3101, Nr. 32121, Bl. 30. Lück, II/1, Niederschrift über den Aufbau des zentralen Wirtschafts-(Forschungs-)Archivs beim RWM, 20.11.1944; ebd., Bl. 77–91, hier Bl. 78. Prinzhorn, Vorsitzender der DGD, an Ministerialdirektor SS-Brigadeführer Ohlendorf, Betr. Bibliografie über Wirtschaftslenkung, 30.9.1944; BArch, R 3101, Nr. 32124, Bl. 2. Pichmann, Aktenvermerk über eine Besprechung mit der DGD betr. Fragen der Bibliografie der Wirtschaftslenkung am 15. November 1944 im RWM, 16.11.1944; ebd., Bl. 18–19, hier Bl. 18. RWM, Aktenplan, 24.1.1945; BArch, R 3101, Nr. 32121, Bl. 129. Lück, Willy: Aufbau und Ausbau wissenschaftlicher Kataloge, in: Die Dokumentation (1944), H. 10/11/12, S. 15–17.

By Malte Stöcken

Reported by Author

Malte Stöcken erforschte nach dem Studium der Geschichtswissenschaft und Germanistik an der Universität Bielefeld die Geschichte des Chemischen Zentralblattes und des Gmelin Handbuchs für anorganische Chemie im Rahmen eines Projektes zu den Vorläuferorganisationen der Gesellschaft Deutscher Chemiker in der NS-Zeit. Nach dem Abschluss seiner Promotion über das deutsche Dokumentationswesen in der ersten Hälfte des 20. Jh. wurde Malte Stöcken wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wuppertal, wo er im Rahmen eines Projektes zur Geschichte der deutschen Ressortforschungseinrichtungen eine Studie zur Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung verfasst.

Titel:
Die Entwicklung des deutschen Dokumentationswesens und die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD).
Autor/in / Beteiligte Person: Stöcken, Malte
Link:
Zeitschrift: Information -- Wissenschaft und Praxis, Jg. 74 (2023-07-01), Heft 4, S. 189-210
Veröffentlichung: 2023
Medientyp: academicJournal
ISSN: 1434-4653 (print)
DOI: 10.1515/iwp-2023-2020
Schlagwort:
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  • Subjects: NATIONAL socialism INTERNATIONAL agencies DOCUMENTATION KNOWLEDGE transfer PROFESSIONAL standards FOUNDING
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Sonstiges:
  • Nachgewiesen in: DACH Information
  • Sprachen: German
  • Alternate Title: The Development of the German documentation system and the foundation of the German Society for Documentation (DGD). ; L'évolution du système documentaire allemand et la création de la Société allemande de documentation (DGD).
  • Language: German
  • Document Type: Article
  • Author Affiliations: 1 = Bergische Universität Wuppertal, Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT), Gaußstraße 20 42119 Wuppertal, Deutschland

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