Visuelles Automatisiertes Schreiben (VAS) - Ein orthografisches Strategietraining zur Entlastung der Wahrnehmungs- und Gedächtnisleistungen.

Introduction: Occupational therapists in paediatrics also deal with reading and spelling difficulties. The present study explores a strategy that can be followed by occupational therapists. It is examined to what extent the automation of orthographic rule and strategy knowledge influences the quality and quantity of errors. The aim is to clarify whether automation as a teaching method is suitable for achieving positive effects with regard to the quality of knowledge in the field of orthography. Method: From 2016 to 2017, 45 pupils with spelling difficulties in grades 3 and 4 trained relevant spelling strategies for eight months at home, five days a week, in order to automate this content. In order to determine the learning gain, the test persons wrote pre- and post-dictations of the DERET 3-4+. Results: Through an exclusively orthographic rule and strategy training, not only the orthographic, but also the non-rule-based errors were reduced. Thus, in addition to the area-specific effect, the VAS concept also achieves a positive transfer effect, which is documented in the error pattern. Conclusion: The automation of relevant orthographic rule and strategy knowledge can have a positive impact on isolated spelling difficulties. This is true regardless of whether the deficits are caused exclusively by orthographic and/or by alphabetic uncertainties. Since the VAS concept considers the neuropsychological basis of learning, it also affects motivational and emotional aspects, which results in a high value for occupational therapy interventions. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

Einleitung: Ergotherapeut*innen in der Pädiatrie befassen sich unter anderem auch mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Die vorliegende Studie erforscht eine Strategie, die Ergotherapeut* innen nutzen können. Es wird geprüft, inwieweit die Automatisierung orthografischen Regel- und Strategiewissens Einfluss auf die Fehlerqualität und Fehlerquantität nimmt. Geklärt werden soll demnach, ob die Automatisierung als Vermittlungsmethode geeignet ist, um positive Effekte hinsichtlich der Wissensqualität im Bereich der Orthografie zu erzielen. Methode: Von 2017 bis 2019 trainierten 45 rechtschreibschwache Schüler*innen der Klassenstufen 3 und 4 jeweils acht Monate lang im häuslichen Minutentraining an fünf Tagen pro Woche relevante Rechtschreibstrategien, um auf diese Weise zur Automatisierung dieser Inhalte zu gelangen. Um den Lernzuwachs ermitteln zu können, verfassten die Proband*innen Prä- und Postdiktate des DERET 3-4+. Ergebnisse: Durch ein ausschließlich orthografisches Regel- und Strategietraining reduzierten sich nicht nur die orthografischen, sondern auch die nicht regelbasierten Fehler der Kinder. Damit wird durch das VAS-Konzept neben der bereichsspezifischen Wirkung auch ein positiver Transfereffekt erzielt, der sich im Fehlerbild dokumentiert. Schlussfolgerung: Durch die Automatisierung relevanten orthografischen Regel- und Strategiewissens können Rechtschreibschwierigkeiten positiv beeinflusst werden, unabhängig davon, ob diese ausschließlich durch orthografische und/oder durch initial noch vorhandene alphabetische Unsicherheiten begründet sind. Durch die Berücksichtigung neuropsychologischer Grundlagen des Lernens wirkt das VAS-Konzept in mehrfacher Hinsicht auch auf motivationaler und emotionaler Ebene, woraus ein hoher Stellenwert auch für ergotherapeutische Interventionen resultiert. [ABSTRACT FROM AUTHOR]