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TEST BENCH.

In: Werben und Verkaufen, 2024-03-13, S. 108-109
Online serialPeriodical

TEST BENCH 

Darf's auch etwas mehr sein?

Obwohl ich seit etlichen Jahren beruflich Windows-Notebooks teste, schreibe ich seit Ewigkeiten meine Artikel ausschließlich auf Macs. So wie auch diesen hier. Wieso? Weil mir das Betriebssystem besser gefällt, weil ich Abstürze und Neustarts nicht mag und die Geräte im Apple-Universum perfekt kooperieren, weil Apple-Hardware ziemlich wertstabil ist und sich gut weiterverkaufen lässt, und weil ich in 20 Jahren Apple noch keinen Defekt erlebt habe. Bis letzten Dezember zumindest.

Denn da passierte etwas Merkwürdiges mit meinem Arbeitsnotebook, einem MacBook Pro mit 16-Zoll-Display mit Intel Core i9-CPU aus dem Jahr 2019. Der Buchstabe „E" begann wiederholt zu bocken und funktionierte nur noch dann zuverlässig, wenn ich mit deutlich mehr Druck auf die Taste hämmerte als üblich. Saubermach-Aktionen blieben ebenso erfolglos wie der Versuch, auf den Buchstaben „E" in meinen Artikeln weitgehend zu verzichten. Und da das Auswechseln der Tastatur bei Apple ein teurer Spaß ist, reifte in mir beharrlich der Wunsch, von meinem betagten Intel-MacBook auf ein aktuelles Modell mit M3-Chip umzusteigen.

Auf der Suche nach dem passenden Modell fiel ich natürlich in Apples Upgrade-Falle. Es sollte wieder ein 16-Zoll-Gerät sein, soviel war klar. Damit erübrigt sich der reguläre M3-Chip schon mal, denn den gibt es nur in den 14-Zöllern. Also ein MacBook Pro mit M3 Pro CPU. Das kostet in der Grundversion 2999 Euro, hat allerdings nur 512 GByte SSD-Kapazität und lediglich 18 GByte RAM. Für das MacBook mit M3 Pro CPU, 36 GByte RAM und TByte-SSD will Apple allerdings bereits 3689 Euro. Und obwohl das zwar teuer ist, ist der Preis am Ende doch „nur" etwa 500 Euro von der Version mit M3 Max entfernt. Und die hat 14 statt nur 12 CPU-Kerne, siegt bei den GPU-Kernen haushoch mit 30 zu 18 und hat obendrein eine höhere Speicherbandbreite.

Am Ende landete ich also beim MacBook Pro mit M3 Max CPU, konnte mich aber immerhin beherrschen, nicht noch mehr Geld für die M3 Max-Version mit 14 CPU- und 40 GPU-Kernen aus dem Fenster zu werfen.

Jetzt steht sie also vor mir, die edle Schönheit mit viel zu viel Rechenpower, schickem schwarzen Gehäuse und im Vergleich zu meinem Intel-MacBook doch jeder Menge Verbesserungen. Zur Rechenleistung fällt mir nur ein Wort ein: Wow! Für meine Zwecke, und das sind selbst im Höchstfall vergleichsweise bescheidene Arbeiten wie Bildbearbeitung oder Videoschnitt mit Final Cut, bietet das Notebook mehr als genug Leistung und schlägt den Vorgänger in allen Belangen um Längen. Das war natürlich zu erwarten, hat mich in seinen Auswirkungen aber dennoch überrascht. So springen beispielsweise die beiden Lüfter so gut wie nie an, weil die Chips aus lauter Unterforderung einfach nur gelangweilt auf der Platine herumlümmeln. Die Leistung ist auch im Akkubetrieb brillant und die Akkulaufzeit gigantisch, was das Teil wohltuend von sämtlichen performanten Windows-Notebooks abhebt, die ich bislang testen durfte. Rechenleistung pro Watt ist und bleibt die wohl größte Stärke des Apple-Silicons. Man könnte sagen, das Arbeiten mit dem M3 Max ist wie Autofahren mit vier Litern Hubraum. Einfach eine andere Welt.

Was auch noch besser geworden ist, ist die Anschlussfreudigkeit. Es gibt nun wieder einen HDMI-Port und vor allem einen SDXC-Kartenleser, für den ich sofort einen Transcend JetDrive Lite mit einem TByte Kapazität gekauft habe. Damit wurde der Speicherplatz des MacBooks für unter 100 Euro auf zwei TByte verdoppelt, was bei Apple schlappe 360 Euro mehr gekostet hätte. Natürlich ist die Apple-SSD um ein Vielfaches schneller, aber als Speicherplatz für selten genutzte Dateien und als Ziel für TimeMachine-Backups ist der JetDrive ideal.

Bleibt die Frage, ob ein M3 Pro nicht auch gereicht hätte. Mit ziemlicher Sicherheit ja, aber das Gefühl zu wissen, dass man für Arbeiten genug Power unter der Haube hat, die man vermutlich nie machen wird, ist ein angenehmes. Und man weiß ja nie, welche ungeahnten Anforderungen in Zukunft auf einen zukommen.

Graph

Graph: Diese Rubrik gehört unseren Markenerlebnissen. Gast- und W&V-Autoren wechseln sich ab. Heute schreibt Stefan Schasche darüber, wie er in Apples Upgrade-Falle fiel und sich trotzdem darüber freut.

Titel:
TEST BENCH.
Zeitschrift: Werben und Verkaufen, 2024-03-13, S. 108-109
Veröffentlichung: 2024
Medientyp: serialPeriodical
ISSN: 0042-9538 (print)
Schlagwort:
  • MACBOOK (Computer)
  • PRAISE
  • AUTHORS
  • Subjects: MACBOOK (Computer) PRAISE AUTHORS
Sonstiges:
  • Nachgewiesen in: DACH Information
  • Sprachen: German
  • Language: German
  • Document Type: Product Review
  • Full Text Word Count: 662

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