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Notizen und Kurzbeiträge.

In: Bibliotheksdienst, Jg. 58 (2024-04-01), Heft 3/4, S. 206-218
Online academicJournal

Notizen und Kurzbeiträge  Das Deutsche Exilarchiv erwirbt den schriftlichen Nachlass des Malers Karl Schwesig

Forschungsprojekt unter Leitung der ZBW beleuchtet die Kollision von Interessen im Wissenschaftssystem

Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek hat den schriftlichen Nachlass des Malers Karl Schwesig (1898–1955) in seine Sammlung aufgenommen.

Karl Schwesig wurde am 19. Juni 1898 in Gelsenkirchen geboren. Er war Mitglied der Künstlerinitiative „Das Junge Rheinland", Mitbegründer der „Rheinischen Sezession" und geriet als politisch engagierter Künstler schon früh ins Visier der Nationalsozialisten. Im Juli 1933 wurde er verhaftet und im berüchtigten „Schlegelkeller" in Düsseldorf verhört und schwer misshandelt. Im Nachlass sind Schwesigs handschriftliche Aufzeichnungen überliefert. Die Folterungen durch die SA verarbeitete Schwesig zudem in seinem 48 Arbeiten umfassenden Zyklus „Schlegelkeller", der 1936 in Brüssel und Amsterdam, 1937 in Moskau ausgestellt wurde. Die Originale sind verschollen. Schwesig wurde zu 16 Monaten Haft verurteilt, die er im Gefängnis Wuppertal-Bendahl verbrachte. Nach seiner Freilassung gelang ihm die illegale Ausreise nach Belgien. 1940 wurde er nach Frankreich verbracht und in den Lagern Saint Cyprien, Gurs, Noé und Nexon interniert. Handschriftliche Aufzeichnungen im Nachlass legen davon Zeugnis ab. 1943 wurde Schwesig von der SS nach Düsseldorf gebracht, mehrfach inhaftiert und erst kurz vor Kriegsende freigelassen.

Nach 1945 versuchte Schwesig, sich als bildender Künstler wieder zu etablieren. 1947 wird er als Lehrer an die Schule für bildende und angewandte Kunst in Dortmund berufen. Seine künstlerische Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur, mit Misshandlung, Inhaftierung und Internierung aber stößt im Deutschland der Nachkriegszeit auf wenig Interesse. Vergeblich bemüht sich Karl Schwesig auch um die strafrechtliche Verfolgung seiner Peiniger und eine angemessene Entschädigung für das erlittene Unrecht. Am 19. Juni 1955 ist Karl Schwesig gestorben.

Der schriftliche Nachlass im Exilarchiv umfasst neben seinen Aufzeichnungen über die Misshandlungen im Schlegelkeller und die Zeit der Internierung Dokumente und Korrespondenzen. Darunter u. a. auch Upton Sinclairs Bemühungen um die Veröffentlichung von Schwesigs „Schlegelkeller". Hinzu kommen Fotografien und Skizzenbücher mit über vierzig Tusche- und Bleistiftzeichnungen.

Der Bestand wurde aus Privatbesitz übernommen. Der künstlerische Nachlass wird im Zentrum für Verfolgte Künste, Solingen verwahrt.

Bilder

Bildmaterial zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit Berichterstattung über die Ausstellung unter http://www.dnb.de/presse.

Hintergrund

Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek ist ein Ort der Auseinandersetzung mit den Themen Exil und Emigration während der Zeit des Nationalsozialismus. Das Archiv sammelt Zeugnisse dieses Exils: Publikationen, institutionelle und persönliche Nachlässe – berufsübergreifend und unabhängig von der Prominenz einer Person. Ziel ist es, das Phänomen des Exils in seiner ganzen Breite zu erfassen und die Bestände zugänglich zu machen.

Die Gründung des Exilarchivs in der frühen Nachkriegszeit wurde von Exilierten selbst mitinitiiert, die darin ein Instrument der politischen Aufklärung sahen. Auch deshalb hat die kulturelle Vermittlungsarbeit für das Exilarchiv einen besonderen Stellenwert: Durch Ausstellungen, ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm und Publikationen wird die Vielschichtigkeit des Exils zwischen 1933 und 1945 vermittelt und damit ein wichtiger Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur geleistet.

Ansprechpartnerin

Dr. Sylvia Asmus, Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933–1945

Tel.: +49 69 1525-1900| E-Mail: s.asmus@dnb.de

Kontakt

Deutsche Nationalbibliothek

Stephan Jockel, Pressesprecher

Adickesallee 1| 60322 Frankfurt am Main

Tel.: +49 69 1525-1005| E-Mail: s.jockel@dnb.de

Ökonomie vs. Wissenschaft: ROARA analysiert Konflikte in der Forschungsbewertung

Im Januar 2024 startete die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft zusammen mit einem internationalen Forschungsteam das Projekt „Auswirkungen von Open Access auf die Forschungsbewertung" – genannt ROARA. Das Projekt ROARA analysiert Konflikte zwischen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen und deren Auswirkungen auf die Forschungsbewertung. Prof. Dr. Isabella Peters von der ZBW leitet das Projekt, welches von der VolkswagenStiftung für vier Jahre gefördert wird.

Publikationen spielen eine zentrale Rolle in der Wissenschaft. Mit ihrer Hilfe verbreiten Forschende ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse. Publikationen entscheiden aber auch über Karrieren, da sie zur Bewertung von Forschenden herangezogen werden. Artikel in renommierten Fachzeitschriften helfen Wissenschaftler*innen beispielsweise, sich um eine Professur zu bewerben oder einen Antrag auf Fördermittel zu stellen.

Als Zeitschriften noch gedruckt wurden, finanzierten Verlagshäuser sich durch Abonnements wissenschaftlicher Bibliotheken. Seitdem Zeitschriften im Rahmen der Digitalisierung online vertrieben werden, setzt sich die Open-Access-Bewegung für die Beseitigung von Bezahlschranken ein, um wissenschaftliche Veröffentlichungen frei zugänglich zu machen.

Viele wissenschaftliche Institutionen unterstützen dies und Forschungsförderer verlangen zunehmend, dass die Ergebnisse geförderter Projekte via Open Access frei zugänglich sind. Darauf reagieren Wissenschaftsverlage, indem sie ihre Geschäftsmodelle anpassen. Statt Gebühren für das Lesen zu verlangen, bitten viele nun die Autor*innen für das Veröffentlichen zur Kasse. Diese Publikationen können dabei eine Größenordnung von mehreren Tausend Euro pro Artikel erreichen.

Das Projekt ROARA – Repercussions of Open Access on Research Assessment analysiert jetzt, wo ökonomische und wissenschaftliche Interessen kollidieren. Das kann etwa der Fall sein, wenn Verlage mehr publizieren, um Einnahmen zu erhöhen, dabei aber auf eine ausreichende Qualitätskontrolle verzichten. Diese Kollisionen und ihre Auswirkungen auf die Bewertung von Forschung sollen in diesem Projekt umfassend untersucht werden. Die Ergebnisse des Projekts werden von großer Bedeutung sein für Akteure in den Bereichen Wissenschaftspolitik, wissenschaftliche Kommunikation und Forschungsevaluation.

Das interdisziplinäre Projekt wird von Prof. Dr. Isabella Peters von der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft geleitet und für vier Jahre von der VolkswagenStiftung gefördert. Das Team der Universität Bielefeld unter der Leitung von Dr. Niels Taubert (Arbeitsgruppe Bibliometrie und Institute for Interdisciplinary Studies of Science), sowie das Team der Universität Ottawa (Kanada) unter der Leitung von Prof. Dr. Stefanie Haustein, Professorin an der School of Information Studies und Kodirektorin des ScholCommLab, bringen umfassende Erfahrungen in der Mixed-Methods-Forschung im Bereich der wissenschaftlichen Kommunikation und Bibliometrie mit. Das ROARA-Team vereint disziplinäre Perspektiven aus den Bereichen Bibliometrie, Bibliotheks- und Informationswissenschaften, Web Science, Wirtschaftswissenschaften und Wissenschaftssoziologie.

Über die ZBW:

Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2022 wurden mehr als 14 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 250.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 11 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Informationsinfrastruktur. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Informationswissenschaft und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Strategieforum Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts.

Medienkontakt

Dr. Doreen Siegfried, Pressesprecherin

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Düsternbrooker Weg 120| 24105 Kiel

Tel.: 0431 88 14-455| E-Mail: d.siegfried@zbw-online.eu

URL: www.zbw.eu

bavarikon4U: War Bismarck ein Party-hengst? – Geschichte(n) für die Generation Z

bavarikon, Bayerns digitale Schatzkammer, will mit einem neuen redaktionellen Angebot einen besonders niedrigschwelligen Zugang zu Geschichte und Kultur etablieren: Dafür wurde eine eigene Webseite erstellt (bavarikon4u.de), die ab jetzt kurze, unterhaltsame Inhalte leicht verständlich anbietet. Ziel ist es, vor allem einem jüngeren Publikum den Einstieg in die Welt von Kunst und Kultur zu erleichtern.

Kunstminister Markus Blume betont: „Kultur mit Kick – Klick für Klick: Mit bavarikon4U wird Kultur zum Erlebnis: Am Lehrplan orientiert, spannend präsentiert und garantiert ohne Fake News nimmt die neue Website Jugendliche mit auf eine digitale Zeitreise durch Bayerns Geschichte und Kultur. Bereit für den Kultur-Kick? Dann keine Zeit verlieren und das digitale Angebot von bavarikon4U nutzen – mit einem Mausklick in die Geschichte, einem Swipe in die Kunst eintauchen."

War Bismarck ein Partyhengst? Hatte Sisi ein Tattoo? Was hat Beethoven mit dem Weltall zu tun? Unkonventionelle Fragestellungen sowie ungewöhnliche und augenzwinkernde Beiträge sind in bavarikon4U ein Schlüssel, um gewohnte Wege der Kulturvermittlung zu verlassen und jene zu erreichen, die historische Themen bisher nicht für sich entdeckt haben. Damit wollen die Macher von bavarikon4U aufzeigen, dass Geschichte nicht per se trocken und einer Zielgruppe mit wissenschaftlichem Anspruch vorbehalten sein muss.

Die Besucher der neuen Webseite finden dort Lerninhalte – Artikel, Bildergalerien und Videos – mit niedrigschwelligem Zugang: So warten in der Rubrik „History" etwa ein „Mittelalter-Quickie" sowie ein „Bayern-Quickie" mit kurzen und leicht verständlichen Beiträgen. Um auch jene zu bedienen, die durch den Konsum der wohldosierten Wissenshäppchen auf den Geschmack kommen – und das ist eines der Ziele des Angebots – werden stets Verlinkungen zu weiterführenden Inhalten aufgeführt: bavarikon4U ist sozusagen auch ein redaktionelles Schaufenster für das digitale Angebot von bavarikon – der „Mutter"-Seite unter www.bavarikon.de –, des Historischen Lexikon Bayerns, des Literaturportals Bayern und deren jeweiligen Partnern.

Bei der Auswahl der Themen wurde auch darauf geachtet, Lehrplanbezug herzustellen. Ein Beispiel ist das Themenfeld Frankreich: In Bildergalerien kann man sich durch die „Köpfe der Französischen Revolution" klicken oder Napoleons Leben und Machtkämpfen nachspüren.

Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek führt aus: „bavarikon4U will auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln: In kurzen Videos lernt man historische ‚Funfacts', aber auch Persönlichkeiten der Geschichte (‚Faces') kennen. Spannende Kriminal- und Betrugsfälle machen Lust auf das Genre ‚True-Crime'. Ich freue mich sehr, dass wir nun ein speziell zugeschnittenes Angebot für eine neue Ziel- und Nutzergruppe anbieten können."

Ein eigener bavarikon4U-Podcast, in dem im Zeitraum von 10 Minuten Geschichte erzählt wird, rundet das neue Angebot, das kontinuierlich ausgebaut wird, ab. Um junge Menschen direkt auf den Kanälen zu erreichen, auf denen sie unterwegs sind, wird bavarikon4U außerdem von einem eigenen TikTok-Kanal ergänzt, der auf die neue Webseite verweist.

Informationen im Internet

  • www.bavarikon4u.de
  • www.bavarikon.de
  • www.literaturportal-bayern.de
  • www.historisches-lexikon-bayerns.de
Über bavarikon

bavarikon ist Bayerns digitale Schatzkammer. Es macht das vielfältige kulturelle Erbe Bayerns weltweit kostenlos zugänglich und richtet sich sowohl an die breite kulturinteressierte Öffentlichkeit als auch an wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer. Mittlerweile stehen über 450.000 Inhalte von über 150 Kultureinrichtungen online zur Verfügung. bavarikon ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales. Die Bayerische Staatsbibliothek trägt den laufenden redaktionellen, technischen und organisatorischen Betrieb.

Kontakt

Lisa Buschmann M.A.

Digitale Bibliothek und Bavarica, Referat Bavarica

Tel.: +49 89 28638-2291| E-Mail: lisa.buschmann@bsb-muenchen.de

Bayerische Staatsbibliothek

Ludwigstr. 16| 80539 München

Künstliche Intelligenz macht Bildersuche schlau: Bayerische Staatsbibliothek entwickelt Bildä...

Die Bayerische Staatsbibliothek hat am 23.01.2024 eine neue Bildähnlichkeitssuche für bavarikon, Bayerns digitale Schatzkammer, freigeschaltet. Die Entwicklung aus dem hauseigenen Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) durchsucht im Portal über drei Millionen durch maschinelles Lernen erkannte Bildsegmente aus Fotos, Grafiken, Gemälden und Illustrationen. Unter www.bavarikon.de/imagesimilarity können Kulturinteressierte ab sofort schnell und effizient nach Motiven suchen oder sich genüsslich von Bild zu Bild treiben lassen.

Für die neue Bildähnlichkeitssuche hat das MDZ ein auf künstliche Intelligenz (KI) basiertes System anhand ausgewählter Beispiele trainiert. Das KI-System kann dieses angeeignete „Wissen" auf neue, vorher noch nicht gesehene Beispiele übertragen. Im Fall von bavarikon wurde dem System beigebracht, Einzelabbildungen und Bildausschnitte innerhalb des umfangreichen Bilder- und Buchbestandes zu erkennen und zu klassifizieren. Relevante Bildsegmente werden durch das trainierte neuronale Netz – gewissermaßen ein künstliches Gehirn – erkannt und anhand des Trainings kategorisiert, z. B. als Illustration, Miniatur, Wappen oder Person.

Für das Training der KI hat die Bayerische Staatsbibliothek eine neue hochleistungsstarke Technik-Infrastruktur geschaffen. Sie ist in der Lage, die rechenintensiven Prozesse für die in bavarikon vorhandenen über drei Millionen Bilder in einem adäquaten Zeitraum auszuführen.

Die Bildrecherche wird mit dem neuen Such-Tool zu einem inspirierenden Erlebnis, denn es ergänzt die klassische Textsuche und geht weit darüber hinaus. Drei Suchmöglichkeiten stehen zur Auswahl: die Suche nach ähnlichen Bildern zu einem selbst hochgeladenen Bild, die Suche nach ähnlichen Bildern zu einem vorhandenen bavarikon-Objekt sowie verschiedene kuratierte Suchbeispiele, die in die Tiefen des bavarikon-Content führen.

Verschiedene Filter verfeinern im Anschluss das Suchergebnis. So sind auch Bilder oder Bilddetails auffindbar, die nicht auf den ersten Blick in den über 450.000 digitalen Kulturobjekten in bavarikon gefunden werden.

Richtig spannend wird es dann im nächsten Schritt: Die Bayerische Staatsbibliothek wird die neue Bildähnlichkeitssuche demnächst auf ihre vier Millionen Digitalisate umfassenden Digitalen Sammlungen loslassen. Diese enthalten mehr als 60 Millionen (!) Bildelemente, die dann in Sekundenschnelle auf Ähnlichkeiten durchforstet werden.

Generaldirektor Dr. Klaus Ceynowa: „Die neu entwickelte KI-basierte bavarikon-Bildähnlichkeitssuche sucht ihresgleichen unter den Online-Angeboten deutscher Kultureinrichtungen und ist damit einzigartig für ein Regionalportal in Deutschland. Zugleich ist sie ein gutes Praxisbeispiel dafür, wie KI gerade im Kulturbereich sinnvoll eingesetzt werden kann."

Bildähnlichkeitssuche in bavarikon: https://www.bavarikon.de/imagesimilarity.

Bildmaterial steht zur Verfügung unter https://syncandshare.lrz.de/getlink/fi4RbBFy6akQso81PrUR24. Bildnachweis: Bayerische Staatsbibliothek, München.

Über die Bayerische Staatsbibliothek

Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., ist mit rund 37 Millionen Medieneinheiten die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Gedächtnisinstitutionen. Mit über drei Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an. Sie agiert zudem als technischer und redaktioneller Betreiber des Landeskulturportals bavarikon, des Literaturportals Bayern und der Verkündungsplattform des Freistaats.

Kontakt

Dr. Markus Brantl

Digitale Bibliothek und Bavarica

Tel.: +49 89 28638-2394| E-Mail: markus.brantl@bsb-muenchen.de

Ulrike Rehusch

D/Kommunikation

Tel.: +49 89 28638-2057| E-Mail: presse@bsb-muenchen.de

Bayerische Staatsbibliothek

Ludwigstr. 16| 80539 München

Fünf Millionen Images in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek freigeschalt...

Die Badische Landesbibliothek digitalisiert seit vielen Jahren herausragende Bestände aus ihrem kulturellen Fundus. Zu diesem Erbe zählen mittelalterliche Handschriften und wertvolle Musikalien ebenso wie urheberrechtsfreie Zeitungen, Quellen, Nachschlagewerke und wichtige Einzelschriften zu Baden und seiner Geschichte. Insgesamt stehen nun fünf Millionen Images zum freien Zugriff zur Verfügung.

Die Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek werden kontinuierlich erweitert. Kürzlich wurde ein von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg gefördertes Projekt mit Zeitungen aus dem Themenfeld der evangelischen Kirche in Baden abgeschlossen und Ende März – pünktlich zur Eröffnung der Großen Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau" – wird die Digitalisierung der Inkunabeln aus dem Kloster Reichenau erfolgreich beendet sein.

Nicht nur in diesen Projekten treibt die Badische Landesbibliothek die Entwicklung der Kulturgutdigitalisierung aktiv mit voran: Längst erzeugt sie nicht mehr nur digitale Bilder und bringt sie frei zugänglich ins Internet – sie trainiert KI-Modelle zur Texterkennung von Drucken und Handschriften, stellt maschinenlesbare Transkriptionen der Volltexte für Forschungsprojekte aller Art zur Verfügung und unterstützt sie noch weiter durch die Verknüpfung in den Texten vorkommender Eigennamen mit recherchefähigen Normdaten. Darüber hinaus digitalisiert die Badische Landesbibliothek im Rahmen von Nutzeraufträgen und im Kontext ihrer kulturellen Aktivitäten.

Das fünfmillionste Image stammt aus der 1527 in Straßburg gedruckten „Uslegung der mercarthen oder Cartha Marina" von Lorenz Fries (https://digital.blb-karlsruhe.de/id/7917139). Der im Elsass tätige Arzt erläutert darin die damals noch ganz neue Seekarte von Martin Waldseemüller und beschreibt seinen Lesern die Bewohner der verschiedenen Weltregionen. Das reich illustrierte Werk wurde im Kontext der aktuellen Ausstellung „Niedlich Nützlich Unheilvoll – Der Mensch und die Tiere" digitalisiert und ist dort im Original bis zum 20. April 2024 zu sehen.

Die Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek sind unter folgendem Link erreichbar: https://digital.blb-karlsruhe.de.

Das Digitalisat des Werkes von Lorenz Fries finden Sie hier: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-341369.

Die Große Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau" wird vom 20.04.2024 bis 20.10.2024 in Konstanz im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg zu sehen sein: https://www.ausstellung-reichenau.de.

Pressekontakt

Barbara Bauer M.A.| Referentin Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit

Badische Landesbibliothek

Erbprinzenstraße 15| 76133 Karlsruhe

Tel.: +49 721 175-2250| E-Mail: presse@blb-karlsruhe.de

DFG fördert weiteren Ausbau der Informationsangebote an der Universitätsbibliothek mit zwei M...

Zwei Frankfurter Fachinformationsdienste (FID) starten 2024 in die nächste Förderphase

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt umfangreiche Mittel für den weiteren Ausbau der Fachinformationsdienste (FID) Afrikastudien und Darstellende Kunst und fördert diese zwei Projekte der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (UB JCS) in Frankfurt am Main mit knapp zwei Millionen Euro. Mit ihren sechs FID – Afrikastudien, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Biodiversitätsforschung, Darstellende Kunst, Jüdische Studien sowie Linguistik – ist die UB JCS eine zentrale Akteurin innerhalb des FID-Gesamtsystems. Sie verfolgt das Ziel, qualitativ hochwertige und fachlich zugeschnittene Serviceangebote bereitzustellen, kontinuierlich weiterzuentwickeln und nachhaltig zu verankern.

Der Fachinformationsdienst (FID) Afrikastudien baut seit 2016 am wissenschaftlichen Spezialbedarf orientierte fachspezifische Informationsservices für die afrikabezogenen Geistes- und Sozialwissenschaften auf. Auch in der dritten Förderphase bleibt die Beschaffung von Literatur vom afrikanischen Kontinent und aus der afrikanischen Diaspora eine zentrale Aufgabe des FID Afrikastudien. Die überregionalen Lizenzen des FID werden erweitert. Es sind mehrere Reisen für den Erwerb von Literatur, die nicht über andere Distributionswege erhältlich ist, geplant. Bei einem innovativen Pilotprojekt zur Datenarbeit werden sogenannte „Communities of Implication" in der Normdatenentwicklung für orale Quellen beteiligt. Die Informationsplattform des FID Afrikastudien, die African Studies Library, wird um neue Funktionen erweitert: Um die Recherchemöglichkeiten zu verbessern, soll eine geografisch explorative Suche umgesetzt werden, die es ermöglicht, Publikationen nach Regionen und Themen zu finden. Außerdem wird es künftig möglich sein, direkt aus dem Portal heraus Fernleih- und Subito-Bestellungen auszuführen. Ein neuer Researcher Compass wird die transdisziplinäre und transkontinentale Vernetzung von Forschenden vereinfachen.

Seit 2015 wird an der UB JCS der FID Darstellende Kunst (FID DK) betrieben und als maßgebliche fachliche Informationsinfrastruktur stetig weiterentwickelt. Die Arbeit des FID DK zeichnet sich durch eine enge Bindung an die Gedächtnisinstitutionen der Darstellenden Kunst und seiner konsequenten Ausrichtungen an den Bedarfen der theater- und tanzwissenschaftlichen Fachgemeinschaft aus. In der nunmehr vierten Förderphase liegen die Schwerpunkte auf der Konsolidierung und Optimierung des FID-Portals www.performing-arts.eu, auf der Aggregation und Kuratierung weiterer Sammlungsdaten sowie auf deren digitaler Veröffentlichung im FID DK-Portal und auf der Weiterentwicklung forschungsnaher Services, z. B. mit einer Kartierung von Sammlungsbeständen von Programmheften der Darstellenden Kunst. Intensiviert wird die Erfassung von Personen und Organisationen in die Gemeinsame Normdatei (GND) sowie die Arbeit in der AG Performing Arts des Standardisierungsausschusses (STA). Neu aufgebaut wird ein Research Navigator Performing Arts, mit dem frei zugängliche E-Ressourcen, Forschungsprojekte sowie Forschungsdaten der Theater- und Tanzwissenschaft im FID-Portal kuratiert und veröffentlicht werden sollen. Wo immer möglich, werden die Open Access-Kriterien der freien Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Quellen (FAIR-Prinzipien) angewendet.

Mit ihren sechs FID unterstützt die UB JCS die durch die fortschreitende Digitalisierung bedingte Transformation der deutschen Wissenschaft. Als Schnittstelle setzen sich die FID mit ihrer Arbeit für eine nachhaltige Partnerschaft und den Wissenstransfer von Forschung und ihren Infrastruktureinrichtungen ein. Dabei verfügt die Bibliothek über eine umfassende fachbibliothekarische, informationswissenschaftliche und informationstechnologische Expertise zur fachgerechten Kuratierung und Erschließung von Medien und (Forschungs-)Daten sowie der Entwicklung und dem Betrieb entsprechender Dienste.

Weitere Informationen

  • https://www.dfg.de/foerderung/programme/infrastruktur/lis/lis_foerderangebote/fachinfodienste_wissenschaft/index.html
Kontakt

FID Afrikastudien: Dr. Aïsha Othman

E-Mail: a.othman@ub.uni-frankfurt.de| URL: https://africanstudieslibrary.org/en

FID Darstellende Kunst (FID DK): Franziska Voß

E-Mail: f.voss@ub.uni-frankfurt.de| URL: https://www.performing-arts.eu

Kontakt für Pressefragen allgemein

Bernhard Wirth, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 (69) 798 39223| E-Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de

Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg

Freimannplatz 1 (vormals Bockenheimer Landstraße 134–138)| 60325 Frankfurt am Main

Kostbare Neuerwerbung des Goethe- und Schiller-Archivs

Originale Briefe aus dem Konvolut Friedrich Schiller und Christian Gottfried Körner angekauft

Am 01.02.2024 präsentierte die Klassik Stiftung Weimar im Vortragssaal des Goethe- und Schiller-Archivs die Neuerwerbung von originalen Briefen aus dem Konvolut Friedrich Schiller und Christian Gottfried Körner. Mit Unterstützung der Freundesgesellschaft des Goethe- und Schiller-Archivs ist es gelungen, sieben Briefe von Schiller und fünf Briefe von Körner aus dem Zeitraum von Juli 1787 bis August 1797 anzukaufen.

Briefe von Schillers Hand sind heute im Autographenhandel von größter Seltenheit. Umso überraschender ist es, dass über das Auktionshaus Stargardt in Berlin gleich mehrere Briefe von Friedrich Schiller und dem Dresdener Juristen und Schriftsteller Christian Gottfried Körner angeboten wurden. Eine solches Briefkonvolut ist im Handel vermutlich nicht noch einmal zu erwarten. Die kostbaren Originale aus der umfangreichen Korrespondenz bereichern künftig den Nachlass Friedrich Schillers, der zu den Kernbeständen des Goethe- und Schiller-Archivs gehört.

Die Erwerbung ist für die Klassik Stiftung Weimar ein Glücksfall. Bei den Briefen handelt es sich um herausragende originale Zeugnisse der klassischen Literatur, die Schillers Weg zu einem der führenden Schriftsteller seiner Zeit dokumentieren. Wenngleich die Korrespondenz zwischen Schiller und Körner nicht so berühmt ist wie die zwischen Schiller und Goethe, zählt sie ebenso zu den bedeutendsten Briefwechseln der Literaturperiode um 1800. Vertrauensvoll berichtet Schiller mit großer Offenheit und Nähe dem nur wenige Jahre älteren engsten Freund und Förderer Körner von seinen Lebensumständen, seinem innersten Befinden, seinen Begegnungen mit Freunden und Bekannten sowie den Erfahrungen, die er als Dichter macht.

Die im Juni 1784 einsetzende Korrespondenz mit nahezu 700 Briefen wurde nach dem Verkauf durch Körners Erben an den Autographensammler Carl Künzel 1854 weltweit verstreut. Nicht wenige Briefe sind verschollen oder gelten als Kriegsverlust. Andere werden heute außerhalb Weimars im Deutschen Literaturarchiv in Marbach, im Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt, in weiteren Archiven und Bibliotheken sowie in Privatbesitz aufbewahrt. Mit der Neuerwerbung besitzt das Goethe- und Schiller-Archiv nun insgesamt 47 Briefe aus der Korrespondenz zwischen Schiller und Körner. Die Briefe, die zum kulturellen Erbe Deutschlands gehören, werden im Archiv dauerhaft gesichert, digitalisiert und für die Erforschung und Auswertung im Open Access zur Verfügung gestellt.

Bei Fragen und Interviewwünschen kontaktieren Sie uns gerne.

Pressestelle

Klassik Stiftung Weimar

Stabsreferat Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing

Burgplatz 4, 99423 Weimar| PF 2012, 99401 Weimar

Tel.: +49 3643 545-113| FAX: +49 3643 545-118| E-Mail: presse@klassik-stiftung.de

www.klassik-stiftung.de| blog.klassik-stiftung.de| facebook.de/klassik.stiftung.weimar

Titel:
Notizen und Kurzbeiträge.
Link:
Zeitschrift: Bibliotheksdienst, Jg. 58 (2024-04-01), Heft 3/4, S. 206-218
Veröffentlichung: 2024
Medientyp: academicJournal
ISSN: 0006-1972 (print)
DOI: 10.1515/bd-2024-0035
Schlagwort:
  • YOUNG adults
  • NATIONAL socialism
  • ACADEMIC libraries
  • INFORMATION services
  • NATIONAL libraries
  • SCHILLER, Friedrich, 1759-1805
  • PERFORMING arts
  • DEVELOPING countries
  • DIGITAL libraries
  • Subjects: YOUNG adults NATIONAL socialism ACADEMIC libraries INFORMATION services NATIONAL libraries SCHILLER, Friedrich, 1759-1805 PERFORMING arts DEVELOPING countries DIGITAL libraries
Sonstiges:
  • Nachgewiesen in: DACH Information
  • Sprachen: German
  • Language: German
  • Document Type: Article
  • Full Text Word Count: 3407

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