Verhandlungstheoretische Modellierung des Übergangs zu verschiedenen Kinderzahlen.
In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 26 (1997-08-01), Heft 4, S. 258-274
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Economic models of fertility behaviour center on two theoretical problems. On the one hand, the maximization of the utility of the household unit (in contrast to the individual utility of each spouse) is postulated; on the other hand it is assumed that a couple decides how many children they will have only once (at the beginning of the marriage). In contrast to this, an attempts is made in this article to explain current fertility decisions by including assessments of the individual utility to both wife and husband and, moreover, to model the decision as a sequential process. In this way, it is possible to identify specific effects of sociostructural variables with different parities. Empirical analyses (single and multi-nominal, polytomous logistic regressions based on the „Socioeconomic Panel") show that the 'birth of a first child' is influenced positively by low occupational status and high educational level on the part of the wife and influenced negatively by high income on the part of the husband as well as by large residential space. The 'birth of a second child' is also influenced positively by low occupational status and high educational level on the part of the wife, but negatively by high income on the part of the husband and high occupational status on the part of the wife. High occupational status of the wife has - in addition to her age - a negative effect on the 'birth of a third child'. Furthermore, multinomial logistic regressions show not only a variation in the determinants of different parities but also variations in the strength of the influence of the same determinants. It is, therefore, possible to speak of a sequential process of decision making. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Bei der Betrachtung der Erklärung des Fertilitätsverhaltens mit Hilfe ökonomischer Ansätze werden zwei Probleme deutlich: zum einen wird von einem 'Haushaltsnutzen' ausgegangen (also nicht von individuellen Nutzen der beiden Ehepartner) und zum anderen wird eine 'einmalige Entscheidung' über die Kinderzahl (am Anfang der Ehe) angenommen. Im Gegensatz dazu werden in diesem Beitrag bei der Erklärung von aktuellen Fertilitätsentscheidungen individuelle Nutzenaspekte der beiden Ehepartner berücksichtigt und die Entscheidung als sequentieller Prozeß modelliert und damit auch spezifische Effekte der hier empirisch untersuchten soziostrukturellen Einflußgrößen bei unterschiedlichen Paritäten angenommen. Bei den empirischen Analysen (einfache und multinomiale, polytome logistische Regressionen mit dem Sozioökonomischen Panel) zeigt sich, daß die 'Geburt eines ersten Kindes' durch eine niedrige berufliche Stellung der Ehefrau (im Vergleich zu Hausfrauen) sowie ein höheres Bildungsniveau der Ehefrau positiv, durch ein höheres Einkommen des Ehemanns und größeren Wohnraum negativ beeinflußt wird. Die 'Geburt eines zweiten Kindes' wird durch eine niedrige berufliche Stellung der Ehefrau und eine höhere Bildung der Ehefrau positiv und negativ durch ein höheres Einkommen des Ehemanns sowie einer höheren beruflichen Stellung der Ehefrau beeinflußt. Die höhere berufliche Stellung der Ehefrau besitzt - neben dem Alter - auch einen negativen Einfluß auf die 'Geburt eines dritten Kindes'. Bei multinomialen logistischen Regressionen zeigte sich weiterhin, daß teilweise nicht nur unterschiedliche Determinanten der einzelnen Geburten festzustellen sind, sondern daß gleiche Determinanten auch unterschiedliche Einflußstärken aufweisen. Damit kann tatsächlich von sequentiellen Entscheidungsprozessen ausgegangen werden. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Titel: |
Verhandlungstheoretische Modellierung des Übergangs zu verschiedenen Kinderzahlen.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Kohlmann, Annette ; Kopp, Johannes |
Zeitschrift: | Zeitschrift für Soziologie, Jg. 26 (1997-08-01), Heft 4, S. 258-274 |
Veröffentlichung: | 1997 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 0340-1804 (print) |
DOI: | 10.1515/zfsoz-1997-0402 |
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