Bewegtere Zeiten? Zur Differenzierung von Erwerbsverlaufsmustern in Westdeutschland.
In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 21 (1992-06-01), Heft 3, S. 166-185
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Starting with the discussion of the (de-)standardization and individualization of life courses and based on data from the Socio-economic Panel, changes in male and female labor force biographies are analyzed. We concentrate on the stability, heterogeneity and (dis-)continuity of age- and cohort-specific sequences linking positions inside and outside the active labor force on the individual level. Using different indicators and a typology of labor force sequences, we demonstrate that the fifties and sixties represent a period of extraordinarily high stability and low heterogeneity. However, as a consequence of educational expansion, labor market deregulation and crises, instable and discontinuous sequences have become more frequent since then, and the 'normal labor force biography' has lost its dominance, especially on the part of young men. As for women, there are still many life courses corresponding to the 'housewife model'. Yet at the same time, more malelike, continuous labor force sequences are increasing, pointing to a polarization between family-orientated and work-orientated life courses. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Anknüpfend an Diskussionen um die (Ent-)Standardisierung und Individualisierung von Lebensläufen, werden auf der Datenbasis des Sozio-ökonomischen Panels Wandlungen in den Erwerbsverläufen von Männern und Frauen untersucht. Zentral sind dabei Fragen nach der Stabilität, Heterogenität und (Dis-)Kontinuität von alters- und kohortenspezifischen Erwerbssequenzen, die Positionen im Erwerbssystem und außerhalb des Erwerbsbereichs auf individueller Ebene verknüpfen. Mit Hilfe verschiedener Indikatoren und einer Typologie von Verlaufsmustern kann u.a. gezeigt werden, daß die 50er und 60er Jahre eine historische Periode außergewöhnlich hoher Stabilität und geringer Heterogenität von Erwerbsverläufen markieren. Als Konsequenz der Bildungsexpansion, von Arbeitsmarktderegulierungen und -krisen nehmen jedoch seither instabile und diskontinuierliche Verlaufsformen zu, und der „Normalerwerbsverlauf' verliert insbesondere bei jüngeren Männern an Gewicht. Bei jüngeren Frauen finden sich zwar nach wie vor viele Verlaufsformen, die dem traditionellen „Hausfrauenmodell" entsprechen. Gleichzeitig häufen sich hier Erwerbssequenzen, die eher dem männlichen Modell eines kontinuierlichen Erwerbsverlaufs entsprechen, so daß sich eine Polarisierung in mehr familien- und mehr erwerbsarbeitsorientierte Lebenslaufformen abzeichnet. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Titel: |
Bewegtere Zeiten? Zur Differenzierung von Erwerbsverlaufsmustern in Westdeutschland.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Berger, Peter A. ; Sopp, Peter |
Zeitschrift: | Zeitschrift für Soziologie, Jg. 21 (1992-06-01), Heft 3, S. 166-185 |
Veröffentlichung: | 1992 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 0340-1804 (print) |
Schlagwort: |
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