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Playing a duet.

KOPERSKI, WOLFGANG
In: Musik und Bildung, 2010-10-01, Heft 4, S. 76-77
Online serialPeriodical

Playing a duet 

WORKSHOP

Ein Stück zum Musizieren im Klassenverband

* Mit der ganzen Klasse gemeinsam zu musizieren, ist inzwischen ein etabliertes Element des Musikunterrichts, dessen pädagogischer Nutzen wohl als weitgehend unumstritten angesehen werden kann. Entscheidend für den Erfolg ist -neben einer entsprechenden Methodik - die Auswahl der zu musizierenden Stücke. Diese ist von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig: Die Vorkenntnisse der Klasse im Ganzen und jedes einzelnen Schülers im Besonderen in Bezug auf Notenkenntnisse, Beherrschung von Instrumenten usw., die Fähigkeit der SchülerInnen zur musikalischen Teamarbeit, die Ausstattung der Schule, die Lage der Musikstunde im Stundenplan, die zur Verfügung stehende Zeit gemäß dem Stoffplan usw. müssen bei der Auswahl eines Stücks berücksichtigt werden.

Playing a duet ist ein aktuelles Stück aus meiner Werkstatt, mit dem ich in zwei achten Klassen der Realschule das Schuljahr begonnen habe. Einiges von dem, was in dem Stück steckt und was es für das Klassenmusizieren leisten kann, soll hier dargestellt werden:

* Die zwei titelgebenden Melodiestimmen sind so aufeinander bezogen, dass sie das gute Aufeinander-Hören und Miteinander-Spielen fast schon erzwingen. Die Akkordschicht und der Bass liefern einen „satten" Klanghintergrund dazu.

* Fallende Melodielinien, ein harmonischer Verlauf, der von C-Dur mittels der Mediante E-Dur nach a-Moll führt, Vierklänge (Septakkorde) und der Plagalschluss sorgen für eine sehnsüchtigromantische emotionale Grundfärbung des Klangbilds.

* Melodische und rhythmische Motive, die gleich sind oder einander ähneln, Skalenausschnitte, Sequenzen und lange Töne an Zeilenenden sowie ein rhythmisch sich fast bis zum Schluss treu bleibender Bass sorgen für die relativ leichte Spielbarkeit.

* Das Notenbild wirkt durch die Wahl des Allabreve-Takts und der damit verbundenen großen Notenwerte übersichtlich und ermutigend „einfach".

* Die Begrenzung auf lediglich 16 Takte (zwei symmetrische achttaktige Perioden) bedeutet „genügend Musik", um als „richtiges Stück" Anerkennung zu finden, und schafft zugleich Überschaubarkeit und das Zutrauen der SchülerInnen, diese Aufgabe in absehbarer Zeit bewältigen zu können. Zudem erlaubt die formale Struktur ein abschnittsweises Vorgehen bei der Erarbeitung des Satzes.

* Die angegebene Besetzung ist nur ein Vorschlag, hier können die SchülerInnen auch eigene Vorschläge machen. Wenn für das dritte System ein Keyboard zum Einsatz kommt, wäre z. B. ein Streicherregister recht wirkungsvoll. Der angegebene Begleitrhythmus kann gern durch ein aufwändigeres Pattern für das Drum-Set oder Percussion ersetzt bzw. ergänzt werden. Die Drummer meiner Klassen fühlten sich jedenfalls regelrecht provoziert, „mehr zu machen„, als ich ihnen vorgeschlagen hatte.

„ Die Tempoangabe „nicht schnell" ist mit Absicht so gewählt. In der Regel stellt sich ganz von allein ein dem Stück angemessenes Tempo ein - hier: andante -, das aus dem Klangbild, den technischen Gegebenheiten der Instrumente und dem spieltechnischen Leistungsstand der Klasse resultiert. Der Fachbegriff „andante" ist für die SchülerInnen, die nur wenig Vorerfahrungen haben, nicht mit Inhalt gefüllt; auch die Übersetzung „gehend" hilft nur bedingt weiter. „Nicht schnell" ist eine Formulierung, die eher im Erfahrungshorizont der SchülerInnen liegt und von ihnen richtig interpretiert werden kann.

* Jede Stimme hält bei aller grundsätzlichen Einfachheit irgendeine „Schwierigkeit" für die Spielerinnen bereit, sei es ein späterer Einsatz (zweite Stimme), zu beachtende Versetzungszeichen (in allen Stimmen außer dem Bass) oder Punktierungen (zweite Stimme und Bass). Damit ist keine Stimme so einfach, dass die SchülerInnen sie nicht mehr als Aufgabe wahrnehmen können.

* Wenn im Rahmen der unterrichtlichen Möglichkeiten und vor dem Hintergrund der Vorkenntnisse der SchülerInnen bestimmte Elemente der Faktur des Stücks bewusst gemacht werden, bleibt das Musizieren nicht „l'art pour l'art", sondern kann dazu beitragen, so etwas wie ein „musikalisches Verständnis" zu erzielen und Kenntnisse zu vermitteln, die bei anderen Stücken wieder genutzt werden können.

Abschließend noch ein Hinweis bezüglich des englischsprachigen Titels: Playing a duet hört sich einfach besser an als „Duett" oder „Ein Duett spielen". Alle Leserinnen mögen gern, so ihnen das Stück gefällt und sie es einmal im Unterricht ausprobieren wollen, einen anderen Titel wählen oder von den SchülerInnen finden lassen.

SCHLAGINSTRUMENTE

BASSSTIMME

1. Wenn unterschiedliche Instrumente verwendet werden, klingt das Stück ganz anders. Macht eigene Vorschläge, probiert sie aus und begründet eure Entscheidungen.

  • 2. Hört euch die beiden Melodiestimmen noch einmal an und versucht, ihr Zusammenspiel zu beschreiben.
  • 3. Manche Spielerinnen müssen sehr lange Töne aushalten. Welche Hilfen bekommen sie?
  • 4. Schreibt einen Text für den Anfang der ersten Stimme. An welchen Stellen des Stücks könnte dieser Text noch passen?

Arbeitsblätter

* Playing a duet - S. 77

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* Beitrag als PDF-Datei

By WOLFGANG KOPERSKI

Titel:
Playing a duet.
Autor/in / Beteiligte Person: KOPERSKI, WOLFGANG
Zeitschrift: Musik und Bildung, 2010-10-01, Heft 4, S. 76-77
Veröffentlichung: 2010
Medientyp: serialPeriodical
ISSN: 0027-4747 (print)
Schlagwort:
  • TEACHING aids
  • Subjects: TEACHING aids
Sonstiges:
  • Nachgewiesen in: DACH Information
  • Sprachen: German
  • Language: German
  • Document Type: Music Review
  • Full Text Word Count: 727

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